Da war es wieder, das Fernweh…….

 


Und wir machten uns auf den Weg, zum Nordkap soll die Reise gehen.

Wir das sind die Honda-Transalp XL650V, Bj.2000, meine Frau Katrin und ich.
Ursprünglich geplant mit einer kleinen Gruppe, aber schon in der Vorplanung zu der Tour bekamen einige „kalte Füße“ und sagten ab so daß wir die Tour nun alleine in Angriff nahmen.
Mit dem Auto-Reisezug ging es von Kornwestheim nach Niebül, on the Road durch Dänemark nach Fredrikshaven an die Ostküste.
Mit dem Schiff nach Larvik und nun waren wir nach 2 Tagen in Norwegen und fuhren auch gleich los in die erste Dämmerung, und die Tage sind nun mitte Mai schon richtig lang.

 

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Wir hatten zwar ein Zelt dabei, haben aber dennoch öfter das reichhaltige Angebot der Hütten in Anspruch genommen.
Hier im südlichen Teil Norwegens war auch schon alles grün, in den Vorgärten der bunten Häuser blühten die Blumen in allen Farben und wir fuhren weiter gen Nord, auf wunderschönen kurvigen Landstraßen bei schönstem Wetter vorbei an Flüssen und Seen ließen wir Oslo rechts liegen und kamen alsbald auf die E6 die uns dann an Lillehammer vorbei bis Otta führte wo wir dann in die RV15 Richtung Lom eingebogen sind.
In Lom dann einen kleinen Stadtbummel mit Besichtung der Stabskirche und eine Kleinigkeit zum Essen in einem der vielen Restaurants.
Die niedrigen Temperaturen und der Hinweis das die Paßstrasse (RV63) zum Geirangerfjord noch gesperrt ist konnten uns nicht aufhalten und wir fuhren weiter den Fjell hinauf, wo es dann in Groti auch leicht geschneit hat, bis zur Abzweigung nach Geiranger um es dann bestätigt zu bekommen, das Gesperrt-Schild stand vor der 1,5 Meter hohen Schneewand die die Straße immer noch unter sich begraben hatte.


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Gabelung RV15>RV63


Diese Situation hatte irgend etwas gespenstiges an sich, wir allein auf der Paßstrasse um uns herum die greifbar nahen Berge mit Schnee bedeckt, vor uns nur der Weg besser gesagt der Tunnel der unseren Weiterfahrt nun ermöglicht, eine Lawine löst sich irgendwo und erfüllt diesen Kessel mit donnern und grollen, wir sitzen auf, ich lege den 1.Gang ein und los, ab durch den Tunnel.
Mit jedem Höhenmeter mit dem es nun Bergab ging wurden die Temperaturen auch wieder angenehm und wir machten es uns dann 1Stunde später in einem Hotel in Stryn gemühtlich und waren uns einig den Geirangerfjord dann auf unserem Rückweg zu besuchen. 

 

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Stryn

Weiter geht es durch die sagenhafte Fjordlandschaft auf der RV60, in Stranda dann unsere erste Überquerung per Fähre über den Norddalsfjord, da auch der Trollstiegen noch gesperrt war führte der Weg über die RV650 und die E136 nach Andalsnes und von dort aus die RV64 und RV70 nach Oppdal wo wir wieder auf die E6 nach Norden trafen.

 

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Hellesylt am Sunnylfsfjorden


In Trondheim waren wir auf der Suche nach einem Motorradhändler da ich einen Verschluss von meinem Visier verloren hatte und ich seit Tagen mit der mit Tape geflickten Notlösung unterwegs war.
Mit Hilfe der Einheimischen wurden wir auch fündig und siehe da der Händler hatte auch einen Verschluss für meinen Schubert-Concept auf Lager erwähnenswert ist auch noch die Tatsache das er sich, bevor er mir den Preis sagte, mehrfach entschuldigte das der Preis sehr hoch sein wird, ja es war im sogar richtig peinlich das er für den Verschluß umgerechnet 20€ verlangen musste.
Wir waren aber froh einen solchen Verschluß überhaupt bekommen zu haben und so ging es weiter Richtung Norden. Die E6 führt nun durch das herrliche Namdalen.

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Motorradhändler in Trondheim  

Nicht erwähnt habe ich bisher das die Landschaftseindrücke auf der ( gesamten ) Tour einfach erschlagend sind, zeitweise weiß man gar nicht wo man zuerst hinschauen soll, nach vorn, links, rechts, linker Spiegel, rechter Spiegel, da muss man aufpassen das man nicht vom Moped fällt, einfach gigantisch aber es ist auffällig das so schön es bei Sonnenlicht aussieht auch gleich trist und öde ist wenn die Sonne mal nicht durch kommt weil der Himmel wolkenverhangen ist und es auch noch regnet.
So kommt es das sich ständig der Anblick ändert und es nie langweilig ist dabei hatten wir allerdings das Glück das es nur zweimal am Stück geregnet hat ansonsten war das Wetter wechselhaft bis schön.

 

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 mit und ohne Sonnenschein

 

Am Kapfjell südlich von Trofors, an der E6, sind die Tage (31.Mai) nun inzwischen schon mega lang und der Polarkreis rückt immer näher auch tritt die Vegetation immer weiter zurück, zwischen Frühling und Winter sind es nur noch wenige Höhenmeter die Temperaturen sind nur noch in der Sonne angenehm, während der Fahrt zeigt das Außenthermometer nie mehr als 9°C, auf einem Fjell dann nur noch 0 bis1°C, die Seen sind noch größten teils zugefroren.
Ich bin froh das ich für Katrin eine Heizjacke und Heizbare Handschuhe angeschafft hatte, die nun den ganzen Tag eingeschaltet, dafür sogt das wir ohne ständige Aufwärm-Pausen (und meckern ) gut vorankommen. Die optionalen beheizten Fußsohlen wird sie auf der ganzen Tour nicht benutzen. Ich selbst friere nicht so schnell und es reichen mir die Thermo-Innenteile meiner Jacke und Hose sowie eine Regenhose drüber und die Heizgriffe.
Auf dem Fjell gibt es schon eine tolle Mitternachtssonne und auch der nächste Tag soll wieder gigantisch werden.

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Mitternachtssonne auf dem
 Kapfjell und der Morgen danach








Nach dem Frühstück wird es durch die Sonne schon angenehm warm, wir beladen die Maschine und machen uns auf den Weg, heute ist ein Abstecher geplant. Wir wollen etwas Schotter unter die Räder nehmen und biegen daher bei Trofors rechts Richtung Hattfjelldal ab um kurz davor wieder Richtung Norden zu gelangen.
Nach wenigen Kilometern, an ein paar Bauernhöfen vorbei, verflüchtigt sich der Asphalt und es bleibt eine schöne feste Schotterpiste, die, so hat man wenig später den Eindruck, ins Nirgendwo führt.
Wahnsinn…., die Piste schneefrei, links und rechts davon 20cm Schnee, der See zugefroren am Horizont die tiefverschneiten Berge und die Sonne lacht, so wie ich im innerlichen meines Herzens, ………mehr braucht man nicht………..

 

 

08_schotter_hoch.jpgim Hintergrund das Okstindan (1916mtr.üM )
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Nach 150km treffen wir in Korgen wieder auf die E6 und können das an diesem Tag gesehene und die erlebten Eindrücke kaum glauben, Nachschlag gefällig………?

 

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Seen bei Majavatn und Brenna an der E6
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Langsam wird es ernst, eines der Highlights rückt immer näher, in mir steigt so etwas wie Nervosität hoch , die Schneegrenze ist Mittlerweile auf 250mtr.üM gefallen und wir kommen mitten auf einer Hochebene zum Polarkreis. Obwohl recht unspektakulär wirkt es auf mich wie etwas ganz Besonderes. Nur die Straße und der Parkplatz vor dem Visitor-Polarcenter sind Schneefrei, ein paar Autos und Wohnmobile sind zu sehen, sonst nichts als Schnee, Sonne und Weite 
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Am nördlichen Polarkreis

 

Nach dem obligatorischen Besuch des Polarcenters und dem Kauf eines Aufklebers geht es weiter, noch 80 Kilometer auf dem Fjell bevor sich die E6 Richtung Fauske wieder auf Meereshöhe absenkt.
Der Frühling hat uns wieder und wir rollen in Fauske ein wo wir uns dann auf einem Campingplatz eine Hütte mieten und uns etwas zu Essen köcheln. Es gibt heiße Nudelsuppe mit Würstchen, dann noch einen heißen Tee und es wird Zeit für die Koje. Um den Raum abzudunkeln hängen wir zusätzlich zu den Gardinen noch Decken vor das Fenster denn die Mitternachtssonne lässt es kaum noch dunkel werden.
Welch ein Tag, welch ein Kontrast, lange liege ich noch Wach da mir das Erlebte nochmals wie ein Film vor Augen abläuft, doch auch dann werde ich müde und schlafe ein.


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Typische Hütte (Hytta), hier auf dem Camping in Fauske

 

Am folgenden Tag werden wir Narvik passieren bis dahin schlängelt sich die E6 durch die Fjordlandschaft wie gemalt und in Bognes setzen wir mit der Fähre über den Tysfjorden.
Hier kündigte sich ein Wetterwechsel an, während ich noch nach Süden hin den blauen Himmel fotografierte wurde es von Norden her schon richtig düster und es regnete auch schon kräftig als wir zu einer Mittagspause in einkehrten.

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am Tysfjorden, südliche und nördliche Blickrichtung

 

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düstere Aussicht, es regnet in Strömen

 
Wegen des Wetters fiel die Mittagspause etwas länger aus als sonst, aber irgendwann machten wir uns dann trotzdem mit Regensachen und warm bekleidet weiter auf dem Weg und kamen nach einer weiteren Übernachtung unserem Ziel immer Näher.
Immer wieder kommt man an einen der unzähligen Wasserfällen ( Fossen) vorbei die oft nur wenige Kilometer von der Hauptroute entfernt liegen und eine gute Gelegenheit sind sich die Füße zu vertreten oder sich durch einen kleinen Fußmarsch wieder aufzuwärmen.


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Fossen

Wir kommen an Alta vorbei und das Wetter hat sich wieder normalisiert, unser Ziel, das Nordkap liegt nun zum greifen Nahe und man gerät in dessen Anziehungskraft, anders kann ich es mir nicht erklären das von den letzten 200 km kaum Bilder, Aufzeichnungen und oder Erinnerungen existieren, jedenfalls kommen wir am frühen Nachmittag nach Russenes wo wir auf die E69 einbiegen und uns dort gleich für 2 Tage eine Hütte mieten, denn wir wollen den Rest zum Nordkap und wieder zur Hütte zurück an einem Tag fahren und das erstmals ohne Gepäck.
Doch der Reihe nach.
Nach dem wir uns in der Hütte eingerichtet hatten fasten wir den Plan uns nördlich von Hammerfest die Mitternachtssonne direkt am Polarmeer anzuschauen, auf der Karte hatte ich auch eine geeignete Stelle ausgemacht und so machten wir uns noch am frühen Abend auf den Weg nach Hammerfest. Dort angekommen bot sich ein Stadt/Hafenbummel an und wir besuchten den Eisbärenclub der allerdings geschlossen hatte. Ein Internetcafe suchten wir vergebens, gern hätten wir den daheim gebliebenen ein paar Grüsse übersendet.

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Hammerfest                                         

 

 

                                                   Eisbärenclub

Nochmals auf Motorrad und weiter nach Forsöl wo wir dann erst auf Schotter, dann am Ende auf einen Fußpfad gelangten und es dann mit dem Motorrad nicht mehr weiter ging.
Den Rest liefen wir zu Fuß und ließen uns auf ein paar Felsen nieder um von dort aus bei freiem Blick auf das Polarmeer die Mitternachtssonne zu genießen.
Leider war der Himmel nicht Wolkenlos, es war aber ein imposantes Schauspiel der Natur das uns für immer im Gedächtnis bleiben wird.


22_24uhr.jpg2.Juni 2005, Punkt 24:00Uhr

Wir haben die Sonne von 23-1 Uhr beobachtet und sie war nie vollends am Horizont verschwunden. Auf der Rückfahrt zur Hütte hatte sich die Sonne schon wieder auf den Weg nach oben gemacht.

 23_1uhr.jpg3.Juni 2005; 1Uhr15


Wieder an der Hütte angekommen wurde es Zeit fürs Bett, noch ein letztes Mal genossen wir den Blick auf die Mitternachtssonne die den Fjord in ein geheimnisvolles Licht tauchte.

 

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Blick aus dem Hüttenfenster, in Russenes, 3.Juni 2005, 1Uhr55

Nach einem guten Frühstück war es nun an der Zeit die letzten Kilometer zu fahren um unser Endziel, das Nordkap, zu erreichen.
Ich war innerlich absolut zufrieden als wir mit dem Motorrad den Parkplatz an der Hütte verlassen und auf die Strasse einbiegen die uns nun endlich nach 3000km zum nördlichsten Punkt bringen soll.
Katrin sagt auch auf den nächsten Kilometern kein Ton, jedenfalls kommt kein Laut durch unserer Helm-Gegensprechanlage, so das ich zum Funktionstest einmal fragend anfrage „ Darling ?„ „ nur ein „Mh“ kommt bei mir an, reicht mir aber, will nicht weiter stören………..

Das manche sagen oder es war auch so zu lesen „ Ja nicht zum Nordkap“ können wir nicht nachvollziehen, vielleicht liegt es auch daran das viele das Nordkap nur bei Regen und dichtem Nebel und das sogar bei 3 Anläufen erlebt hatten, wir jedenfalls hatten wohl Glück und sagen daher „Nordkapp, auf keinen Fall verpassen“.

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Die Sonne läst das Meer in seinem schönsten Blau, bis zum Horizont, erscheinen und auch sind die Temperaturen mit bummeligen 13°C richtig angenehm.

 

Wir genießen die Zeit und die Aussicht auf diesem Felsen und schauen uns im Center um wo auch einiges um die Entdeckung und Entstehung dieses Ortes zu lesen war.

26_nordkap.jpgam Ziel, das Nordkap

Natürlich darf auch das obligatorische Foto an der Weltkugel nicht fehlen, die Tatsache das man nun nicht mehr mit dem Motorrad direkt bis an die Kugel fahren kann stört uns weniger.


Wir finden einwenig abseits ein schönes Plätzchen um noch ein paar tolle Erinnerungsfotos für die Galerie zu machen.

 

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Am Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg und zeigten dem Nordkapp den Rücken, nur im Rückspiegel schaue ich noch mal nach hinten und balle gedanklich die Faust, „ geil, das war´s“

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Ein in letzter Blick zurück

Nach dem Ziel ist vor dem Ziel und so machten wir uns auf um die lange Heimreise anzutreten,
aber nicht ohne einen Abstecher auf die Lofoten zu machen, es wäre viel zu schade gewesen auch wenn es noch mal so um die 700 zusätzliche Kilometer wurden, aber unsere Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden.

Ein weiters Ziel, dann die RV17 auf Ihren gut 600km zu befahren, werden wir abbrechen, dazu später mehr…..

Jetzt erst mal rechts ab Richtung den Lofoten bzw. nach Andenes das zu den Vesteralen gehört, wir sind auf Höhe Moen an der E6 wo es auf der RV855 und RV 85 nach Gryllefjord geht und von dort aus per Fähre nach Andenes.

Nach dem wir uns bei dichtem Nebel über einen Pass nach Gryllefjord im wahrsten Sinne des Wortes durchgeschlagen hatten mussten wir feststellen das der Fährverkehr, entgegen dem Fahrplan, noch nicht in Betrieb war und wir somit wohl oder übel akzeptieren mussten das dies eine Sackgasse war und nun auf dem gleichem Weg wieder zurück mussten.

Auf dem Rückweg fanden wir noch eine Kuriosität in Form eines „Troll-Landes“, eine Art Vergnügungspark im Miniformat, ein Künstlerehepaar hat sich dort aus Glasfasermatten, viel bunte Farbe und jede Menge Fantasie ein privates Märchenland geschaffen. Eine haushohe Trollskulptur bildet dabei den Mittelpunkt und auch für allerlei „Gifts“ ist gesorgt und ein kleiner Imbiss ist auch dabei. Wir kaufen auch einen kleinen Troll als Mitbringsel für unsere Tochter Melanie, essen eine Kleinigkeit und nach einer Tasse Kaffee geht es weiter.

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Dieser nicht geplante Umweg kostet uns letztendlich einen Tag und so kommen wir über die E6 / E10 und die RV82 nach Andenes wo wir mit einem Ausflugskutter an einem Wale-Watching teilnehmen wollen. Leider wurde das Wetter stürmisch und das Boot durfte nicht auslaufen. Da die Wetterprognose aber eher auf weiter hin stürmisch deutete wollten wir nicht noch einen weitern Tag warten und verlieren.  

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Andenes

Den Tag verbringen wir mit einer ausgedehnten Strandwanderung und der am Abend in einem kleinen Restaurant servierte gegrillte Lachs entschädigt uns und wir machen uns am nächsten Tag weiter auf den Weg.


Die Conti TKC 80 hatten bisher Ihre Aufgaben prächtig erledigt doch so langsam ging auf dem Hinterrad das Profil aus und am Vorderrad zeigte sich ein ungleiches Verschleißbild was die Fuhre mit Vibrationen und Lenkerbewegungen quitierte.
Dies und auch die Tatsache das ein Reifenhändler in Strand direkt an der E10 einen passenden Reifensatz ( Michelin-Anakee ) am Lager hatte brachte den Entschluß die Reifen zu erneuen. Den Rad Aus-Einbau durfte ich mit dem Werkzeug der Werkstatt selbst ausführen und die Reifenmontage sowie das Auswuchten übernahm der Mechaniker.
Nach 1 Stunde war alles erledigt und es ging weiter. Anmerken möchte ich noch das der Preis für die Reifen norwegisches Niveau hatte.

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Die E10 führte uns nach Melou und von dort mit der Fähre nach Eiskebol und dann in Smorten links ab auf die RV815 wo die Straße direkt am Meer entlang führt und es einem Zeitweise der Atem stockt so schön ist die Landschaft hier.

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Vestfjorden ,Blick von der RV815
ohne Schnee könnte das Bild auch aus der Südsee stammen

 

Nachdem wir an diesem schönen Flecken Erde unsere Pause beendet hatten kommt unmittelbar das nächste Highlight.

Reine ist ein Fischerdorf das auf mehrere kleine Inselfetzen malerisch traumhaft in einer Bucht liegt. Die kleinen Dorfinseln sind mit kleinen einspurigen Brücken verbunden und der Verkehr wird mir Ampeln geregelt.
Die Häuser sind alle schön bunt angemalt so wie man sich eigentlich Norwegen vorstellt und überall ist Stockfisch zum trocknen aufgehängt, entsprechend riecht es auch aber man kann es aushalten.
An einem Kiosk essen wir eine Kleinigkeit und versenden Postkarten an die Daheimgebliebenen.

 


35_reine.jpgDas Fischerdorf Reine, Lofoten

36_stockfisch.jpgStockfisch, eine norwegische Spezialität


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Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter und kommen an das Ende der E10, Sackgasse und es heißt umdrehen, direkt hier liegt der Ort mit dem wohl weltweit kürzesten Ortsnamen nämlich „Ä“

Es ist nun schon wieder später Nachmittag und bei einer Tasse Kaffee entscheiden wir uns mit der Fähre von Moskenes nach Bodo wieder auf das Festland überzusetzen.
Die Fähre benötigt ca. 5 Std und wir kommen erst nach Mitternacht in Bodo an. Leider war es nicht möglich dort ein Zimmer zubekommen, ein Kongress der an diesem Wochenende stattfindet hat dafür gesorgt das in der Stadt kein Zimmer mehr zu haben ist, so erklärte es uns ein Nachtportier der trotzdem noch telefonisch versucht hatte uns wo anders unterzubringen.
„Anyway, wir fahren weiter“, so meine Entscheidung und somit kamen wir nachdem wir über die E80 Bodo verlassen hatten und dann rechts auf die RV17 eingebogen waren morgens um 3Uhr auf einem Camping am Saltstraunen an. Hier in der Touristenhochburg war der Preis für eine Hütte doppelt so hoch wie sonst und wir sagten der netten Dame das wir dann doch lieber das Zelt aufbauen und so krochen wir wohl so um 4Uhr Morgens in unsere Schlafsäcke.
In der Nacht fing es dann an zu regnen und der auf das Zelt prasselnde Regen lies uns nicht wirklich ausschlafen und ich machte uns ein schönes Frühstück in der unmittelbaren Hütte wo sich Duschen,WC und auch ein Gesellschaftsraum befand.

Wir setzen die Fahrt wie geplant auf der berühmten RV17 weiter, jedoch lies der Regen nicht locker dazu gesellte sich ein böhiger Wind.
Von der sicherlich schönen Landschaft war nichts mehr zusehen so tief hingen die Wolken.
Aufgrund der noch frühen Jahreszeit waren auch die Gaststätten an den Fähranlagen geschlossen und es blieb nicht anderes übrig draußen im Sturm und Regen auf die Fähren zu warten.

Es war wirklich grausig und wir entschieden uns die RV17 und somit die Küstenregion zu verlassen und bogen dann auch auf die RV12 ab um dann in Mo i Rana wieder auf der E6 ein Stück Richtung Süden zu kommen.
Vorher kamen wir noch an dem mächtigen Svartisen-Gletscher vorbei, aber wie gesagt das Wetter lud nicht großartig zum Verweilen ein.


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Svarttisen-Gletscher, an der RV17

Die Entscheidung die RV17 nicht weiterzufahren war denke ich richtig, denn das Wetter war hier an der E6 wesentlich angenehmer und so kamen wir bei schönem Wetter in Grong an um uns dort in einem Hotel einzumieten und erst einmal bei einem heißen Bad zu richtig zu relaxen um dann im Anschluß am Abend im Restaurant das Schlemmermenü zu genießen.

Am nächsten Morgen, nach einem kräftigen Frühstück, soll unsere Reise weiter gehen.
Die E6 ist hier gut ausgebaut und somit lassen wir in kürze Stenkjer und Trontheim hinter uns und erreichen das Dovrefjell, zwischen Oppdal und Dombas, wo wir am höchsten Punkt so bei 1000müM in ein leichtes Schneegriseln geraten und auch die Temperatur hat sich dieser Tatsache angeglichen.

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Dovrefjell (1000müM) bei bei Schneegrisel

Von nun an senkt sich die E6 auf einer Länge von 30km vom Fjell in das liebliche Gudbrandsdal ab und wir machen uns bei schönem Wetter auf Quartiersuche und werden auch gleich in Dombas fündig. Der Chef vom Camping bietet uns, da ja noch keine Saison ist, zum Preis vom Zeltplatz ein Doppelzimmer an. Nun wird es zeit denn die Sonne will hinter den Bergen verschwinden und wir genießen unser Feierabendbier in den letzten Sonnstrahlen des Tages.

 

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Campingplatz in Dombas
Katrin freundet sich noch mit dem „Wachhund“ an und tobt noch ein wenig mit ihm herum bevor wir uns in die Abendgarderobe schmeißen.

Nun ist es an der Zeit unsere Option aus der Anreise, die wir ja auf Grund der Wetterlage und gesperrter Strasse, aufder Hinreise, nicht umgesetzt hatten, einzulösen. Nächstes Ziel ist also Trollstigen und der Geirangerfjord.
Auf der E136 fahren wir die 100km nach Andalsnes um kurz davor links auf die 63 einzubiegen, noch ein paar Kilometer auf der herrlichen Talstraße

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RV63 von Andalsnes zumTrollstigen

 

 und da ist er vor uns, der sagenumwobene Trollstigen.

43_trollstigen_nordrampe.jpgDer Trollstigen, Nordrampe

 

Erst langsam ansteigend schmiegt sich die Strasse mit ein paar Kehren an den immer steiler werdenden Berg an, vorbei an tosenden Wasserfällen, um zum Schluss in engen Kehren in der Steilwand eingearbeitet on the Top führt.


44_trollstigen_wasserfall.jpgWasserfall am Trollstigen

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Blick auf das Isterdal

Oben angekommen stellen wir das Motorrad ab, links und rechts der Strasse türmen sich noch Schneereste. Wir marschieren durch ein Schneefeld und bewundern die unzähligen Steinmännchen, direkt am Abgrund auf einer Steinplatte, die von den Reisenden hier aufgestellt wurden, ein Brauch durch den die Trolle milde gestimmt werden sollen.

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die Steinmännchen am Trollstigen

47_rv63_on_top.jpgDie RV63 on the Top


Unweit von hier wird kündigt sich ein nächster Höhepunkt unserer Tour an. Weiter auf der RV63 gelangen wir über den „Adlerweg“ über enge Bergabserpentinen gelangen wir zum Geirangerfjord, nicht aber ohne vorher am Berg anzuhalten und den einmaligen Ausblick zu genießen.

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Blick auf Geiranger

Über Geiranger braucht man nicht viel erzählen, überall ist darüber schon geschrieben worden, trotzdem ist es atemberaubend dies alles live zu erleben.
Wir verbringen ein paar schöne Stunden bei schönstem Wetter und betrachten das bunte Treiben und den Ozeanriese der gerade dort vor Anker ist. Die Passagiere werden mit kleinen Boten an Land gebracht wo unzählige Lokale und Souveniershops auf Ihre Kunden warten.
Währendessen lösen wir die Karte für die Fähre die uns über den Fjord nach Sunnylven bringen soll.

50_geiranger.jpgwir warten auf die Fähre in Geiranger


51_geirangerfjord.jpgeiner der vielen Wasserfälle auf dem Geirangerfjord

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Fährfahrt auf dem Geirangerfjord, mitte links die Wasserfälle “die sieben Schwestern“


So langsam geht unsere Urlaubszeit zu Ende, wer nun glaubt das man alles gesehen hat ist im Irrtum
Norwegen ist gigantisch und ich weis wir haben nur einen Bruchteil erleben dürfen, bereuen aber keinen Kilometer denn wir in den letzten 2 1/2 Wochen zurückgelegt haben. 

Bis Oslo, aber haben wir noch ein Stück vor uns.
Nun den gleichen Weg wie schon auf der Hinfahrt nur in entgegen gesetzter Richtung, Styrn, Groti, Lom, lassen wir auf der RV 15 hinter uns und treffen in Otta wieder auf die E6 und machen uns von dort aus auf den direkten Weg .

In Oslo haben wir das Glück ein Ticket auf der neuen Color of Fantasie zu bekommen die uns in 19 Stunden bis nach Kiel bringt. Den Aufenthalt auf der Fähre kann man genießen weil es auch wie in einem Ort eine Gasse gibt in der man shopen gehen kann und in Restaurants lässt man sich mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen.
An der Tatsache das wir am Abend dort in einem Irish-Pub mit Livemusik hängen geblieben sind und erst so um 2Uhr in unserer Kajüte waren, lag es das wir dann am nächsten Morgen verschlafen hatten und ohne Frühstück von Bord mussten.


53_fhre.jpgFlaniermeile an Bord


54_fhre.jpgden Nachmittag vertreiben wir und an Deck und genießen die Sonne

 

Auf unserm Plan war aber auch noch der Besuch von Katrin´s Schwester und da es von Kiel aus nur 35 km sind konnten wir dort unser Frühstück nachholen.

55_hornsmhlen.jpgWiedersehen mit Tatjana und Holger

schon am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Heimat.
Über das Elbtal in den Harz und von dort aus auf der B27 nach Hause in Besigheim.
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 Elbtal bei Lauenburg 

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Torhaus auf dem Harz




Nun wieder zu Hause angekommen sind wir gewiss das uns die Erlebnisse dieser 8500km langen Reise niemand mehr nehmen kann und wir noch lange davon zehren können und auch werden.

Was würden wir beim nächsten Mal anders machen:
4 Wochen später reisen

Ingo & Katrin Tiegs

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