Flagge Kolumbien

Kolumbien

9.Okt.- 14.Okt. 2009 _ Bogota bis Cali  

Citys: Bogota, Ibaque, Armenia, Cali
Roads: Carerra 40 ( PanAm ) , Carerra 25-Sur  ( PanAm )
Km: 522km

Tja, nun bin ich in Bogota/Kolumbien und mache mit MIreille & Marcus einen kleinen Stadtbummel und Frühstücklokal suchen.

Unser Hostel, was wunderschön ist, bietet leider kein Frühstück an.

Und was soll ich sagen, bin angenehm Überrascht, nette Gegend ( Bogota/Altstadt ), nette und freundliche Menschen, ist echt Ok.

Am Nachmittag wollen wir dann zum Cargo-Airport und unsrer Mopeds bei Girag abholen.

Doch erstmal die City:

2009.10.09_030.hp.jpg

In den Gassen von Bogota / Altstadt.....

2009.10.09_036.hp.jpg

 ... mit Blick auf das Centrum der 8 Mio.- City......

2009.10.09_044.hp.jpg

 ...... in da es unzählige alte Gebäude, auch aus der Kolonialzeit gibt, für viele sicherlich ein kultureles Eldorado, aber ich als Kulturbanause finde es zwar auch mal schön zum Anschauen, aber sonst kann ich damit nicht viel anfangen ( Asche auf mein Haupt ! )

2009.10.09_052.hp.jpg

Manch einer hat es nicht bis nach Hause geschaft, oder hat keines....
An der Reaktion der vorbeilaufenden Menschen (siehe die Hände am Rücken verschränkt) scheint das hier aber wohl Alltäglich zu sein.

2009.10.09_084.hp.jpg

Hier in diesem Laden kaufen wir Warnwesten mit Aufnäher unserer Kennzeichen und Aufklebersatz für den Helm.

Wir sind uns nicht sicher ob man das als Motorrad-Tourist auch wirklich braucht.
Auf alle Fälle sieht man nicht einen Einheimischen ohne her rumfahren, egal ob Mofa oder 1000er.!!!
Es kann nicht schaden und es war zu lesen das man mit Weste eben nicht an jeder Strassenkontrolle, und davon gibt es hunderte im Land, angehalten wird.

Mal schauen....
Wie ich da so sitze schaue ich mir das bunte Treiben in diesem Motorradladen-Viertel an und Leute..., sowas habe ich zuvor noch nicht gesehen!!!!  

2009.10.09_076.hp.jpg

 " Eh, Carlos, schau mal, seid gestern qualmt mein Moped so " und Carlos schaut und schraubt"

Solche Szenen od. ähnlich spielen sich hier hundertfach ab und alles findet direkt am Bürgersteig statt  


bad News :

 

Cali/Kolumbien_14.Okt.2009_11:30 Uhr

so ne Schei...............e !!!!

Laptop geklaut worden !!!!

 

 

 

sitze ich doch hier in Cali in einem Internet-Cafe um die Hompage auf Vordermann zu bringen, gehe so wie die letzten 2 Tage des öffteren raus zum rauchen vor die Tür, komm zurück und....Laptop ist futsch.

 

Lasse noch die Polizei rufen und die suchen auch noch alles durch, aber was sollen die schon machen. Habe denen noch die Daten vom Laptop sowie meine Adresse und Telefonnummer hinterlassen. Hoffnung = 0

 

 

 

Ich könnte kotzen und heulen zugleich, ich hätte heute noch im Reisebericht erwähnt das ich hier in Cali zum erstenmal auf meiner Reise das Gefühl habe mehr auf meine Sachen aufpassen zu müssen.

 

 

 

Zu spät, ich muss eingestehen das ich die Lage hier und heute nicht ernst genug eingeschäzt habe :-(

 

 

Wobei ich nicht sagen kann das es hier in Kolumbien nur Banditen gibt, ganz im Gegenteil habe viele, liebe, nette, gastfreundschaftliche  Menschen hier getroffen und kennengelernt.

Zum Glueck habe ich alle Bilder inclusive CostaRica-Urlaub auf CD gesichert gehabt, der Rest ist nun aber unwiederbringbar verloren, uebrig sind nur die Fotos vom 1Okt.- bis. 9 Okt. die ich hier auf die Homepage geladen habe.

 

 

 

Nun muss ich erstmal meine Wunde lecken.

Melde mich wieder sowie ich wieder etwas sortiert bin

Euer Ingo
14.10.2009_Cali / Kolumbien

--------------------------------------------------------------------------------------- 

15.10.2009

Der Stachel sitzt tief, tiefer als ich zuerst gedacht hatte,.. :-(

Denn mir wird erst am nächsten Tag klar das auch meine täglichen GPS-Trackaufzeichnungen nun weg sind und meine Wut über mich selber kocht wieder hoch.

Es wird noch Tage dauern bis ich wieder zur "Normalität" zurückfinden werde


 

Doch nun erstmal weiter im Bericht, wo war ich stehen geblieben.....,?
Ach Ja, das Motorradladenviertel in Bogota

2009.10.09_069.hp.jpg 
Die vielen rollenden, mobilen Garküchen sorgen dafür das Mechaniker sowie Kunden bei kräften bleiben.

2009.10.09_085.hp.jpg  Man trifft viele Leute hier, die hier sind auch total begeistert das man mit dem Motorrad aus dem Fernen Alemania bis hier her gereist ist und sogar noch weiter bis in den Süden Patagoniens fährt.

Die Begeisterung führt sogar soweit, das wir in die private Wohnung im ersten Stock gebeten werden um von da aus noch besser fotogafieren zu können.

2009.10.09_091.hp.jpg 
aufgenommen aus einer Privatwohnung im 1. Stock. 

09.Okt_Bogata; Riesenrummel im Motoradladenviertel, hier auf 4 Blocks verteilt gibt es "Alles" was man so braucht oder auch nicht braucht.

2009.10.09_086.hp.jpg 
Altöl Abtransport

 

2009.10.09_070.hp.jpg2009.10.09_077.hp.jpg

2009.10.09_066.hp.jpg

 Scenen und Gesichter...... hätte hier noch Stunden verbringen können......

 aber es geht weiter.

 


Als nächstes muessen wir unsere Mopeds vom Aircargo abholen und machen uns mit dem Taxi auf den Weg.
Erst mal Papierkram im Girag-Office und Zoll und zum Zollbüro geht es fast 1km zu Fuss
wieder Formulare.
Aber letztendlich kann man nach 3 Stunden an sein Moped und mein Gaul sieht fast unversehrt aus.

Fast deswegen weil mein 12V Anschlussstecker für mein Garmingerät abgebrochen ist.

Reklamiere das und es kommt auch ein Techniker der sofort erkennt das das so einfach nicht zu reparieren sei, er kann da nichts machen und mein Versuch eine Schadensaufnahme für späteren Regress zu erwirken scheitert kläglich da der Manager nicht im Haus ist und es dafür kein Formular gibt.

Gedanklich hatte ich mich aber bereits damit abgefunden und eine Reparaturlösung im Kopf, nur wollte ich es den Buben nun auch nicht so leicht machen.

Der Weg dann aus der Lagerhalle hatte auch wieder südamerikanisches Niveau.

> Foto folgt <

Es wurde dunkel bis wir wieder Alles an den Mopeds montiert hatten und wir machten uns auf den Weg>>> im Dunkeln durch die 8Mio Ciity von Bogota.

Die Knoepflis, Roland und Silvia, die wir ja schon in Panama getroffen hatten waren auch angekommen und wir nahmen sie in Schlepptau da Sie noch kein Quartier hatten.

Wir kannten nur grob die Richtung ,doch ich hatte die Anfahrt mit dem Taxi und das Hostel als Wegpunkt auf meinem GPS abgespeichert und so fanden wir dann doch mit 5 Motorraedern!!! relativ gut den Weg ( viele Einbahnstrassen halt und mächtig viel Verkehr und Stau)

So 2 Km vor dem Ziel haben wir uns dann doch noch verloren, Markus und ich waren voraus und haben über einen Mittelstreifen wo der Bordstein abgeflacht war gewendet und die anderen hatten dies in der Dunkelheit nicht mitbekommen und sind weitergefahren.

Marcus und ich warten noch eine 1/2 Stunde und sehen ein das es kein Zweck hatte weiter zu warten und mit dem Gedanken das die anderen sich wohl  von einem Taxi zum Quartier leiten werden lassen fuhren wir zum Hostal.

Es dauerte keine 10 Min da konnten wir das Geräusch vom Motorrädern aus machen.
" Das werden Sie sein " doch es bogen nicht nur 1, 2 oder 3 Motorräder in die Strasse ein,  nein es waren bummelig 50 stück!!!!!

Was war passiert?

Die Drei hatten sehrwohl das mit dem Taxi versucht, hatten aber keine Chance dem zu folgen, da er erstens fuhr wie eine Sau und es dann gefühlte 1.Mio gelbe Taxis in der City gibt....
Dann traffen sie auf die Motorrad-k Qulique und die bildeten einen Convoy aus den besagten 50 Mopeds und brachten die 3 dann sicher zum Quartier, wo die Ankunft dann mit Hupen, Gasgeben, Händeschuetteln, grüssen usw. gefeiert wurde.
Nette Geschichte die es so wohl auch nur unter Motorradfahrern gibt.

Nun heisst es noch die Mopeds durch die Enge Tür auf den Hinterhof des Hostals zu buchsieren. Ich muss einen Koffer abbauen damit das Moped durchpasst.

2009.10.10_002.hp.jpg

Am naechsten Morgen das das selbe zurück und ich verabschiede mich von den anderen die noch hier ein paar Tage bleiben wollen.

In der Strasse finden noch Filmaufnahmen statt und ich muss eine Drehpause abpassen und fahre los.

Ziel >>> die Carretera 40 / Panamericana nach südwest die dann auf die Carretera 25 ( auch Panam ) trifft und von dort aus dann direkt nach Equador führt.

Aber erstmal wieder durch Bogota durch und es scheint die Stadt hört garnicht mehr auf. Für die 50 km benötige ich 3 Stunden und bin froh als sich die Landschaft auf tut und ich raus, aus dem Moloch, auf der Panamericana fahre.

Viele Menschen grüssen mich aus den fahrenden Autos, hupen kurz und zeigen mir den Daumen; nach oben natürlich :-)

2009.10.10_008.hp.jpg 
Die Panam ( 40 ) zwischen Bogota und Ibaque

Es geht hoch hinauf über einen Pass 2700mtr, es ist kühl und im Anschluss stetig bergab bis auf nur noch 400 mtr. und es wird zunehmend heiser (40C ) und die PanAm immer löchriger.

Nutze die anstehende Pause zu einem Telefongespräch mit der Heimat und kann berichten das der Transport usw. nach Kolumbien ok war und alles in Ordung ist.

Viele kleine Buden und Restaurants säumen die Panamericana und gegen nachmittag komme ich in die Nähe von Ibaque und will mir hier nach einem Quartier umschauen und werde dabei von Zwei Kolumbianern angesprochen die miit Ihrem Auto neben mir anhalten und wollen mir was zum trinken anbieten.

Sie sprechen gut englisch und so gibt es erstmal einen kleinen Plausch und Fotosession.

Andres bietet mir an ich könne in einem Hotel eines Freundes übernachten und telefoniert kurz mit Ihm und ich bekomme das Zimmer sogar kostenlos:-)

Am Abend holen die Zwei mich vom Hotel ab und wiir gehen gemeinsam erst in ein Cafe und dann noch zum Essen >>> wobei ich eingeladen bin und nicht selbst bezahlen darf !!

Es kommen noch Freundin, Freunde, und Familie dazu und ich muss/darf von meiner Reise berichten und ich zeige Ihnen Bilder auf meiner Homepage.

der Abend geht zu Ende mit einem Bummel auf dem Plaza der Musikhochschule und dann heisst es wieder tschüss zu sagen und ich bedanke mich für die Gastfreundschaft und Einladung!!!
Am Hotel dann noch ein paar Fotos mit dem Motorrad, das ist ein Muss !!2009.10.10_011.hp.jpgdas ist Julian; ist Karosseriebauer und fährt abundzu die 600er Fazer von seinem Bruder  

weitere Bilder von dem Abend folgen >>> bekomme ich noch per Mail

Dann bekomme ich noch ein Geschenk überreicht. Andres hatte im Cafe für mich ein T-Shirt gekauft ( 1959_Cafe_Valdez_Columbia ), ich freue mich natürlich und bedanke mich und verstehe aber eigendlich nicht ganz warum diese Menschen das nun so mit mir haben.

Sie freuen sich einfach das ich, als Europäer, als Deutscher mich doch getraue ihr Land, auf das sie sehr stolz sind, auf eigene Faust bereise und haben mir nun mit diesem Abend Ihre gastfreundschaftlichkeit zeigen wollen !!

 

Die Panamericana ist aber schon sehr mit Polizei und Miltär besetzt, aber ich werde nicht einmal kontrolliert, sondern immer stets freundlich vorbei gewunken.

Ohne diese Präsenz wäre wohl ein Reisen hier um ein x-faches gefährlicher !!

 

11.Okt. Ibaque > Cali

2009.10.11_012.hp.jpgNehme heute 332 km unter die Räder und es geht in Begleitung von hunderten LKWs auf der PanAM durch die Berge.

2009.10.11_006.hp.jpg 

Lkw Stau in den Bergen

2009.10.11_031.hp.jpg 
und Reparaturen werden direkt vor Ort an der Strasse durchgeführt

 

2009.10.11_010.hp.jpg

hier kurz vor Tulua trifft die PanAm40 auf die von norden herkommende PanAm25 

Bis auf 3200mtr schlängelt sich die Strasse durch die dicht bewaldeten Berge.

War das Wetter bis jetzt noch schön ändert es sich auf der anderen Seite der Berge schlagartig und extrem.

2009.10.11_018.hp.jpg 
(die PanAm 40, noch ist das Wetter gut )

Es giest wie aus Kübeln, jeder Tropfen könnte ein Schnapsglas füllen, und ist dazu nebelig und ich schaffe es gerade noch meinen Regenkombi anzuziehen.
Der Regen begleitet mich nun über viele Stunden bis nach Cali wo ich nach einer Uebernachtungsmöglichkeit schaue und lande in der Stadtmitte am Hotel - Intercontinental.
Fragen kostet ja nichts..... " 160 USD " waren mir dann aber doch erwartungsgemäss zu viel, zudem ich ja auch hier in Cali  ein paar Tage bleiben wollte um die Hompage zu aktuallisieren.

Bin dann aber um ein paar Ecken fündig geworden und im Hotel_California gelandet.

12,5USD sind doch was, allerdings nur kalt Wasser und sehr einfach eingerichtet um es mal moderat zu formulieren, aber es schont meine Reisekasse die in den folgenden Tagen, wie ja bekannt ( siehe Zwischenbericht, weiter oben ) noch reichlich strapaziert werden sollte.

 

2009.10.11_045.hp.jpg

Discomeile in Cali, jeder hat seine Musik auf voller Lautstärke und es dröhnt aus den Openair aufgestellten Lautsprecher-Boxen.

Es gibt auch kleine Strassen-Restaurants ( grosses Steak 8USD)

2009.10.12_005.hp.jpg 
1x Haare u. Bart schneiden Bitte

nutze die Gelegenheit als dieser kleinwüchsige Herr im Hotel zum Haareschneiden kommt.
Sitze dabei auf einem 10Ltr.-Wassereimer mit Brett drüber, macht 4 USD

2009.10.13_010.hp.jpg

Kathetrale von Cali im alten Stadtcentrum...........

2009.10.13_015.hp.jpg

mit aufwendigen Verzierungen

2009.10.13_017.hp.jpg

und in den Strassen sorgt auch das Militär für Sicherheit.

Ist natürlich für uns Europäer etwas bizarr wenn man ständig schwerbewaffnete um sich herum hat, aber in Central und Südamerica gehört das zum Strassenbild und man gewöhnt sich daran.

2009.10.13_022.hp.jpg

 und auch dies gehoert zum Strassenbild, eine Bushaltestelle wird auf 2 Spuren angefahren und die Busse stehen sich dabei selbst im Weg, immer nach dem Motto " Wer bremst verliert "

 

Mittwoch 14.Okt.
Ich hardere mit meinem Schicksal, hatte ich es zu stark herausgefordert ?
Auf alle Fälle ist mein Labtop gestohlen und mit Ihm meine Daten und ich überlege mir ob und in wie Weit es Sinn macht ein neues zu beschaffen.

> Will ich mit den tägl. GPS Trackaufz. weitermachen ?
> Will ich mit der entsprechenden Software auf dem eigenen PC weiterhin meine Bilder für die Homepage in gewohnter Qualität aufbereiten? 

Ich entschliese mich für neu beschaffen und nehme Kontakt mit der Heimat auf, wo meine Frau Katrin mit Freunden zusammen die Beschaffung und die Konfiguration nebst Software installieren durchfühern.

Ich bekomme die Sachen dann am 1.Nov., in Quito denn da startet Tobias Tremmel ( www.ct-ontour.de ) mit seiner Freundin Christine seine Südamerica Tour und bringt mir freundlicher Weise die Sachen mit.

Donnerstag 15.Okt.

2009.10.15_001.hp.jpg

Noch ein letztes Bild vor dem Hotel-California in Cali
Mit Weste auf der auch auf der Rückseite das Kennz. aufgenäht ist 

Ich aber reise inzwischen weiter und verlasse Cali Richtung Popayan wo ich schon nach 140km am frühen Nachmitag ankomme und noch genügent Zeit habe einen Stadtbummel zu machen.

Der grosse, alte Stadtkern stammt noch aus der Kolonialzeit und alle Gebäude sind Weiss und es gibt keine offenen Kabel und Kabelmasten wie es sonst so üblich ist.

 

2009.10.15_044.hp.jpg

in den Gassen von Popayan

2009.10.15_050.hp.jpg 

2009.10.15_101.hp.jpg

Abendstimmung auf einer Plaza

Hier nach Popayn wird die Landschaft und auch die Panamericana spectakulärer und ich fahre bei schönem Wetter durch einen atemberaubende Landschaft auch ist der Äquator nicht mehr weit und rückt km fuer km immer näher........

2009.10.16_014.hp.jpg

schön bunt, rappel voll und gut beladen_ alter Bus in Popayan

2009.10.16_017.hp.jpg

Ich bin richtig !! Schild auf der 25, Popayan Richtung Pasto

 

2009.10.16_024.hp.jpg 
unfreiwilliger Stop in den Bergen.

Diese Frauen füphlen sich verpflichtet und sammeln Geld für Ihre Kinder, sie sind nett und ich gebe auch 1 USD und darf dann auch dieses Foto machen

2009.10.16_025.hp.jpg

Wow !!! Die Landschaft öffnet sich und gibt tolle Blicke frei.
Zum erstenmal habe ich das Gefühl in den Anden zu sein.

Keine Bäume, kein Nebel, kein Regen die die Sicht versperren, einfach nur schön!!

 

17.Okt
Ich hatte in Pasto noch Übernachtet und bin früh on the Road, denn heute steht ja auch noch der Grenzübergang nach Equador auf dem Zettel

2009.10.16_056.hp.jpg 
Die Anden zeigen sich von der schönsten Seite

 

2009.10.16_065.hp.jpg 
und ich stosse dann auf dieses Motiv !!

Die Wolken hängen regelrecht an dem Bergkamm der sich westlich von der PanAm befindet und es wird mich noch die nächsten Stunden und Kilometern beschäftigen, sodas ich fast die Zeit vergesse.

2009.10.16_071.hp.jpg

 einfach faszinierend, scheint zum Greifen nah.

2009.10.16_067.hp.jpg

Dann der Grenzübergang..... easy, sauber, strukturiert, in einer Stunde bin ich fertig, mit Zoll, Kopien und allem Drum und Dran.

Adios Colombia; Hola Equador_ 17.Okt.2009_11 Uhr.

Tja, Kolumbien......
War ok, aber ich habe einfach nicht das Gefühl das wenn ich nicht dort gewesen wäre etwas verpasst zu haben, mit Ausnahme der Begegnung mit Andres u. Julian in Ibaque und der Tatsache das ich ein Stück mehr auf der Panamericana gefahren bin.
Vielleicht entwickelt sich das Gefühl später noch mal............

Weiter mit Equador

neuster Nachtrag 18.7. - 22.7.2009

 


 

 

flagge_usa_animiert.gif

USA

Der Campground in Wentache war bummsvoll aber ein junger Mann, der mit Seinen Eltern dort am Camping war fing mich ab und bot mir an direkt auf Ihrem Platz mein Zelt dazu zustellen.
Platz war reichlich und es stellte sich heraus das ich einen Fan mehr hatte, denn ich musste alles erzählen: woher, wohin ,wie lang und warum....

Seine Mutter meinte er würde sich gerade vom fernreise Virus anstecken..... 

2009.06.27_019.hp.jpg 
Okanogan River (R97) kurz vor dem Columbia River

 

2009.06.28_005.hp.jpg 
Hier in Dryder geht es nochmals weiter auf der R 97  

2009.06.28_020.hp.jpg 
Die Canyon Road, von Ellensburg nach Yakima

2009.06.27_028.hp.jpg 
Nach 3 Tagen und ca. 1000km auf der 97 verlasse ich diese tolle Strasse

In Naches biege ich dann ab und befahre eine kurvenreiche Bergstrasse westlich auf den Mt.Rainier zu und überquere den Chinok-Pass
2009.06.28_067.hp.jpg 
Chinok-Pass_ 1655mtr ( 28.6.2009 ) 

Der höchste Pass den ich bisher auf dieser Tour gefahren bin.
Gleichzeit beginn hier der Mt.Rainier Natinal-Park

2009.06.28_035.hp.jpg 
im Hintergrund die Nordrampe des Chinok-Pass

 

2009.06.28_055.hp.jpg 
Südseite Chinok-Pass

während die Nordseite recht gemühtlich ansteigt, geht auf auf der Südeite alpenmässig in Serpentinen bergab
Der Berg (Mt Ranier) zeigt sich fast garnicht und dazu ist auch noch der Weg nach Paradise wegen Erdrutsch gesperrt.
Also entschliese ich mich weiter zum Mt.St Helen zu fahren.
Erst spät am Nachmittag zeigt sich mir, nach dem ich in Randel Richtung
Mt St.Helens abgebogen bin, der Mt Rainier in seiner vollen Pracht.

2009.06.28_058.hp.jpg 
Mt.Rainer, Blick von Süden

2009.06.28_060.hp.jpg 
Die kurvenreiche Bergsstrasse zum Mt.St.Helens  ist auch ziemlich beschädigt, habe Glück das sie nicht auch gesperrt ist. 

2009.06.28_062.hp.jpg 
Die süd-ost Seite, der Mt.St.Helens noch in weiter Ferne.

Beschliese deshalb am nächsten Tag zur Nord-West-Seite zu fahren.
Sind zwar locker 300km aber es sollte sich lohnen.....

2009.06.29_011hp.jpg 
gleich geht´s los........

2009.06.29_014.hp.jpg 
man sieht schon von weitem das da ein Stück fehlt.....

2009.06.29_016.hp.jpg 
29.6.2008_Eine Atemberaubende Kulisse_ Mt.St.Helens/Washington/USA

2009.06.29_017.hp.jpg

im Mai 1980, explodierte der Vulkan in einem noch nie dagewesenem Ausmass und sprengte die komplette Bergkuppe ab.
Im Umkreis von vielen Km liegen noch heute die, wie Streichölzer in eine Richtung umgenickten, Bäume.

Sitze da , betrachte dieses bizarre Zenario und gedenke den Menschen die dabei ums Leben gekommen sind.

Dann doch noch ein Erinnerungsfoto und dann kommt Robby mit seiner Harley angeknattert und wie erzählen uns unser Erlebtes, denn auch er ist Unterwegs, schon seit Oktober, kreuz und Quer durch Amerika.

2009.06.29_024.hp.jpg 
29.6.2009_Mt.St. Helens, auf 1000m.ü.M

2009.06.29_025.hp.jpg

Robby.... Ein verückter Kerl, der Bart schon länger als sein Haupthaar, schläft unter freiem Himmel (wickelt sich in seiner Plane ein) und ist auch Offroad unterwegs, was Ihm allerdings schon einen gebrochen Rahmen eingebracht hat als er an einem Felsen mit dem Unterzug hängengeblieben ist.

Aber das hat er wieder bei einem Harley-Händler schweißen lassen, erzählt er und wir fahren gemeinsam aus dem Tal heraus, er nach norden und ich nach Westen an die Küste wo ich dann noch am Abend den Sonnenuntergang und das Abendrot geniese.

2009.06.29_040.hp.jpg 
Nahalem-Beach_Pacific_ 29.6.2009

2009.06.29_056.hp.jpg 
Und ein feiarabend Bierchen........

Am Nächsten Tag besuche ich Joel in Bill´s Tavern ( beim arbeiten ) und wir verabreden uns auf den nächsten Abend.
Ich hatte Joel, der mit seinem Vater auf Motorradtour war, in Alaska getroffen und wir waren gemeinsam den "Top over The World Highway" gefahren. 

2009.07.01_004.hp.jpg.
Lustiger Abend in Bill´s Tavern ( li. Joel )

Ich bummele noch ein weinig in der City und an der Beach entlang.
Und fahre noch ein Stück auf der Küstenstrasse. 

2009.07.01_006.hp.jpg 
Cannon Beach / Oregon

2009.07.01_010.hp.jpg 
und südlich davon,  Nahalem Beach / Oregon 

Stand: 01.07.2009 _ Cannon Beach / Oregon / USA
GesamtKm: 19.397

 

 

02.Juli - 13.Juli 2009

Cannon Beach, Portland, Plymouth, Pendleton, La Grande, Joseph ( 700km )

Route: 84, 14

Joseph, La Grande, Ukiah, Mt.Vernon, Prinville, Bend, , Mt. Bachelor, NewBerry Lakes,

Crater Lake, Klamath Falls, Hilt ( California), Willow Creek, Redwood - NP, ( 1737km) Route: 244( SW ), 395-South, 26-West, 97-South, 66-West, 96-West, 299-West

101-North/South

 

 

2009.07.02_017.hp.jpg

2009.07.02_019.hp.jpg 
Joel und seine Band " Floating Glass Balls " in Bills Tavern, Cannon Beach,

wer will kann Sie da jeden Donnerstag Live hören, ohne Verstärker, einfach Musik mit der Hand gemacht.


Sorry für den noch unvollständigen Bericht..

Internet.... Segen und Fluch zu gleich, habe zur zeit keine brauchbare Verbindung
und die heutige nur kurzeitig

Gruß Ingo

2009.07.13_020.hp.jpg 
Das Speedlimit trifft leider zu oft auch auf die Internetverbindungen zu.

 


wo war ich nochmal stehen geblieben.... ach ja,

Ich mache mich am frühen nächsten Morgen aus dem Staub, und verabschides mich von Joel, es lagen 700km vor mir, denn am nächsten Tag galt es mit Peter&Jodie in Joseph den 4.Juli zu feiern und wir waren bereits auf zwei BBQ´s eingeladen. ( letzteres sogar mit Feuerwerk-Logenplatz direkt am See )

Aber der Reihe nach..... 

Wollte nicht die komplette Interstate 84-east fahren und bin nach Portland auf den alten Hwy abgebogen.

An den Multnomah Falls wurde ich von zwei Fotographen gestellt.
Einer aus der Schweiz und sein Kollege aus USA. Irgendwie hatten Sie gefallen an mir gefunden und baten mich darum von mir und meinem Moped ein paar Bilder machen zu dürfen.

Ich willigte ein und schon gings los der eine legt sich auf den Rücken um eine besondere Perspektive zu erhalten der andere holte erstmal seine Kameras aus dem Auto.
Das das nicht nur irgendwelche Knipser waren lies sich an der Kamera des Schweizers leicht erkennen ( Hasselblad-Mittelformat; bestimmt 15.000€ schwer )
Wir tauschten dann noch unsere e-mail Adressen aus, denn ich wollte zumindest ein paar Abzüge haben ( Bilder folgen sowie ich diese erhalten habe )

2009.07.03_001.hp.jpg 
Der Columbia River wird auch "Rhein der USA" genannt, es fehlen nur die Burgen und die Lorelei.

2009.07.03_009.hp.jpg

über die Bridge of Hope überquere ich den Columbia-River um auf der 14 weiter nach Westen zu fahren. ( will nicht auf der Interstate 84 fahren)

2009.07.03_016.hp.jpg 
die 14 am Columbia River, im Hintergrund der Mt.Hood ( 3428mtr)

War ich am Vormittag noch durch den kühlen, grünen und blühenden Columbia River Canyon gefahren wird es nun langsam wieder Wüste...........

2009.07.03_032.hp.jpg 
..... und am John Day - Staudamm ist dann nichts mehr grün und inzwischen +40°C

2009.07.03_031.hp.jpg 
und zuvor noch ein Stopp am Stonehenge-Memorial

In Joseph wurde ich erstmal von einem Regenschauer empfangen und dann von Peter&Jodie.

Ich durfte im Gästehaus wohnen und mich wie zu Hause fühlen.

Wir verbrachten den späten Abend im Wirl-Pool und quatschten über die alten und neuen Zeiten.

Peter & Jodie haben ja auch, bevor sie in die USA ausgewandert sind, viele Jahre bei AMG in Affalterbach gearbeitet und sind sozusagen ja auch noch alte Arbeitskollegen.

2009.07.07_014.hp.jpg

Das "Anwesen" der Beiden in Joseph/Oregon ( oben links das Gästehaus )

2009.07.07_010.hp.jpg 
mit Blick auf die Berge

Die Gegend hier wird auch "kleine Schweiz" genannt was das folgende Bild auch dokumentiert.

2009.07.07_008.hp.jpg

 

2009.07.07_022.hp.jpg 
Joseph ist ein beschauliches, gepflegtes Städtchen mit ca.1000 Einwohnern
(1200 m.ü.M)

2009.07.06_003.hp.jpg 
"Schnitzelabend" in Walli´s Restaurant, li.Jodie, mi.Peter, re.ich 

2009.07.04_019.hp.jpg  4.Juli_ Feuerwerk am Wallowa-Lake nähe Joseph/Oregon 

2009.07.07_001.hp.jpg 
Auf " Jeep-Safari"  durch das Imnaha-Valley auf die Wallowa Mountains

In Peters Werkstatt ( Alpine-Motors) konnte ich auch diverse Service- und Reinigungsarbeiten am Moped durchführen.

Der Gaul brauchte dringend ein paar neue Hufeisen

2009.07.06_010.hp.jpg 
Alt gegen Neu
Der Vorderreifen war nun nach 14tsd. km ziemlich am Ende

 

2009.07.08_002.hp.jpg 
Auch der K&N-Luftfilter konnte nach 20tsd. Kilometer eine Reinigung vertragen.
Die staubigen Pisten in Canada und Alaska hatten Ihre Spuren hinterlassen.

 

2009.07.08_006.hp.jpg 
Carl Vollmer, Freund und Kunde des Hauses schaute täglich nach dem Rechten und hatte immer einen lockeren Spruch auf Lager, war ne lustige Zeit...

2009.07.08_007.hp.jpg 
Carl ist Harley-Fan und somit durfte/musste ich auch mal probe sitzen

Es schauten viele vorbei die von Peter wussten das ich aus Deutschland mit dem Motorrad zu Besuch bin und so gab es immer was zu erzählen.

Auch ist mein Ersatzketten-Satz aus Deutschland inzwischen eingetroffen.
Der Dank gilt meinem Tourpaten Thomas Wieman aus Crailsheim für seinen bedinungslosen Einsatz.

Ach ja, da war ja auch noch der Chef des Hauses Alpine-Motors, Peter Brandt Viele AMG-Kollegen werden Ihn noch kennen.
Peter nochmals vielen Dank für Alles:2009.07.09_001.hp.jpg Peter schmeist den Laden hier ganz alleine......
Manchmal ging es zu wie im Taubenschlag

Hatte ich überhaupt schon von meinem Problem mit meiner Finger-Kamera berichtet ??
Nun diese funktioniert seit Wochen nicht mehr, hatte meinen Kabelbaum soweit ich konnte überprüft war mir aber nicht sicher, ist ja auch garnicht so einfach das Ohmmeter jeweils am Ende des Kabels auf die kleinen Kontakte zu halten usw.usw.

Hatte auch schon mal bei einem Fernseh und Video Reparaturladen in Ancorage angefragt, aber der hatte keine Zeit und wohl auch nicht viel Lust.

Meine Anfrage beim Händler in Deutschland war auch nicht so erfolgreich, ausser Unschuldsbekennungen und das so eine Kamera eigendlich nicht kaputt geht kam da nichts rüber.

Erst hier in Joseph kam mir die Idee meinen Kleinen Fotoapparat mal als Kamera provisirisch anzuschliesen und siehe da es funktioniert.

Also doch Kamera im Eimer.

Den Händler in Deutschland wollte ich nun nicht weiter mit einem Auftrag belästigen und habe kurzer Hand in USA ein neue Bestellt und konnte diese nach Anfrage zu einem Partner von der Fa. HK-Engineering in Asoyo Grande schicken.

2009.07.08_028.hp.jpg 
deutlich zu sehen, da hat sich auf der Platine der Kamera ( 12V-Eingang) so ein Teil verabschiedet, lässt sich sicherlich wieder reparieren ( wenn ich wieder zu Haus bin)

Jodie hatte für mich nachgefragt und festgestellt das ich in den USA für Insulin ein Rezept benötige um es in einer Apotheke kaufen zu können.
Sie besorgte mir auch einen Arzt-Termin und nach einem 5 Minuten Gespräch mit der Ärztin war es auch schon erledigt, ich bekam die Rezepte und musste nichts bezahlen, was sicherlich nicht normal ist :-)

Nun kann ich bevor ich nach Mexico einreise die Vorräte auffüllen.

Die 5 Tage bei Peter&Jodie vergingen wie im Flug und mein Fernweh klopfte schon leise bei mir an und ich verabschiedete mich von den Beiden............

Über die 244, 395 und 26 ging es zügig nach Südwest,  Ziel ...Crater Lake

Die viele Kurven durch die Blue Mountains brachten das Motorradfahrerherz zum Strahlen und in Dale überquerte ich den 45sten Breitengrad.

2009.07.09_007.hp.jpg 
ein Viertel des Ganzen, ca. ein Drittel meiner Tour

 

2009.07.09_013.hp.jpg 
Tafelberge in den Long Creek Mountains ( Route 395 ) 1.7.2009

2009.07.10_001.hp.jpg 
Campground in Dayville ( Route 26 )

Hut ab...., die Truppe hier waren schon alle über 60 Jahre alt und sind täglich Offroad unterwegs, Gepäck allerdings im Begleitfahrzeug ( Camper mit Anhänger )  

2009.07.10_016.hp.jpg 
Kurioses am Rande der Route 26,
Baum voller Schuhe.....die Bedeutung blieb mir allerdings unbekannt

2009.07.10_018.hp.jpg 
wie die das Paar da wohl rauf gekriegt haben

 

2009.07.10_036.hp.jpg

 The Painted Hills in einem Seitental der Route 26

2009.07.10_039.hp.jpg

Dann treffe ich wieder auf meine alte Freundin aus dem Norden Oregons, die 97, aber sie hat hier nichts mehr zu bieten, just a Road würde der Ami sagen und so ist es auch

 

2009.07.10_060.hp.jpg 
Hier am Mt.Bachelor wollte ich eigendlich Campen aber es regnete hier immer wieder und so beschloß ich noch am späten Nachmittag das Tal zu Queren und auf der anderen Seite an den New Berry Lakes mein Glück zu versuchen.

Bingo!!!!! Hier scheint die Sonne und ich finde auf 1900 m.ü.M auch einen Platz am Paulina Lake. (Vulkan See)
Bin gerade fertig mit dem Aufbauen da werde ich auch schon vom Zeltnachbarn angesprochen und zum Essen eingeladen.

Roger ist mit Familie und Freunden hier und ich bin herzlich wilkommen.

2009.07.hp.jpg

Bis spät sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer und es gibt reichlich zu essen und zu trinken, natürlich sind die Menschen neugierig und ich habe allerlei Fragen zu beantworten und zu erzählen

Roger selbst ist Feuerwehrmann und für das Feuer zuständig und ist ganz stolz als sein Feuer das größte auf dem Camp ist.

 

Am nächsten Morgen fahre ich noch über eine Schotterpiste zu einem Aussichtpunkt auf 2400m.ü.M

2009.07.11_002.hp.jpg 
11.7.2009_ Auf dem Weg zum Paulina Peak.....

2009.07.11_009.hp.jpg 
.....mit fantastischem Ausblick au die Seen ( in der Bildmitte der Campground)

2009.07.11_010.hp.jpg 
auf dem Lavagestein hatte seiner Zeit die NASA Übungen für die Mondlandung durchgeführt.

2009.07.11_025.hp.jpg

und im Hintergrund, Mt.Bachelor, 3 Sisters, Mt.Jefferson und Mt.Washington

2009.07.11_124.hp.jpg 
11.7.2009_Paulina Peak_2400m.ü.M

Nach diesen tollen Aussichten folgt in kürze etwas südlicher an der 97 das nächste Highlight....

2009.07.11_048.hp.jpg

.....Crater Lake

2009.07.11_049.hp.jpg

Tja, da bleibt einem schon mal die Spucke weg, ich setze mich an den Rand und lasse das Ganze erst einmal wirken..... das sollte dem Fernweh erstmal genüge tun.

2009.07.11_119.hp.jpg 
Conti TKC80 meets Crater-Lake

 

2009.07.11_038.hp.jpg 
Hier oben, am Crater Lake auf über 2200m.ü.M liegt noch ne Menge Altschnee

Am Späten Nachmittag in Klamath Falls komme ich erstmals mit mir in Konflikt was die Weiterfahrt betrifft.
Südlich wäre der Mt. Sahsta und westlich geht es über ein Teilstück der legendären Route 66.

Ich entscheide mich für die 66, habe ja nun schon reichlich Berge gehabt und es war gut so, denn die 66 schlängelt sich durchs Gelände das es nur so kracht und ich lass es fliegen.

Nur von der einstigen Nostalgie ist hier nichts mehr übrig keine Tanke oder Bar die darauf hindeutet das man sich auf der 66 befindet.

Am Abend finde ich am Hyatt-Lake ( Route 66 ) ein einsames Plätzchen zum Campen und geniese die Ruhe am Lagerfeuer..... keine Fragen, keine Storys...

2009.07.11_070.hp.jpg 
Nur ich, die Ruhe und der See und später Sternenhimmel, Fernweh was willst Du mehr 2009.07.11_116.hp.jpg 

 

Am nächsten Morgen ist nichts mehr übrig von der Romantik, alles im Nebel und ich taste mich auf der Route 66 vorwärts

2009.07.12_011.hp.jpg 
Dicke Nebel auf der 66, die hohen Zäune links lassen nur vermuhten welche Ausblicke mir da entgehen....

Ich biege auf den alten Siskiyou Hwy links ab und treffe auf der Passhöhe (1300m.ü.M)  auf die als Interstate 5 getarnte Panamericana.

2009.07.12_015.hp.jpg 
Interstate 5 durchquert ganz USA von Nord nach Süd und wäre/ist auch ein Teil der Panamericana
Auf Ihr fahre ich ein Stück südlich und komme bei Hilt in den Bundesstaat California....

...und es schein die Sonne :-)

2009.07.12_017.hp.jpg

2009.07.12_018.hp.jpg

 

In Hilt versuche ich einen Weg durch die Berge zu finden aber hunderte Abzweigungen ohne jegliche Beschilderung machen es schwierig und der vermeintlich richtige Weg ( lt. GPS) ist gesperrt weil der Weg abgerutscht ist, es macht keinen Sinn weiter herum zu stochern und ich hake die 3 Stunden als gutes Offroadtraining ab.

2009.07.12_020.hp.jpg 
Auf Abwegen, ohne Erfolg, auf der Suche von Hilt über die Berge zur Route 96

 

Ich drehe um und fahre regulär über die 96 Richtung Westen zur Küste.
Die Steckenführung, immer am Klamath-River entlang, erinnert ein wenig an die Ardeche inn Südfrankreich.
Ich schweife in den Gedanken der Touren die ich dort mit Freunden und auch mit den Transalpfreunden gemacht hatte.

2009.07.12_029.hp.jpg 
Die 96 mit ihren vielen Kurven und Schluchten......4Sterne ( 12.7.2009 )

und ich ereiche nach einer Nacht in einem nichts sagendem Camp bei Willows Creek die Pazifikküste.

 

13.7.2009 - 17.7.2009
Hwy 101 und Hwy 1
Eureka, San Francisco, Monterey, Arroyo Grande ( Pismo Beach ) ( > 1150km )

Nördlich von Eureka besuche ich den Redwood Forest-Nationalpark und komme mir auf einmal so winzig vor

2009.07.13_006.hp.jpg

Ganz schön riesig die Riesen, werden hier liebevoll "the Giant´s" genannt

2009.07.13_009.hp.jpg

 durch den konnte man auch durchlaufen

 

2009.07.13_013.hp.jpg

auf einem Seitenweg im Park  

2009.07.13_014.hp.jpg

 Biker-Kneipe in Orick (Hwy101), man beachte den Easy-Rider auf dem Dach....

2009.07.13_015.hp.jpg 
 .... denn der ist schon ein paar Tage länger unterwegs, hätte vielleicht doch mal ne Pause einlegen sollen.

Nach diesen wahrlich gigantischen Eindrücken mache ich mich auf die Socken um auf den legendären Hwy 1 zu gelangen

In Legett 100km Südlich von Eureka am Hwy101 geht es dann auch rechts ab, aber zuvor stosse ich ganz unverhofft auf den "drive trough Tree", das nehme ich noch mit:

2009.07.14_057.hp.jpg 
An der nördlichen Junction Hwy101 / Hwy 1

Hier treffe ich noch Pablo ( KTM 950 ) der mit seinem Freund ( KLR650) auf dem Weg nach Seattle ist.

2009.07.14_058.hp.jpg

kurzer small talk mit Pablo und dann gehts weiter....

 

2009.07.14_011.hp.jpg 
" The Legend"

Der Hwy 1 fängt hier in Legett an und endet erst nach hunderten von Kilometer, südlich von Los Angeles wo er auf die Intestate 5 übergeht.
Er ist zurecht eine Legende..... und von daher von mir 5 Sterne/+

aber seht selbst....

2009.07.14_014.hp.jpg

nach 40km wildem Auf und Ab, durch hunderten von Kurven, gibt der Wald erstmals den Blick auf den Pacific frei

2009.07.14_019.hp.jpg 
Hwy 1, Pacific nördlich von Rockport

 

2009.07.14_022.hp.jpg 
Hwy1, südlich von Rockport

 

2009.07.14_026.hp.jpg 
Die Bucht von Mendocino, zwangsläufig summe ich das Lied von Michael Holm:
" Mendocino, Mendocino, ich fahre jeden Tag nach ....... "
Er wird sich hier wohl die Insperation für diesen Song geholt haben

Am Abend mach ich Camp in Albion und geniese den Sonnenuntergang am Cliff

2009.07.14_041.hp.jpg 
hier kann ich so richtig die Seele baumeln lassen und den schönen Tag auf dem Hwy 1 nochmal revue passieren lassen........

2009.07.15_004.hp.jpg

Typisches Küstenwetter in Kalifornien, meist Nebel.... nur teilweise kommt die Sonne durch, je nach geographischer Lage der Berge und Höhenlage der Strasse.

Es war dennoch oft intressant den ständigen Wechsel zu erleben.

Im Nebel direkt an der Küste 15°C, mit Sonne an der Küste 20°C und mal 3km weg von Küste 27°C.

Die Sicht zum Fahren beibt aber immer gut da die Stasse wie eine Stufe im Berg ist und der Nebel drüber hinweg zieht.

2009.07.15_006.hp.jpg 

2009.07.15_011.hp.jpg 

2009.07.15_013.hp.jpg 
Der Hwy 1 bietet Kurvenkombinationen in allen Varianten, tausendfach und es scheint kein Ende zu geben.

Und dann auf einmal ist sie da, man kommt hinter einem Hügel um die Kurve gefahren..... die Golden Gate Bridge von San Francisco
Leider im Nebel, auch die Sicht auf die City Skyline und Alcatraz bleiben verborgen

Schade, aber so ist es nun mal halt.......

2009.07.15_028.hp.jpg 
Ich verweile hier ein wenig und genieße die Stimmung  ( 15.Juli 2007_15 Uhr)

Viele aber kommen hier angefahren und knipsen Ihre Bilder schon bevor sie aus dem Auto ausgestiegen sind und laufen knipsender weise mit der DigiCam vor dem Gesicht über den Parkplatz...... und so schnell wie sie gekommen sind sind sie auch wieder verschwunden.... und ich sitze immer noch da.......

Bin ich nun doch noch auf meiner Tour angekommen ??? besitze ich nun schon genügend Gelassenheit um zu verweilen, ich glaube schon.  

2009.07.15_017.hp.jpg

Ich fahre über die Brücke weiter auf dem Hwy1, an der Mautstelle werde ich durchgewunken, brauch nichts zahlen und dann ein paar Kilometer später mitten im Stadtverkehr kurbelt jemand neben mir ganz aufgeregt sein Seitenfenster runter und ruft mir zu " Hi Ingo, i now you, we met us in Canada "
Ich erkenne Ihn nicht und an der nächsten Ampel steigt er aus und wir klären die Lage.
Tatsächlich es ist Michel, nur hat er nun keinen Vollbart mehr den er noch  hatte als wir uns auf dem Casiar-Hwy in Canada an der Junktion zum Telegraph-Creek getroffen und unterhalten hatten.

Er lädt mich zu sich nach Hause ein, ich kann bei Ihm Übernachten.

2009.07.15_029.hp.jpg 
Michel und sein Fuhrpark, stolz zeigt er mir seine Mopeds.
Eine MV-Augusta mit Slicks für die Rennstrecke und eine 1200GS für die Touren.
Ist schon irgendwie Irre da triffst du mitten in einer Millionenstadt einen wieder, den Du auf einer einsamen Stasse in den weiten Canadas mal kurz kennengelernt hast.
Er war seiner Zeit auf dem Weg nach norden Alaska und ich auf dem Weg nach Süden.
Am nächsten Morgen fahre ich noch mal zurück in die City und will von den Bruno-Mountains aus doch noch mal einen Blick auf die Skyline erhaschen, aber keine Chance die City ist und bleibt im Nebel verborgen,

2009.07.16_002.hp.jpg 
nur South-San Francisco, dort wo auch der Flughafen sich  befindet ist in der Sonne...

ok, akzeptiert.... über die 92 zum Hwy 1 und ab nach Süden....... wo bei das Küstenwetter so ist wie schon beschrieben...Nebel.

2009.07.16_012.hp.jpg Der Pacific befindet sich unter der Nebeldecke, Standort 200 m.ü.M

 

2009.07.16_036.hp.jpg 
und weiterhin Kurven, Kurven und nochmal Kurven

 

2009.07.16_016.hp.jpg 
Hwy1, bei Gorda, Vater und Sohn auf dem Weg von Seattle nach Los Angeles

 

2009.07.16_020.hp.jpg 
See Elefanten, direkt am Hwy 1 bei San Simeon

 

2009.07.16_031.hp.jpg 
AMG C63_ Hwy1, Lucia

Ich will heute nach Arroyo Grande zur Cattel Run Road, dort wo ich ja meine neue FingerCamera hinbestellt habe.

Der Cattel Run liegt etwas ausserhalb und erst dann wenn man entgültig glaubt falsch gefahren zu sein ist man richtig und Scott Grundfor und seine Chefmechaniker Mike bergüssen mich freundlich und überreichen mir das Päckchen mit der Camera.

Scott ist in Partnerschaft mit der Fa.HK-Engineering und Freund vom Hans Kleisel
Somit konnten wir auch das ein oder andere bereden.
Scott zeigt mir noch seine Autosammlung und ich kann mir den kleinen, aber feinen Betrieb anschauen in dem unter Anderem auch einige 300SL-Flügeltürer herumstehen.

 

2009.07.17_019.hp.jpg 
Scott mit einem seiner Prachtstücke

Bei der Besichtigung des Mopeds fällt Mike auf das der Halter vom Dämpferverstellrad einen Riss hat und besteht darauf es zu reparieren  ( Alu-schweissen)

2009.07.17_021.hp.jpg 
Gerissen.... zu schwach ausgelegt, oder falsches Material.

 

2009.07.17_022.hp.jpg

Mike und Scott lassen es sich nicht nehmen mir den Halter zu reparieren und Scott meint nur "your welcome, save your money" als ich dafür bezahlen will.

 

So nun ist es an der Zeit die Hompage auf vordermann zu bringen was ich auch getan habe, das Ergebniss konntet Ihr ja lesen.
Ich sitze hier ( 16.+17.7.2009) in Arroyo-Grande im Starbucks-Caffe um die Homepage zu aktualisieren.

 

Am Sonntag (18.7.) treffe ich vielleicht  Marcus und Mireille wieder, wir hatten uns ja schon mal in Anchorage getroffen.
Sie waren ja seinerzeit über die Inside-Passage geschippert und hatten nun einen Loop über Las Vegas gemacht. Und kommen nun ein Stück südlicher von mir an die Küste.

Und dann steht ja bald der Grenzübergang nach Mexico bevor.
Habe meinen Bekannten in Merida/Mexico/Yucatan angerufen und mich nach der Lage der Dinge erkundigt.
Es ist nach wie vor an der mexicanischen Grenzregion sehr unruhig.
Ich werde von meinem Ursprünglichem Plan die Grenze bei Juarez zu nehmen um auf der alten La Carrera Panamericana zu fahren erstmal abweichen und den kleinen Übergang bei Nogales verwenden.

Komme dann halt etwas südlicher auf die La Carrera Panamericana

 


Bin dabei die Hompage umzubasteln.

Der Blog auf einer Seite wird nun doch recht groß und die Ladezeit immer länger.
Die Berichte befinden sich dann nach wie vor unter Reisebericht .
Dort haben aber dann die Länder jeweils eine eigene Seite erhalten.
Hoffe das es Ok ist und Ihr zurecht kommt.

 

Also bis denne
Euer Ingo
17.7.2009_Arroyo Grande_Californien_ bei Km 23.140  


18.7. - 22.7.2009

Santa Barbara _ Camarillo_Los Angeles _ Long Beach _ San Clemente

Hwy 1 / 101

Km: 650

  2009.07.18_019.hp.jpg

 

Ich bin wieder auf dem Hwy1 unterwegs und er ist nun mit der 101 zusammen eher langweilig, verläuft flach durch ein Ackerland.

In Santa Barbara finde ich keinen Campground, es ist Wochenende und alles ist ausgebucht, also ab in die Pampa und eine Bergstrasse führt mich zum San Marcos-Pass wo ich dann auch einen kleinen Platz zum übernachten finde.
War es am Pacific noch angenehm ist es hier oben in den Bergen von Santa Barbera brütend heiß.

  2009.07.18_023.hp.jpg
Ich geniese diesen Sonnenuntergang ( San Marcus-Pass)

und bin dann schon Morgens um 6:00 Uhr wach, bei +30°C.

2009.07.19_009.hp.jpg 
Quartier in den Bergen von Santa Barbara

Das Treffen mit Marcus u. Miraille hat nicht geklappt, irgendwie haben wir uns verpasst und ich bin weiter auf dem Weg nach auf dem Hwy1 nach Los Angeles und nach Süden.

Hier folgt Beach an Beach den ganzen Tag lang, fast mehr als man vertragen kann.

2009.07.20_020.hp.jpg 
den guten,alten VW-Bus sieht man oft hier in Californien

2009.07.19_001.hp.jpg 
Beach von Santa Barbara

 

Hwy 1 zwischen Santa Barbara und Santa Monica

2009.07.19_018.hp.jpg 
bei "Neptuns-Bar" komm ich mir vor wie ein Ausserirdischer, aber es gab nette
Gespräche mit den Bikern

2009.07.19_019.hp.jpg

buntes Treiben am Biker-Treff "Neptuns", Hwy1 kurz vor Santa Monica

 

2009.07.19_024.hp.jpg

und Wauzi darf auch mitfahren

2009.07.19_028.hp.jpg

weiter südlich strande ich am Nachmittag in San Clemente und mache Stopp für eine kleine Pause in einer kleinen Kneipe und lerne da dufte Leute kennen.

Brick der Barbesitzer schenckt mir erstmal ein T-Shirt und Marc lädt mich morgen zum surfen ein...na denn !

2009.07.20_027.hp.jpg 
Die Bar in San Clemente

 2009.07.20_035.hp.jpg
.... und Marc, ein wirklich feiner Kerl, mit Ihm gehe ich dann zum surfen und kann auch bei Ihm übernachten.

Er lebt in einer art WG mit Johanna ( aus Waiblingen) und Ihrem Freund Ernie zusammen.

2009.07.21_007.hp.jpg 
Blick von Marc´s Wohnung auf die Beach von San Clemente und auf diesen Wellen soll ich heute surfen !

2009.07.21_017.hp.jpg 
Marc, auf der Suche nach der Welle,

von mir gibt es kein Foto.... ist auch besser so

Der Nachmittag endete dann so: Marc bekommt sein Bord an den Kopf geschleudert und wir verbringen mehrere Stunden beim Arzt der die Augenbraue wieder zusammennähen musste.

Am Abend dann noch ein BBQ mit weiteren Freunden von den Dreien, aber da sie erst vor kurzem eingezogen waren stand der "Grill " noch in der Garage und sollte auf den Balkon im 2.Stock.

Nun ja , so ein amerkanischer BBQ-Grill wiegt aber so bummelige 200kg und so war es mit allen zusammen ein ganz schönes Stück Arbeit bis das Teil dann endlich oben war.

Marc zeigte mir noch "sein Buch". Denn er war schon mal so etwas wie eine kleine Berühmtheit auf Skieren.
Er arbeitete als Ski-Modell und machte für die Fotografen diese waaghalsigen Sprünge über Schnee-Klippen und Tiefschnee. Auch in einem Film hat er mal mitgewirkt.

Damals war er noch reich erzählt er mir, aber heute nicht mehr so ganz....

2009.07.21_029.hp.jpg 
Marc Abbot in Action, auf vielen Kalendern und Hochglanzprospekten ist er abgebildet

 

2009.07.21_053.hp.jpg 
Sonnenuntergang in San Clemente, Blick vom BBQ-Balkon

 

2009.07.22_005.hp.jpg 
( vl. Johanna, meine Wenigkeit, Ernie, Marc )

Dann am nächsten Tag verabschiede ich mich von den Dreien, bei einem Bier in der "Blue Danube" (blaue Donau) , ein Resataurant das von zwei Iraneren aus Wien betrieben wird und in dem es auch deutsches Bier und deutsche Küche gibt.

Komme am späten Nachmittag in Potrero an der mexicanischen Grenze an und erfahre  per e-mail das die anderen auch dorthin unterwegs sind.........

warum nun Potrero und nicht Nogales als Grenzübergang nach Mexico ??
Per Mail hatten wir erfahren das wir; Oliver Jones, Adi Romer, sowie Markus & Mireille und ich nur plus-minus einen Tag auseinander sind und wir uns dort treffen wollen. 

 

Weiter >>> siehe Mexiko

 

 

Neuer Eintrag 6.Febr.2009_ELCalten bis Torres del Paine

 

flagge_argentinien_animiert.gif

Argentinien2

 

 

 

Freitag 29.Jan 2010

Chile Chico (Grenze_Chile / Argentinien) bis Bajo Caracoles

Ruta 40_ 201km

 

Als ich frisch geduscht zum Frühstück, im Hotel Austral hier in Chile Chico, gehe sitzen da schon alte Bekannte, Marcus & Mireille !!!

Die zwei waren Gesternabend so um 21 Uhr angekommen und hatten durch Zufall das gleiche Hotel ausgesucht.

Wir frühstücken gemeinsam und durch das ganze blablabla usw. komme ich auch erst gegen Mittag weg und überquere nach 20km die Grenze zu Argentinien,

alles easy und schnell.

Dann rechts ab auf die Ruta 40 die noch bis 50km nach Pertio Moreno, wo ich noch

mal vollgetankt hatte, aus Asphalt besteht und dann kommt der Schotter……!

2010.01.29_011.hp.jpg

Berümt und berüchtigt, die Ruta40

2010.01.29_013.hp.jpg

Hinweis auf das was einen erwartet, zwar keine Bäume aber dafür um so mehr Wind,

kräftigen Wind !!

2010.01.29_050.hp.jpg

Die Schotterpiste in der weiten Pampa Argentiniens

 

Schön aber heftig, viele Kiesbettpassagen mit kleinen Spurrillen machen einem das Leben schwer und zwischendurch dann auch kurze normale Piste.

Befinde mich nun mitten in der argentinischen Pampa, keine Bäume und Wälder mehr nur noch Büschel und Pampagras.

Zeit auch mal links und rechts die Landschaft anschauen und plötzlich tut es einen Schlag und Gaul und Reiter fliegen im hohen Bogen durch die Luft und landen im

Staub und Kies der Ruta 40!!!

2010.01.29_059.hp.jpg

Was war los, was ist geschehen ??

Habe beim spazieren gucken den großen Stein ( weit und breit der einzige in dieser Größe) nicht gesehen und bin voll drübergerauscht.

Man was für ein Einschlag !!!

Das Moped liegt auf der linken Seite wobei es auf der rechten Seite eingeschlagen war, das sagt Alles.

Und zerstreut herum, liegen die Plastikteile vom Windschutz, von der Verkleidung, mein Visier und die Visierverschlüsse.....

Die rechte Stofftasche ist vom Sturzbügel abgerissen und auch mein kleiner Fotoapparat wurde aus der Jackentasche geschleudert und liegt da im Kies.

Also erstmal den Gaul aufrichten und die ganzen Teile wieder zusammengesammelt.

2010.01.29_061.hp.jpg

Hier Vorort was reparieren macht keinen Sinn und die 80km bis Bajo Caracoles werden auch so gehen.

Ach ja, dem Reiter ist nichts passiert …….

 

In Bajo Caracoles kommt ein leichter Graupelschauer runter, ist es auch an der Zeit zu tanken und die Tankstelle ist auch gleich ein Hotel und wie der Zufall es will ist neben der Kasse auch ein Ständer mit Klebersortiment und Panzertape.

„1x Hotelzimmer, 1x Epoxy-2 Komponenten Kleber und eine Rolle Panzertape bitte“….. und ich habe bis nachts um 1 die Teile wieder zusammengeklebt.

Hatte ich noch zu anfangs draußen gearbeitet wurde es aber zu kalt, der Kleber reagierte nicht mehr und habe dann im Hotelzimmer weitergearbeitet.

Am Morgen dann noch die Stofftasche genäht und um die Mittagszeit bin ich wieder

on the Road bzw. on the Ruta 40.

 

 

Samstag 30.Jan. 2010

Bajo Caracoles – La Siberia ( Lago Cardiel)

Ruta 40 _ 246km

 

2010.01.30_110.hp.jpg 

Der Gaul ist bandagiert und wieder startklar !!

 

Habe am Hotel noch nette Leute aus Hannover kennen gelernt die auch sehr daran interessiert waren was ich da tu und haben mir eine weiterhin gute Reise gewünscht und der Herr hat mir sogar noch seine restliche chilenischen Pesos geschenkt, da ich ja noch mal nach Chile reinkomme. Die 2 wollen nun mit dem Mietwagen nach El Bolson, um dort Klaus & Andrea Schubert zu besuchen. Klaus & Andrea waren doch 16 Jahre lang mit dem Motorrad um die Welt gereist und haben im Anschluss das Buch „ Abgefahren“ veröffentlicht und betreiben nun eine Estanzia mit Gästezimmer usw.

 

Von hier aus könnte man auch noch die „Cueva de Manos“ (Höhle der Hände) anschauen. Ureinwohner dieser Gegend haben hier Malereien ( Handabdrücke) an

den Höhlenwänden hinterlassen, aber mir ist nicht so recht nach Kultur.

 

Das Wetter ist super und auch der Wind hat nachgelassen nur die Ruta 40 ist nach

wie vor herausfordernd.

Auf der Piste ist die Sturzgefahr allgegenwärtig, und es geht viel geradeaus durch die Pampa Argentiniens.

2010.01.30_018.hp.jpg

Man fährt fast den ganzen Tag alleine, sehr einsam hier, wenig Verkehr.

Dieses ständig konzentriert sein ist sehr anstrengend und nach 100km Piste kommt ein 50 km langes Asphaltstück, angenehm, doch dann wieder das Schild „ Fin de Pavimento“ und es kommen noch mal 100 km Piste bis ich mein Nachtquartier am späten Nachmittag in La Siberia erreichen werde.

Die Ruta 40 hat wieder angerichtet, es gibt Kiesbetten mit Spurrillen auf Wellblech,

na denn guten Appetit.

2010.01.30_095.hp.jpg

 2010.01.30_116.hp.jpg

Allein, allein,

fühle mich wohl hier in der Weite 

 

 

Sonntag 31.Jan 2010

La Siberia – El Chalten

Ruta 40, Ruta 23_218Km

 

Über die Ruta 40 brauch ich nichts mehr sagen, sie hat sich über Nacht nicht verändert, außer das es heute als Nachtisch noch starken Seitenwind gibt.

Zeit auch mal was über die Fauna der Gegend zu berichten, denn so trostlos wie es hier auch aussieht man begegnet doch sehr vielen Tieren hier. Am häufigsten den Fuchs, die Guanacos, aber auch Gürteltier und Nandos (Straussenvogel) sind vertreten.

2010.01.29_023.hp.jpg

" Hab doch gar nichts gemacht, bin doch nur über die Strasse gelaufen"

 

2010.01.30_011.hp.jpg

2010.01.31_003.hp.jpg

 

 

Nach nun 345km seit der letzen Tankstelle kommt Tres Lagos in sicht und es gibt

hier wieder Benzin. Ich bin überrascht wie sparsam der Gaul mit dem Kraftstoff

umgegangen war, hatte weniger als 5Ltr/100km gebraucht, aber auch kein Wunder denn ich war auf der Piste ja nur mit 20-50km/h meistens nur im 2.od.3.Gang unterwegs.

Hier treffe ich auf Janik aus Kanada der mit seiner Yamaha-Tenere unterwegs ist und Motorenprobleme hat. Er meint er habe einen Ventilschaden und hofft diesen in El Calafate reparieren zu können, „ muchas Suerte“ !!

2010.01.31_065.hp.jpg

Janik aus Kanada, hier in Tres Lagos_Ruta40

 

Hier ab der Tankstelle deren Zu und Ausfahrt noch mal richtig Offroad-fahren ermöglicht endet die „Piste“ und es geht auf bester Aspahltstrasse 120km bis nach

El Chalten.

Noch 60km bis El Chalten und vor mir tun sich die schneebedeckten Berge der südlichen Anden auf und mitten drin der Fitz Roy mit seinen 3400mtr..

2010.01.31_032.hp.jpg

Ein gigantisches Bild, jedoch ziehen dichte Wolken um die Berggipfel und als ich näher dran bin sind die Gipfel schon nicht mehr zu sehen und es zieht immer weiter zu…. Morgen dann vielleicht.

El Chalten am Fitz Roy ist ein Mekka der Bergwanderer, und Eiskletterer und entsprechend ist der Ort ausgestattet. Adventure-Agenturen und Outfiter en mas.

 

Auf dem Campingplatz treffe ich ne Menge Leute, meist mit dem Fahrrad unterwegs. Den Österreicher der sogar seine Ski dabei hat und eine 3-Tagestour auf dem südlichen Schneefeld auf Skieren schon hinter sich gebracht hat, oder das nette Pärchen aus Neuseeland oder den jungen Mann aus Dresden der mit seinem Kumpel auf Fahrradtour ist und die meisten Fahrradfahrer die er so getroffen hat nicht leiden kann, weil die so extrem auf Tagesetappen mit max. Km-Distanz aus sind.

Aber auch mit der Truppe aus Brasilien die hier zum Eisklettern sind konnte ich mich gut unterhalten während wir am Abend um den wärmenden Ofen der sich dort unter einem Holverschlag befindet stehen oder sitzen.

 

ruta_40.hp.jpg

von Chile-Chico bis El Chalten (3 Tage)

 

 

 

Montag 1.Febr. 2010

El Chalten

Ruhetag

 

Es ist kalt und windig hier, der Himmel ist grau und immer wieder regnet es. Nichts ist von den Bergen mehr zu sehen.

 

2010.01.31_067.hp.jpg

men at work

 

Zeit sich ein bisschen um das Material zu kümmern, denn von meinem Tankrucksack ist der Anschluß für den Lenkkopfriemen abgerissen ( Folgeschaden vom Sturz ) und ich nähe diesen wieder an und bekomme noch Besuch.

Markus und Mireille sind auch hier in El Chalten und wir gehen gemeinsam zum Kaffeetrinken und am Abend noch ein lecker Steak.

Treffe auch noch mal die Jungs vom Motorrad-Aktion-Team wieder die hier in einem Hotel untergebracht sind.

Von den Eiskletterer habe ich erfahren das Morgen das Wetter wieder aufmacht……..  

 

 

 

 

 

Dienstag 2.Febr. 2010

El Chalten_ Runde im Tall

132km

 

Wow !!! die Sonne lacht schon als ich aus dem Zelt krabble und ich beeile mich damit ich loskomme. Erst mal zurück zum Taleingang und dann Fotosession…….

2010.01.02_129.hp.jpg

 Gibt es was schöneres, kann man mehr Glück haben ??

>> ist, glaub ich, kaum zu topen !

2010.01.02_064.hp.jpg

......und das Grinsen kriegt man an solch einem Tag nicht mehr weg.

 

2010.01.02_145.hp.jpg

2010.02.02_020.hp.jpg

 " ohne Worte"

 

Und im Anschluss fahre ich noch zurück durch das Tal durch bis zum Lago del Desierto.

img_9746.hp.jpg 

Hier kann man auch den Fitz Roy und viele Gletscher von der anderen Seite bewundern und kommt am Lago und auch am Ende der Talstrasse ( 40km Schotterpiste ) an.

 

Es gibt einen Pfad hier am Seeufer entlang und an dessen Ende erreicht man nach weiteren 30km eine Fähre die einem nach Villa O`Higgins und somit direkt zur Carretera Austral bringt.

War mal eine Rute die ich von Norden her kommend angedacht hatte, aber es war zu lesen das es sich dort nur um einen Pfad handelt und sicherlich nicht mit meinem schwer beladenen Motorrad zu bewältigen ist.

Wanderer und Fahrradfahrer nutzen aber diesen Weg sehr häufig da er ja mehrere hundert Kilometer Abkürzung bedeutet und man muss nicht den beschwerlichen Weg über die Ruta 40 nehmen um von Süden her kommend auf die Carretera-Austral zu gelangen.

2010.02.02_022.hp.jpg 

und den Kaffee hab ich mir heute redlich verdient ( kleines Restaurant im Tal zum Lago)

 

Am Nachmittag dann noch ein Telefonat mit der Heimat….. Alles Ok !!

 

 

 

Mittwoch 3. Febr. 2010

El Chalten bis El Calafate

Ruta 23; Ruta 40, Ruta 11

222km

 

 

Es steht nur eine kleine Etappe auf dem Programm, quasi nur ins nächste Tal und

somit habe ich es nicht eilig, das Wetter ist wieder Super, wobei es in der Nacht sehr kalt war und es hat in den Bergen geschneit!!

2010.02.03.hp.jpg

 

100 Höhenmeter vor meinem Zelt ging der Schnee dann aber in Regen über, wäre ja sonst noch lustig geworden.

2010.02.03_005.hp.jpg

Berge die Gestern, angesichts des Fitz Roy bei schönem Wetter, kaum Beachtung bekommen hatten sehen heute mit dem Schnee drauf auch sehr interessant aus.

 

Auf Asphalt kommt man hier gut voran und das Asphaltband zieht seine Bahn durch

die Pampa.

2010.02.03_042.hp.jpg

Kamille-Sträucher säumen den Straßenrand

 

2010.02.03_033.hp.jpg

Rio Santa-Cruz, fliesst in den Lago Argentina

 

Begleitet vom Rio Elena und dann über den Rio Santa Cruz erreiche ich auch bald

El Calafate.

2010.02.03_025.hp.jpg

doch zuvor empfängt mich der Lago Argentina in seinem fantastischem türkis 

 

 

Wieder ein Touri-Ort, sogar mit Intern.-Flughafen und entsprechend voll ist es auch hier.

Denn am Ende des Tals befindet sich der Gletscher Perito Moreno der hier in den Lago Argentino „hinein-kalbt“

Von weitem sah der Ort nicht schön aus, aber hier im Ortskern ist es ganz nett, Straßenkaffee´s und Buden laden zum Rumtingeln ein.

Habe auf dem Camping-Municipal mein Zelt aufgeschlagen und genieße das Duschen im geräumigen und beheiztem Duschhäuschen. :-)

 

 

 

Donnerstag 4.Febr.2010

Gletscher Perito Moreno

155km

 

Fast wäre ich wieder umgedreht…..

 

...denn 30km vor dem Gletscher muss man erstmal umgerechnet 15€ Eintritt bezahlen und dann noch 2km vor dem Ziel auf einem Parkplatz parken und dann mit dem Shuttel-Bus oder zu Fuss weiter..

Das ist ja was für mich, da geht der Ofen aus, Bemühungen die Bediensteten hier zu überreden mich doch durchfahren zulassen scheitern…

Na gut wenn ich schon mal da bin…..

Doch der Anblick auf den Gletscher entschädigt dann wieder, es knackt und grummelt im „ewigen“ Eis und hin und wieder bricht ein Stück aus und fällt in den See.

2010.02.04_055.hp.jpg

 2010.02.04_010.hp.jpg

60mtr. hoch und mehrere hundert Meter breit ist diese Wand aus Eis des

"Perito Moreno"

2010.02.04_024.hp.jpg

 und ich entdecke in der Eiswand eine Abbildung einer Hand

 

 

Ich bleibe hier noch 2 Stunden und die Menge der Besucher nimmt stetig zu bis es mir zu voll wird und ich das Weite suche und auf der schönen kurvigen Strasse mein Fahrvergnügen habe.

2010.02.04_069.hp.jpg

 

 

Werde auch Morgen noch hier im Ort bleiben, mich in ein Internet-Kaffe begeben

und die Homepage aktualisieren.

Tja, und dann mach mir auch so langsam Gedanken wie ich denn die Rückreise nach Hause gestalten will und frage schon mal bei der Lufthansa und LH-Cargo an.

Es sind nur noch knappe 1000km bis Ushuaia und außer dem Nationalpark Torres del Paine kommt glaube nicht mehr viel.

 

Die Speicher und Festplatten sind voll, nicht nur die vom Computer,

nein auch meine sind am überlaufen……, kann nicht´s mehr wirklich aufnehmen und betrachte wohl den Rest der Reise nur noch als das Ereichen des südlichsten Ortes, den südlichsten Punkt auf Erden den man mit einem Landfahrzeug auf öffentlicher Strasse anfahren kann.

Oder ????.....

 

 

Bis denne

Euer Ingo

5.Febr.2010

El Calafate; Süd-Patagonien/Argentinen

Gesamt-Tour-Km: 49.356

2010.01.02_053.hp.jpg 

 

 

 

 

Samstag 6. Febr. 2010

El Calafate – Lago Pehoe (Torres del Paine)

Ruta11 / Ruta 40 / Ruta 7

365 Km

 

Es pisst wie sau und ich hab schon den Regenkombi an als ich mein Zelt zusammenpacke und fahre dann die 32km zurück aus dem Tal bis ich wieder auf die Routa 40 nach Süden treffe.

2010.02.06_005.hp.jpg

Zwischendurch dann noch mal 70 km Schotter auf der R40,

wo mir auch eine ganze Truppe Mopedfahrer aus Deutschland entgegenkommen,

mehr als ein kleiner Small-Talk mit den letzten 2 der Gruppe ist aber nicht drin.

 

2010.02.06_025.hp.jpg

Der Regen hatte schon längst aufgehört und ich erreiche die Abfahrt zum Nationalpark Torres del Paine die ich aber im ersten Anlauf verpasse. Der Nationalpark liegt ja bekanntlich auf der chilenischen Seite und die Argentinier haben es da nicht nötig mit einem Schild darauf hinzuweisen das es hier nun dort hin rechts ab geht.

Auf Schotter geht es zum argentinischen Grenzposten die Passkontrolle geht fix, Ausreisestempel in Pass und zum nächsten Schalter.

 

Den Zöllner wecke ich mit einem „ Hola“ erstmal auf und er nimmt mein Zollpapier entgegen haut den Stempel rein und bevor ich meine Dokumente in der Jackentasche verstaut hatte saß er schon wieder auf seinem Sofa und hatte die Augen zu.

Nachdem ich auch die chilenischen Einreiseformalitäten erledigt habe geht es erst auf Asphalt und dann auf Schotter in den Park. Noch die 15.000 Pesos ( ca. 12€ ) Eintritt bezahlen und es lohnt sich dennoch.....!!!!!

 

 

Weiter mit Chile_3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

flagge_deutschland_animiert.gif

Deutschland

Donnerstag 25.Febr.2010
Besigheim 

Nun bin ich wieder zu Hause............, und das ist gut so.

2010.02.25_002.hp.jpg 
wieder im Kreis der Lieben......
und Katrin, meine Frau, hat gekocht,
es gibt mein Leibgericht: Frikadelle, Kartoffelbrei mit Bohnen&Speck :-)

Und am Abend kommt noch meine "Besigheimer"  Stammtischbrüder auf ein Bierchen vorbei:
Willkommen zu Hause

Werde hier auf dieser Seite noch ein Schlusswort schreiben und ein paar Tourfacts präsentieren, aber dazu brauch ich wohl noch ein paar Tage....

Also bis denne
Euer Ingo
Besigheim 26.Febr.2010

2010.02.25_006.hp.jpg

 

 

Und dann das !!!!!
Samstag. 27.Febr.2010 

 

Mit Entsetzen sehe ich heute in den Nachrichten das in es in Südchile ein schweres Erdbeben gegeben hat.......
Dort wo ich erst vor ein paar Wochen noch war, und mir wird bewusst das es dort niemehr so sein wird wie ich es erlebt und erfahren habe....,
das stimmt mich traurig....
Auch mache ich mir große Sorgen über Weggefährten die dort noch mit Ihren Motorrädern gerade unterwegs sind und frage per e-mail an:

>Arno u. Ali sind in Iquique/Nord-Chile und sind OK
>Olly Jones , z.Z.t ja mit den Beiden zusammen unterwegs, dto.
>Flo und Micha noch keine Antwort
>Tobias noch keine Antwort ( ca. in Punta Arenas, Südchile unterwegs )
>Marcus & Mireille sind ja bereits in Buenos Aires

muchas suerte für Alle die da noch unterwegs sind !!!!
und mein Beileid an die Menschen die das erleben müssen!!!!

Bin in meinen Gedanken bei Euch ALLEN
Ingo

Sonntag 28. Febr.2010
Good News !!!
Alle Weggefährten und Bekannte befanden sich ausserhalb der "Gefahrenzone" und sind alle wohlauf

 

 

 

Eintrag_ 18.Jan. - 21.Jan.2010 >> Santiago bis Puerto Montt

Neuster Eintrag_22.Jan - 27.Jan.2010 >> Puerto Montt bis ChileChico   

flagge_chile_animiert.gif

Chile2

Samstag 16.Jan.2010
Nach La Serena  und bis Santiago
Ruta 41 / Ruta 5 (PanAm)
635km

Oh man wie die Zeit verinnt......

In La Serena schaue ich noch bei Tonino-Moto vorbei wegen neuen Reifen, Conti TKC 80 sollten es schon sein, hat er aber nicht, in Santiago gibts welche bekomme ich zur Antwort. Und wie sieht es mit einem Tachoantrieb (Kunstoffritzel) aus, auch in Santiago war die Antwort.

Nun also doch nach Santiago....

Rutsche die 460 km auf der Ruta 5 ( Panamericana), die hier durchweg 4-spurig ist, noch am Nachmittag ab und rolle mit dem letzten Sonnenstrahl in Santiago de Chile ein.

2010.01.16_009.hp.jpg

2010.01.16_007.hp.jpg 
km-Angabe ab La Serena

2010.01.16_018.hp.jpg 
auch an der PanAm kurz vor Santiago gibt es einen schönen Sonnenuntergang
Die Zeit für ein Foto nehme ich mir. 

Anders als noch in Quito, Lima oder La Paz hatte ich hier keine Adresse die man hätte anfahren können.
Die Ruta 5 (PanAm) geht quer durch und so auf der Mitte der Stadt halte ich links auf das Centrum zu und finde das kleine Hotel Riviera.

 

Sonntag 17. Juni 2010
Santiago

Es ist Wahlsonntag in Chile, der Präsident soll gewählt werden und während ich an der Homepage arbeite beginnt nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein lautes Hup-Konzert in den Strassen.
Die Chilenen feiern Ihren Präsidenten und damit die Party nicht ausufert ist in den Lokalen und Strassenkaffee`s Alkoholauschank-Verbot.  

Morgen werde ich bei  www.motouring.cl  hier in Santiago neue Reifen ausfassen, die Wäsche und Fahrerkleidung in die Reinigung bringen (ggf. kriegt der Gaul auch noch ne Dusche, nötig hätte er es mal ) und mich am Dienstag auf den Weg, 1000km bis zur Fähre, in Puerto Montt machen, von wo es dann auf der Carretera-Austral weiter Richtung Süden direkt nach Patagonien gehen soll. ( freu )

Also bis denne
Euer Ingo
18.Jan. 2010_ Santiago de Chile
Tour-km: 45.480  
2010.01.05_004.hp.jpg

 

18.Jan 2010 _ Santiago

 

 

 

 

 

 

Fahre heute raus zu Motouring-Chile, habe mir dazu den Wegpunkt im GPS vermerkt und find auch zielsicher die Adresse Los Juncos 388 im Stadtteil Las Condes, ca 10 km vom Hotel entfernt.

Heute ist Montag und die Stadt „lebt“ wieder, richtig was los hier.

Carlos erwartet mich schon, aber wer denkt hier ein Motorradgeschäft im herkömmlichen Sinne zu finden täuscht sich. Es ist eine Wohngegend und hinter der hohen Hoftür befindet sich eine kleine Werkstatt und der Laden befindet in Zimmern des Wohnhauses.

2010.01.17_019.hp.jpg 
Schönes Ambiente um neue Reifen aus zu fassen, hier bei Carlos Ramirez

www.motouring.cl 

 

Carlos hat hier einen Monteur beschäftigt und seine Frau schmeist den Laden.
Nett hier und mind. 5 BMW´s stehen im Garten „ Das sind Kunden-Motorräder“ sagt Carlos mir.

Er hat einen erlesen Kreis von Stammkunden für die er den Service macht und auf Wunsch die Motorräder mit Zubehör ausstattet.
In den Regalen sehe ich Teile von Touratech, Wilbers, BMW, Schubert-Helme usw. und im Reifenregal den begehrten Conti TKC80. Die Reifen sind schnell gewechselt und auch habe ich die Gelegenheit meinen Luftfilter zu reinigen und neu zu ölen. Ist nicht billig hier der Laden, für die Reifen inclu.
Montage bezahle ich 219.000 Pesos, aber was soll´s habe hier das bekommen was ich wollte und kann mit der Visa bezahlen Carlos ist mir noch behilflich bei der Beschaffung des Kunststoffritzel´s für meinen Tachoantrieb.

2 Block weiter befindet sich ein Hondahändler und der besorgt das Teil bis zum Abend.

 

2010.01.17_023.hp.jpg 
Im Anschluss gönne ich dem Motorrad noch eine gründliche Wäsche.

 

 

 

Dann zurück zum Hotel und die Klamotten in die Reinigung gebracht. Vor allem die Motorradklamotten hatte es mal wieder dringend nötig.
Oft sind es die Kleinigkeiten die einen mehr als nur beschäftigen können, so wie heute die Tatsache das ich noch chilenische Briefmarken hatte, an der Hotelreception gab es die Postkarten dazu, also 2 Postkarten nach good old Germany geschrieben.

Nun noch einen Briefkasten……. Mh, ach ja hatte ich doch gestern eine Correos ( Post ) gesehen. Laufe los und finde die Post, um ein paar Ecken weiter, wieder. Schon zu und kein Briefkasten weit und breit, laufe noch ein wenig spazieren, immer mit dem suchenden Blick nach einer Möglichkeit die Postkarten einzuwerfen, nichts, nada !!
Gebe letztendlich die Postkarten in der Hotelreception, mit der Bitte diese Weiterzuleiten, ab.

 

2010.01.17_018.hp.jpg 
in Santiago-City

2010.01.17_002.hp.jpg

  

Dienstag 19.Jan. 2010
Santiago bis Los Angeles (Chile) 
Ruta5_495km

Der Blick auf den Kalender sagt mir das ich mich nun ein wenig sputen sollte, habe noch 5 Wochen und will ja in Patagonien das ein oder andere noch anschauen.
Beschließe von daher die 1000km bis Puerto-Montt auf der Ruta 5, der Panamericana, zu fahren.
Bin emotionslos, denn die Fahrt auf der 4-spurigen PanAm, gerade aus, ist eintönig und langweilig.

Nur die Anden die mich auf der linken Seite in 100km Entfernung begleiten lassen mich hin und wieder aufschauen.

2010.01.19_001.hp.jpg  Die Cordillere de Los Andes in Südchile, höhe San Fernado

Die sich im Dunst befindlichen Gipfel sind reichlich schneebedeckt und die Peaks gut noch 5000m.ü.M.

Dann ab Talca, 200 km südl. von Santiago, wird die Gegend wieder abwechslungsreicher.

Bin doch soweit weg, aber man fühlt sich auf einmal ein wenig wie zu Hause. Die Gegend ist mal, als befindet man sich im Voralpenland, dann mal im Harz oder auch mal in Norddeutschland in der holsteinischen Schweiz zwischen Plön und Eutin.

Richtige zusammenhängende Wälder, grüne Wiesen auf denen gelb blühende Blumen wachsen, Flüsse und Seen. Auch der wohlbekannte Geruch von frisch geschnittenem Gras, es ist Heuernte, kann man genießen.
Die Schwarzbunten grasen auf den Wiesen und die Bauern sind mit Ihren Traktoren und Maschinen dabei das Heu zu Ballen zu pressen.

2010.01.21_111.hp.jpg

2010.01.20_004.hp.jpg

Auf den Tankstellen ist viel los, die Chilenen haben Urlaub, es sind Schulferien, denn hier ist nun Hochsommer und die Tagestemperaturen sind +30-35°C.

Werde auch wieder oft angesprochen woher und wohin oder auch warum.

Finde zum Abend hin 30 km nördl. von Los Angeles einen kleinen Campingplatz mit kleinem See und mache es mir am Lagerfeuer gemütlich.
Schön ist auch das es inzwischen nicht mehr so früh dunkel wird.
Die Sonne ist erst um 21:30Uhr weg.

  

Mittwoch 20.Jan. 2010
Los Angeles bis Lago Llanquihue ( Osorno)
Ruta5 _ 526km

Wieder beleiten mich die Schneebedeckten Gipfel der Anden und ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und biege nach Temuco links ab um Richtung Vulcan-Villarica zu gelangen. Nach 20km halte ich an mache ein paar Fotos und drehe wieder um…….

2010.01.20_014.hp.jpg 
Der Vulcan Villarica ( 2840mtr ) lockt mich dann doch runter von der PanAm.
Der kleine Abstecher von oneway 25Km hat sich aber gelohnt.

Am Abend biege in Osorno links ab zum Lago Llanquihue um dort
a: nach einem Camp zu suchen und
b: will ich die Rute um den See fahren und am nächsten Tag den Vulcan-Osorno besuchen.
Auf einer Schotterstrasse ereiche ich nach 10km Playa Maiten und dort auch den vermuteten Campingplatz.
Direkt am See schlage ich mein Zelt auf und „geniesse“ die laute Musik der einheimischen Zeltnachbarn.

Ach ja das Wetter, wird es nun umschlagen ????, Es ziehen dunkle Wolken auf und es tröpfelt hin und wieder auch leicht. Auch der Wind hier am See bringt feuchte Luft und alles ist schon klamm als ich in den Schlafsack krieche.

2010.01.20_031.hp.jpg 
Wird das Wetter nun umschlagen ???

 

Donnertag 21.Jan. 2010
Lago Llanquihue bis Metri (Puerto Montt)
Schotterpiste um den See und ab Vulkan Osorno auf Asphalt nach Puerto Montt 182km

Es sind nur 13°C heute Morgen, windig und feucht, krieche wieder ins Zelt um dort meinen Kaffee zu trinken.
Habe es gar nicht eilig, und überlege ob es bei diesem Wetter überhaupt Sinn macht weiter zum Vulcan zu fahren, nachdem ich in meine feucht-klamme Motorradstiefel gestiegen bin…….

Als ob das Wetter sich mit mir versöhnen will schickt es ein paar Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke, als ich um halb elf gerade losfahren will und im Südosten kann ich ein paar blaue Flecken ausmachen…., also los hin zum Vulcan Osorno und es war eine weise Entscheidung, denn das Wetter macht zunehmend auf und der Himmel wieder immer blauer.

Die Piste ist recht gut, bis auf die vielen Baustellen wo es manchmal recht eng und rutschig zuging. Die Strasse zum Vulcan ist dann wieder asphaltiert und es geht steil nach oben von 100 m.ü.M bis auf 1200 m.ü.M und immer wieder sieht man den schneebedeckten Gipfel des 2650 mtr. hohen Vukans durch die Bäume aufblitzen.

2010.01.21_021.hp.jpg 

Dann weicht der Wald immer mehr zurück und gibt den Blick auf den Vulcan frei….. wahnsinn. Der weise Kegel vor blauem Himmel !!!

Wie ich später erfahre hatte ich Glück, denn das ist so nicht oft der Fall.

Oben angekommen mache ich am Bergrestaurant Mittagspause und genieße auch den Blick hinunter bis ins Tal wo der Lago Llanquihue in seinem Blau durch die Wolken, die hin und wieder aufziehen, strahlt und in der Ferne sieht man weitere schneebedeckte Berggipfel.

2010.01.21_031.hp.jpg 
Der Seitenständer der Honda-Transalp im Vulcan-Kies-Sand des Osorno 

 

2010.01.21_038.hp.jpg 
Am Panorama-Restaurant ( Vulcan Osorno )

2010.01.21_071.hp.jpg 
schöne Kulisse für ein Erinnerungsfoto  

2010.01.21_243.hp.jpg

2010.01.21_234.hp.jpg 
.... und der Gaul muss auch als Foto-Motiv herhalten

2010.01.21_109.hp.jpg  Der Peak des Osorno ( 2650mtr), ist sicherlich bis auf 2000mtr runter mit Schnee & Eis bedeckt.

2010.01.21_hhenprofil.hp.jpg  wie man erklennen kann ist die Gegend hier relativ flach und es sind nun auch keine Hochlagen mehr zu erwarten.
Höchste Zeit die Vergaserhauptdüsen wieder zurück zu bauen.  

2010.01.21_115.hp.jpg 
und zwischendurch nochmal ein Blick zurück
( Volcan Osorno am Lago Llanquihue )
Noch ein paar Fotos und dann weiter, die Serpentinen hinab und unten am See entlang nach Puerto Montt das ich 1 ½ Stunden später erreiche.

Auffällig auch die Schilder mit deutscher Herkunft, die man sehr oft hier am Lago Lianquihue sieht:
2010.01.20_021.hp.jpg

2010.01.21_117.hp.jpg

 

Bin wieder am Pacific, bzw . in einer Bucht davon und schlängel mich durch den dichten Verkehr der inzwischen grossen Stadt Puerto Montt hier in Südchile.

Es ist Donnerstag und im Fährbüro erfahre ich das ich erst am Samstagnacht einen Platz auf der Fähre nach Chaiten bekomme… mh….ok, buchen.

Die Fähren von Hornoprien, einer kleinen Stadt 100km südöstlich von Puerto Montt, sind über einen längeren Zeitpunkt ausgebucht, es ist halt Hochsommer und somit Haupturlaubszeit.

Puerto Montt ist mir zu voll und habe keine Lust hier nach einem Quartier für die nächsten 2 Tage zu suchen was sicherlich auch noch recht teuer sein wird, also raus hier und weiter südlich auf der Ruta 7 finde ich in Metri einem kleinen Ort an der Pacificbucht ein Hostal.
Hostal-Mozart heist es und Helmut, ein Österreicher aus dem Salzkammergut, heißt mich recht herzlich willkommen.

Wirklich nett hier und ich kann die gut ausgestattete Werkstatt vom Helmut benutzen um meine Kofferstreben so umzubauen wie ich es wollte.
( was mir ja in den peruanischen u .chilenischen Werkstätten bisher nicht gelungen war )

2010.01.21_134.hp.jpg  Die Küste befindet sich direkt hinterm Hostal-Mozart

 

Am Abend dann noch Fotos vom herrlichen Sonnenuntergang. 2010.01.21_146.hp.jpg genießen, heist die Devise........ hier im Süden von Chile

2010.01.21_170.hp.jpg

2010.01.21_169.hp.jpg

 

2010.01.21_211.hp.jpg 
und der Mond gesellt sich noch dazu...

na denn "Gute Nacht"

 

Bis denne 
Euer Ingo
22.Jan. 2010
Puerto Montt ( Metri) _ Südschile / Patagonien
Gesamt-Tour-km: 46.576

2010.01.21_standort.hp.jpg 

 

 

Samstag/Sonntag 23./24. Jan 2010

Puerto Montt nach Chaiten
ca. 350km Seeweg

Bin nun auf der Fähre von Puerto Montt auf dem Weg nach Chaiten.
Der gleichnamige Vulkan ist dort seit Mai 2008, als er ausgebrochen war, mehr oder weniger aktiv und der Ort Chaiten ist seit dem verwaist….. bin mal gespannt.

Die Überfahrt war Ok und ich hatte es mir im „Schlafsaal“ unter Deck in meinem Schlafsack gemütlich gemacht und bis morgen 7Uhr durchgeschlafen.

Die Anfahrt auf das Festland war interessant, da sich die Sonne durch den Nebel durchkämpfen musste ergab sich ein sehr gespenstisches Bild. Kam mir vor wie auf der Expedition die in dem Film King-Kong auf die Insel zusteuerte.

2010.01.24_119.hp.jpg 

Das Patagonische Festland bei Chaiten ist in Sicht

2010.01.24_157.hp.jpg

Auf der Fähre lerne ich noch 5 Chilenen aus Santiago kennen die auch mit Ihren Motorräder ein Stück die Carretera-Austral fahren wollen. ( 1x Transalp 08, 2x Varadero, 1x Aprillia-Caponord, 1x Yamaha-Tenere)

Sonntag 24.Jan.2010
Chaiten bis Nachtlager am Ventisquero Colgante
Ruta7 ( Carretera_Austral )
224km

Runter von der Fähre biege aber erstmal links ab, Richtung Caleta Gonzalo, will mir den Vulkan mal näher anschauen, der hier das Chaos angerichtet hat, drehe aber nach 5km um denn alles ist noch Wolkenverhangen und von daher gibt es nicht viel zu sehen.

Von Bord der Fähre sah die Ortschaft ziemlich „normal“ aus, aber nun wo ich durchfahre erkenne ich das dort kaum noch Menschen sind, die Häuser sind verlassen, die Tankstelle und Schule ist geschlossen und überall sieht man die Vulkan-Asche bzw. Sand mal 10 cm, mal aber auch 1Meter hoch herumliegen.

Nur wenige Leute sind hier und räumen auf und richten Ihre Häuser wieder her.

Es ist aber zu lesen und zu hören das die Regierung eigentlich plant die Ortschaft umzusiedeln und 10km weiter neu aufzubauen, aber ob das die Menschen die hier leben oder gelebt haben wirklich wollen…….?

2010.01.24_006.hp.jpg 
sieht doch ganz nett aus oder...?

2010.01.24_008.hp.jpg 
Die Tankstelle ist unversehrt, aber geschlossen (Stand:24.Jan.2010)

2010.01.24_009.hp.jpg 
traurige Stimmung, bin ein wenig beeindruckt und lege eine Gedenkminute ein...

2010.01.24_011.hp.jpg 
denn in grossen Teilen der Ortschaft sieht es doch recht trostlos aus

 

Doch nun fahre ich auf der legendären Carretera-Austral, ( Strasse nach Süden ), der Ruta 7 die damals vom General Pinochet zum Bau in Auftrag gegeben wurde.

2010.01.24_186.hp.jpg  ( dieses Schild steht in La Junta, 160km südl. von Chaiten) 

Und 30 km nach Chaiten ist dann der Asphalt auch zu ende und die Schotterpiste nach Süden fängt an. Tolle Gegend hier, viel grüner Wald und saftige Wiesen, Bäche und die schneebedeckten Berggipfel sind wie Balsam auf mein Fernweh.

2010.01.24_019.hp.jpg 
die Carretera-Austral / Strasse nach Süden (Ruta7) wird auch Longitude Austral genannt, hier ca 50km südl von Chaiten

2010.01.24_016.hp.jpg 
kurioses am Strassenrand. Dieser Flieger im Vorgarten diente mal als Wohnung wie ich mal aus einer ZDF-Reportage weis 

Mit der Piste ist das aber so eine Sache, denn im Lauf des Tages entwickelt sich so etwas wie eine Hass-Liebe !
Liebe > weil die Gegend so gigantisch schön ist !
Hass > weil oft 5-10cm hoch auf geschütterter Kies einem den Spaß ein wenig verderben.
Die Straßenbauer haben hier oft Kilometerlang recht unmotiviert Tonnen von Kies auf die Piste abgeladen und das Motorrad rollt auf den runden Steinen von links nach rechts.
Schade, man ist so auf das Fahren konzentriert das man dabei die Landschaft nicht immer genießen kann.

2010.01.24_003.hp.jpg 
manchmal hat man eine Spur,........

2010.01.25_047.hp.jpg 
.... oft aber auch nicht

Erst viel später dann wieder „normale“ Pistenzustände und es macht mächtig spass hier zu sein, hier auf der „Strasse nach Süden“.

2010.01.24_047.hp.jpg 
Fast ein wenig " Matterhorn"  

2010.01.24_048.hp.jpg

Fast hätte ich es verpasst als ich auf der Suche nach einer Übernachtung war und erst im Rückspiegel sehe ich den Gletscher in der Sonne leuchten und drehe um.
Es geht ein kleiner Weg ab und führt mich zu einem Campingplatz hier am Ventisquero Colgante.

2010.01.24_054.hp.jpg

Manchmal lohnt sich ein Blick zurück, der Gletscher Colgante war so nur im Rückspiegel zu erkennen.

2010.01.24_062.hp.jpg

vom Camp aus gelangt man nach 15min Fussweg zu diesem Ausichtspunkt

2010.01.24_097.hp.jpg

 

Montag 25.Jan. 2010
Ventisquero Colgante – NP Cerro Castillo Ruta7 ( Carretera Austral )
296km

Oh man, war ne sackkalte Nacht, aber dafür mit gigantischem Sternenhimmel.
Treffe heute die Jungs von der Fähre wieder und nach einem kleinen small-talk fahre ich weiter.

Irgendwann so nach 30 km kommt ein Asphaltstück und dann auch bald das Schild „fine de Pavimento“ und es geht sogar über Schotterpisten-Serpentinen bis auf 500m.ü.M hinauf und dann wieder fast bis auf Meereshöhe hinab.

Am Abzweig (rechts geht’s nach Puerto Aisen) treffe ich auf eine große Motorradgruppe die hier Pause macht.
Es ist das Motorrad-Action-Team von der Motorrad-Zeitschrift die hier mit Kunden aus Deutschland eine geführte Patagonien-Motorradtour macht.

Daniel, der Guide vom Action-Team, kommt auf mich zu und wir plaudern ein wenig, auch einige aus der Truppe sind interessiert und wir kommen ins Gespräch.

Halbe Stunde später ist auch das Begleitfahrzeug der Gruppe vor Ort und die Jungs kriegen Ihre Pausenmahlzeit gereicht.

2010.01.25_027.hp.jpg  im Bild rechts, Daniel, der Guide von Motorrad-Action-Team
Im Hintergrund das Begleitfahrzeug

2010.01.25_031.hp.jpg 
600XT-Yamaha stellt das Action-Team für die Tour zur Verfügung

 

Ab hier geht es wieder auf Asphalt weiter mit einer kurzen Schottereinlage = 10km Kiesbett und dann auf die Klein-Stadt Coihaique zu.

2010.01.25_040.hp.jpg  Achtung... Kopf einziehen

Hier in der Fußgängerzone von Coihaique in einem Straßencafe treffe ich Markus und ?? aus Frankfurt, auch Sie hatte ich auf der Fähre kurz kennen gelernt, sie sind mit einem gemieteten Kleinwagen auf Patagonien-Tour.
Wir Essen eine Kleinigkeit und Markus übernimmt die Zeche, bin eingeladen, Danke !

Wäre hier eine gute Gelegenheit mal wieder zu Hause anzurufen und die Homepage zu machen, aber nach 2 Anfragen in Hotel und Hostals die ausgebucht sind mache ich mich dann doch weiter auf den Weg, noch schnell Wasser und Brot aus dem Supermarkt geholt und ab.

Es ist wie verhext, fahre nun schon 50 km auf der asphaltierten Carretera-Austral südlich von Coihaique und keine Chance einen Platz für das Nachtquartier, denn hier ist alles Weideland und eingezäunt.
Gut, ich hätte auch meine Sachen über den Zaun schmeißen können, bin mir aber nicht sicher ob das dann schon Landfriedensbruch ist und man ggf. Ärger bekommt oder in der Nacht trampelt dir so ein tonnen-schwerer Stier oder Ochse auf der Zeltschnur rum.

Auf beides hatte ich keine Lust und erreiche dann aber so um 21 Uhr den NP-Cerro Castillo wo sich auch gleich ein kleiner Campingplatz an der Laguna Chiguay befindet.
Nett angelegt und die Spots haben einen Lagerfeuerplatz mit Holzvorrat und auch einen kleinen Unterstand. Gut so, denn inzwischen hat es angefangen zu regnen. Der erste Regen seit Wochen…… lasst mich mal überlegen…., ach ja es war in Bolivien auf dem Weg zum Salar Uyuni in den Bergen südl. von Potosi wo wir in Ticatica bei strömendem Regen und einbrechender Dunkelheit noch das Bett in der Lehmhütte bekommen hatten.

2010.01.26_002.hp.jpg 
Dieses Bild stammt vom Morgen dannach :-)

Dienstag 26.Jan. 2010
NP Cerro Castillo bis Rio Tranquilo Ruta7 ( Carretera-Austral)
250km

Die letzten Offroad-Tage müssen wohl anstrengend gewesen sein, wie sonst ist es zu erklären das ich erst um 10 Uhr aus dem Zelt krieche und, bei nur +7°C, meinen Kaffe koche.

Aber, man hab ich ein Dusel......! Wieder scheint die Sonne und der Himmel ist Fernweh-Blau und dann diese Landschaft…….

Habe ja viel über Patagonien und die Carretera-Austral im Vorwege gelesen und wusste das es hier schön sein soll, aber das es hier so Giga-schön ist hatte keiner geschrieben.

Der Absolute Hammer als ich über den Pass komme, der hier dann doch noch mal die 1100m.ü.M erreicht !!

2010.01.26_032.hp.jpg

Lasst Bilder sprechen, denn sie sagen mehr als tausend Worte :

2010.01.26_018.hp.jpg

2010.01.26_021.hp.jpg

 2010.01.26_042.hp.jpg Der Gletscher des Cerro Castillo

In der Ortschaft Cerro Castillo mach ich eine Kaffeepause und stelle fest das ich auf dem Campingplatz den Beutel mit meinem 12V-Ladegerät und sonstigen Gruscht habe liegen lassen.

Also noch mal die 40km zurück. Wäre ja nicht so tragisch, darf ich doch die Giga-Landschaft noch mal geniesen, wenn es nicht aber 80km mehr Kraftstoffverbrauch sind, in einer Gegend wo es nicht allzu oft Tankstellen gibt…..das könnte noch spannend werden.

Ab Cerro Castillo ist dann wieder schottern angesagt und es macht wieder mächtig spass durch diese herrliche Landschaft zu fahren und dann wieder das Gefühl......
„Ja, genau hier, hier und heute wolltest du sein“ !!

2010.01.26_044.hp.jpg 
schon ein bisschen in die Tage gekommen ist dieses Schild, der Pfeil das es nach R.Tranquilo geradeaus geht fehlt schon. 

2010.01.26_046.hp.jpg 
man beachte den Hinweis das man hier vorsichtig sein sollte

2010.01.26_076.hp.jpg  Gegen Nachmittag komme ich an den Lago General Carrera… wow!! was für eine Farbe… mal blau mal türkis leuchtend.

Ich erreiche den Ort Rio Tranquilo und stoppe gleich links bei einem Bootsfahrt-Anbieter, denn von hier aus kann man über den See zu den Marmor-Felsen gelangen.
Für umgerechnet 50 USD bekomme ich eine exclusiv-Fahrt , und Adolfo der Bootsmann und Kapitän legt mir die Schwimmweste an.

Das kleine Boot mit dem Aussenborder hat gut zu kämpfen, denn draußen auf dem See peitscht der Wind das Wasser auf und es gibt gut und gerne 1mtr. hohe Wellen.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die Felsen wo über Jahr Millionen das Wasser die Sedimente weggespült und den blanken Marmorfelsen freigelegt hat.

2010.01.26_098.hp.jpg 

2010.01.26_184.hp.jpg 

Tolle Bilder, und Adolfo zeigt mir alles ausführlich, es geht sogar durch einen „Tunnel“ und auch unter der „Catedrale“ kann man durchschippern.

2010.01.26_101.hp.jpg

 2010.01.26_188.hp.jpg

2010.01.26_115.hp.jpg  Eindrücklich ist das hier und auch die Rückfahrt hat was.

Der Wind hat kräftig zugelegt und das Boot macht mächtige Sätze über die Wellen.
Adolfo kennt das aber, fährt ja jeden Tag hier raus und manövriert das Boot gekonnt durch und über die Wellen.

Im Ort gibt es noch eine Zapfsäule linker Hahn Diesel, rechter Hahn 95-Oktan-Gasolina.
1x Volltanken bitte, und 17 Ltr. von dem begehrten Stoff wechseln den Besitzer.

Gleich Ortsausgang zum Campingplatz und da fang ich mir einen Nagel im Hinterreifen ein der mich noch zu einer spät abendlichen Beschäftigung führt, begleitend dabei Sonnenuntergang und fast Vollmond

2010.01.26_200.hp.jpg 
Am Lago General Carrera_Campingplatz nach Rio Tranquilo

2010.01.26_226.hp.jpg

 

Mittwoch 27.Jan.2010
Rio Tranquilo – Chile Chico
Ruta7 ( Carretera-Austral ) und Ruta256
167km

2010.01.27_005.hp.jpg 
Der Morgen fängt wieder gut an, doch ab 11 Uhr fängt es an zu regnen und ich ziehe seit langem mal wieder den Regenkombi an.
Ursprünglich hatte ich geplant über den Paso Roballos , kurz vor Cochrane links ab über die Grenze nach Argentinien zu fahren, aber Daniel, der Guide vom Motorrad-Aktion-Team hatte mir die Route am See entlang nach Chile Chico empfohlen und es gab keinen Grund diesen Tipp auszuschlagen.

2010.01.27_015.hp.jpg 
Also links ab und ich verlasse nach 3 ½ Tage und ca. 800km die Carretera-Austral.
Weiter nach Süden führt sie ja bis Villa O`Higgins, jedoch dann als Einbahnstrasse.

Es gibt viele Stimmen die da sagen „na ja die Austral ist nicht mehr das was sie mal war“ usw. usw. 
Ich weis nicht, packt mal Euer Zelt und alles was dazu gehört aufs eigene Moped und fahrt die Strecke mal, ich war auf jeden Fall froh das es zwischendurch Asphaltstrecken gibt.

Mensch kann sich erholen und Maschine und Material wird etwas geschont.

Ist schon enorm was so ein Motorrad alles aushält bzw. aushalten muss, den ganzen Tag über Stock und Stein durch Schlaglöcher und über Wellblechpisten und das alles mit Gepäck !!
Und nach der Austral ist die Tour ja noch nicht zu Ende, es geht auf der Ruta40 ebenso weiter.!!
Und ganz davon abgesehen führt sie durch eine der schönsten Landschaften dieser Erde.

2010.01.27_011.hp.jpg

War auch super die Tour die der Daniel da mir an Herz gelegt hatte, nur leider fehlte auf Grund des Regens hier und da mal die Sonne um das geniale Foto zu machen, wie zum Beispiel hier an der Laguna Verde.

2010.01.27_040.hp.jpg 
Das trübe Licht verhindert leider die bestimmt tolle Farbe der Laguna Verde

 

Aber was soll´s so ist es nun mal, aber der Pistenverlauf ist hier einmalig. Es geht auf und ab, und mit jede menge Kurven am See entlang.

2010.01.27_033.hp.jpg 
die Schattierung im Bild zeigt den Pistenverlauf

 

In Chile Chico angekommen ist es an der Zeit sich mal wieder zu Hause zu melden.
Alles ist Ok und der Winter hat Deutschland immer noch fest im Griff.

 

Also bis denne

Euer Ingo
28.Jan.2010_ChileChico / Chile,  an der Grenze wieder nach Argentinien
Gesamt-Tour km : 45875

2010.01.24_072.hp.jpg

 

 

Weiter mit Argentinien 2

Seite 6 von 14

Zum Seitenanfang