Eintrag: 23.11 - 11.12_ Cajamarca - Ica  ("Hilfe für Peru")

>> Eintrag aktualisiert am 16.12.09

 

Aktion "Hilfe für Peru" 4.-11. Dez. 2009

 

 

 

 

Neuster Eintrag 11.12. - 16.12. >> Ica -Puno (Titicaca-See)

Neuster Eintrag 17.12 >> Puno bis Grenze Bolivien

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Peru

Wieder ein neues Land, wieder eine neue Währung, wieder erstmal schauen wo bekommt man was, usw....., ist doch immer wieder Spannend.

Doch zuerst empfängt mich Peru mit einer fürchterlich schlechten Strasse.... hatte ich das nicht schonmal irgendwo gelesen das es hier so sei ???

Der Hunger zwingt mich/uns erst mal zu einer Pause.
In einem kleinem Ort halten wir vor einem Restaurant an und sind schlagartig von neugierigen Kindern umzingelt.

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die Kinder sind neugierig und stellen viele Fragen

War so in dieser Art auf der ganzen Reise noch nicht vorgekommen, in Peru sind die Kinder aufgeschlossener und neugirig wie es sich auch noch in den nächsten Tagen zeigen und bestätigen wird.

2009.11.14_019.hp.jpgFordert ständige Konzentration...Piste in Peru, zwischen Grenze und San Ignazio

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dann ab Perico wieder Asphalt vom feinsten und ich cruise regelrecht die 55km
bis Jaen.
Vorbei an vielen Reisfeldern kommt man der City immer näher und befindet sich aufeinmal in mitten von hunderten Moto-Taxis.

 

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Reisfelder im Seitenlicht der spätnachmittag Sonne, bei Jean

5.Nov.2009
Jean bis Chachapayos_Ruta 5N
203 km

 

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Es ist super Wetter als wir am Morgen Jean verlassen.........

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 Die Peruaner sind auch wirklich nett, grüßen und winken uns zu.......

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...und man muss sich die teilweise enge Strasse durch die Schlucht des Rio Utcubamba mit anderen Verkehrsteilnehmer teilen.

 

Es ist heis hier auf nur 600m.ü.M und ich bin froh das Chachapayos, unser nächstes Quartier auf 2300m.ü.M liegt, wo wir etwas ausserhalb das schöne Hotel-Paris finden.
In der Innenstadt haben die Hotels leider keine Parkmöglichkeit für unsere Mopeds.

Hier in Chachapoyas wollen wir uns erstmals auf die Spuren der Incas begeben, denn hier gibt es ua. auch Inca-Stätten die erst in den letzten 10 Jahren entdeckt wurden.
Wir entscheiden uns für die "Sacofargo Karajia", die über eine 15km Schotter-piste mit einer im Anschluss 2km langen Wanderung zu erreichen sind.

Markus hat heute Geburtstag und hat von uns die Wanderung zum Geburtstag geschenkt bekommen.
Er hat sich darüber ungefähr so gefreut wie ein kleiner Junge der sich zu Weihnachten eine Eisenbahn gewünscht und aber nur Unterhosen und Socken bekommen hat.
ce la vie.....

Auch ich muss von meinem Motto "wo mein Moped nicht hinkommt muss ich auch nicht gewesen sein" leicht abweichen...... aber wir fahren auf der Piste und zuletzt über einen Acker bis es dann wirklich nicht mehr weitergeht !!!

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Suchbild " wo sind die Sarcofarge ? ",

Die Incas hatten sie in mitten einer 50mtr hohen Steilwand angebracht.

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  Die Rückfahrt nach Chachapoyas dann mit tollem Ausblick:

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...auf die Piste und

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Blick auf das Rio-Utcubamba Tal

 

 

17. Nov.2009

The Day after
Habe hinten einen Platten. Nicht überraschend, denn ich musste in den letzten 2 Tagen morgens immer Luft nachpumpen, doch nun hatt sich der schleichende Plattfuss zu einem echten Platten entwickelt.sdc13708.hp.jpg

Luftleerer Pneu... das sieht nach Arbeit aus.
Mein 2. Plattfuss auf dieser Tour.
Wie sich herausstellt war ein Schlauch-Flicken von meinem ersten Plattfuss in
Kanada undicht geworden, was auch den bis dahin nur schleichenden Plattfuss erklärt.

 

Tja, Peru....... gefällt mir wirklich gut und wir machen uns auf den Weg nach Leymebamba wo nochmal eine (Wander) Tour auf dem Programm steht.

"Mouseleo de Revash" sind kleine Lehm-Häuser die ebenfalls mitten in eine Steil-Felswand eingelassen sind in denen die Incas ihre Toten aufgebahrt hatten.

Die Strasse von Chachapoyas geht unten im Tal auf 1700 m.ü.M gleich in eine Piste über die sich aber in bestem Zustand präsentiert und wir ereichen nach weiteren 70 km entlang dem Rio Utcubamba das kleine Bergdorf Leymebamba auf 2200 m.ü.M.

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Auf dem Weg nach Leymebamba.

Und die Ereignisse werfen ihre Schatten vorraus, die 318 bzw. 250km nach Cajamarca werden es in sich haben........

Doch erstmal die Tour zu dem Mouseole de Revash.

 

18.Nov.2009

Wir starten schon um 9Uhr von unserem Hostal in Leymebamba wo wir uns zu vor mit einem einigermassen guten Frühstück gestärkt hatten, denn es standen nebst der Anfahrt, 40km Schotter ( und es hatte in der Nacht stark geregnet ) auch noch eine 2 Std.-Wanderung von 2300 auf 2680 müM, plus ein 1-stündiger Abstieg bevor.

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Die Piste nach Revash ist vom Regen teilweise aufgeweicht und .....sdc13777.hp.jpg und frische Steinschläge mussten durchkurvt werden

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Dort oben in der Felswand sind die "Häuser, wir haben noch eine 1/2 Stunde zu laufen und es fängt an zu Regnen.

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Mousoleo de Revash 

Leider kommt man nicht viel dichter ran. Gern hätte ich auch mal ein Blick in die Gemäuer geworfen.

 

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auch das gab es am Wegesrand zu bewundern

 

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Und der "Wanderweg" wurde modderig und der lehmige Boden klebte an den Schuhen und lies mich um 5-10cm größer und um 3kg schwerer werden.

 

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hiermal zwischendurch ein Standort auf der Karte

 

19.Nov.2009

Leymebamba - Celendin
145km Piste

 

Eines kann ich schon mal vorweg nehmen, werde Morgenfüh mit leichtem Muskelkater im Schulter und Brustbereich aufwachen. Diese Strecke stellt alles bisher dagewesene in den Schatten....., auch wenn das Streckenprofil eher witzig aussieht.

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Aber der Reihe nach.

Erstmal volltanken und dazu muss der Tankwart, nachdem man die Tankstelle ausserhalb von Leymebamba gefunden hat ( 1 Häuschen mit einer Säule ), erstmal im Ort gesucht werden und er signalisiert mir das er dann kommt. 10Min später ist er dann auch da und schliesst sein Häusschen auf und es gibt

Benzin nicht aus der Säule sondern aus Eimern, er verspricht 84 Oktan.

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Tanken in Leymebamba

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man weiss nicht genau was und wieviel man da bekommt und hat im Anschluß das Gefühl zu teuer eingekauft zu haben, aber was will man machen...besser als nichts !

 
Doch nun kanns losgehen...... Viel Spass!!!

 

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kurzer Halt noch im Museeum von Leymebamba, wo man unter Anderem auch diese Mumien bewundern kann. 

 

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Es geht gleich steil hoch ; Blick aus 2500müM auf Leymebamba

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Eselskarren am Rande der Piste
"Seitdem sich der Nachbar den Anhänger ausgeliehen hatte sind die Reifen ganz abgefahren"

 

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Paßstrasse zum Abra Barro Negro( Calle Calle ) auf 3600müM

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Passhöhe auf 3600m.üM

 

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Über den Wolken !! die Freiheit scheint grenzenlos ......

 

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klapprige Brücken und rechts davon gehts steil Bergab

 

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Die Piste geht oft an steilen Klippen entlang, ohne Beplankung versteht sich !!

 

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"Noch Fragen Kienzle ? "

Alles im Allem war meine Begeisterung kaum zu bremsen.
Habe auf diesem Abschnit  unzählige Fotos und Filmsequenzen gemacht und habe die Fahrt hier mehr als nur genossen :-) !!

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und Krabeltiere gabs auch zu sehen, hier eine Trantel die über die Strasse spaziert war

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sowie Fernsicht mit Regenbogen........

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Ja so geht ein toller Tag zu ende und ich liege noch lange wach und lasse das Erlebte noch mal revue-passieren.

Am Morgen des 20.Nov geht es dann von Celendin über eine Hochebene, zwar schön aber nicht mehr so spektakulär nach Cajamarca wo ich 3 Nächte bleibe und nun gerade drann sitze um die Hompage zu aktualisieren, mit zu Hause telefonieren, Wäsche waschen, na so wie immer halt von Zeit zur Zeit.

Hier noch einige Fotos aus der Hochebene zwischen Celendin und Cajarmarca: 

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Milchwirtschaft findet hier auf 3000-3500m.ü.M statt

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Bauerngehöft auf 3500m.ü.M

 

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Noch einmal schöne Fernsicht bevor es wieder runter nach Cajamarca auf ca. 2000müM. geht.

 

Cajamarca ist schon eine etwas grössere Stadt und hat historisch und kulturell einiges zu bieten: http://de.wikipedia.org/wiki/Cajamarca

Also bis denne
Euer Ingo
22.Nov.2009_ Cajamarca / Peru

Gesamt-Tour km:  37987

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23.Nov.2009

Cajamarca bis Trujillo
Ruta 8 und Panamericana ; 307 km

Es geht westwärts, einmal über einen Pass mit vielen Baustellen und wartezeiten und dann immer weiter abwärts an einem Flusstal entlang und es wird wieder wüstenartig.

Wasser ist gleich grün und leben, das sieht man hier wieder ganz deutlich, denn nur in einem schmalen Streifen am Rio Jequetepeque entlang können die Menschen Ackerbau betreiben, es wird Mais und auch Zuckerrohr angebaut.

Treffe nördl. von Pacamasmayo wieder auf die Panamericana die hier nur unweit vom Pacifc verläuft.
Hier ändert sich das Landschaftsbild nochmal grundlegend>>> Wüste soweit das Auge reicht.

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Bei Pascasmoya wieder auf der PanAm

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Die PanAm ist heir teiweise mit Sandverweht und das diesige Pacificwetter läst die Sonne nicht richtig durchkommen

 

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noch 100km bis Trujillo auf der PanAm wo wir in einem Hotel übernachten

 

Di. 24. Nov.2009
Trujillo bis Canyon del Pato ( rtg. Huaraz / Cordilliera Blanca )
PanAm und Ruta 12
235km

So langsam kommt ein Meilenstein näher, den ich schon während meiner Reisevorbereitung ausgemacht hatte.....; der Punta Olimipica in der Cordillierea Blanca.

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Beeindruckend, wie sich das schwarze Asphaltband durch die Wueste zieht ( PanAm, zwischen Trujillo und Chimbote )

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Ist schon ein erhabendes Gefühl hier in Peru auf der PanAm zu cruisen

Zum Glück hat mir Gott die die Gabe geschenkt über manche Dinge hinwegzusehen, wir hier z.B der viele Plastikmüll der mit Sand vermischt die Fahrbahn säumt.

Extrem ist es in, vor und nach den Ortschaften...... bisschen Schade !

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einfach nur geil......

In Santa, kurz vor Chimbote verlasse ich die PanAm und fahre am Rio Santa entlang in den Canyon wo kurz zuvor der Asphalt dann auch Endet und es auf Schotter weitergeht.

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Schotter und Staub, so geht es die naechsten 100km weiter

Auch ist es gut und gerne 35 Grad warm

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und dort wo der Canyon zu eng wurde wurden Tunnel in den Fels gesprengt

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die Tunnel sind auch mal länger, bis zu 100mtr und unbeleuchtet, wer zu erst hupt hat Vorfahrt, denn mit Gegenverkehr ist hier immer zu rechnen.

Es wird ein Nachtlager im Zelt geben da wir
a, nicht so schnell vorrangekommen sind und sich
b, Mireille auch noch einen Nagel in den Hinterreifen fährt.

Also Zelte aufbauen und in Ruhe den Platten reparieren ist angesagt.

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Plattfussreparatur im Canyon del Pato am Kohlebergwerk

 

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Nachlager im Canyon del Pato

Koche einen Tee und mache mir ein Sandwich mit Wurst und Käse

Unser Nachtlager befand sich auf900m.ü.M unmittelbar an einem Steinkohle Bergwerk, wo wir auch beobachten konnten wie die Arbeiter die Kohle aus dem Berg schippten und sich dabei im „3-Schichtbetrieb“ abwechselten.

Mit Stirnlampen bewaffnet zogen sie sich an einem Seil ca. 30mtr die Steilwand hinauf wo sich der Eingang zum Stollen befand und von wo aus auch dann die Steinkohle über eine Rutsche ins Tal befördert wurde. Am Morgen kam dann ein LKW um die „Ware“ abzuholen.

Ob die Männer aus dem nahen Dorf in Eigenregie arbeiten oder ob die Mine einer Gesellschaft gehörte wissen wir nicht aber die Arbeitsbedingungen sind mehr als hart.

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Karbon del Piedra ( Steinkohle ) 

 

5.Nov.2009
Nachtlager/Canyon del Pato bis Yungay ( rtg. Huaraz)

Schotter und löchrige Asphaltstrasse
108Km

War ne unruhige Nacht, der Bach rauschte wie wild, viel Verkehr,
ja wirklich, auf dieser Schotterstrasse fährt die ganze Nacht durch immer wieder mal ein Auto , Lkw oder auch Busse, ( unglaublich aber wahr) und es gab irgendwo Sprengungen die die Luft vibrieren lies.

Das Wetter war aber wieder super und schon am Morgen war es 20°C warm.

Nach einem Kaffee packen wir zusammen und machen uns auf den beschwerlichen Weg. Teilweise grober oder auch loser Schotter ließen uns weiterhin nur langsam voran kommen.Auch die Tunnel wurden in Ihrer Anzahl immer mehr. Aber oft hielt ich auch zum Fotografieren an, denn die Berge zeigten sich in allen Farben, wow !!Dann noch mal den Blick genießen und weiter.Nach und nach steigt der Weg auch weiter an und man kommt so langsam auf  1500m.ü.

 

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Einer der vielen Wasserfälle die den Rio Santa mit Wasser füttern.
Gelegenheit den Kopf drunterzuhalten und sich erfrischen :-)

 

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Wahnsinn, diese Gesteinsfarben zwingen einen immer wieder zum Anhalten und fotogafieren.

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mal ist das Tal/Canyon auch schön weit geöffnet

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und es geht auch mal knapp am Berghang entlang.

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.....oder auch durch waaghalsige Tunnels

 

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und über, na ja es gibt bestimmt schlimmere, Brücken.

In Huallanca auf mittlerweile 2000m.ü.M dann eine kleine Mittagspause und es geht ein paar km später auf Asphalt ( mit den üblichen Schlaglöchern und Schottereinlagen )
weiter nach Yungay wo ich mich von Mireille und Markus verabschiede, denn Sie wollen den 240km Abstecher zum NP-Huarascan und Punta Olimpica nicht fahren.

Es war eine tolle Piste durch den Canyon del Pato und kriegt von mir 5Sterne+
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Kurz vor Yungay, am frühen Nachmittag zeigt sich der Hausberg der Cordillera-BlancaDer "Nueve Huascaran" mit seinen 6768 mtr.

 

 

 

 

 

Ich fülle noch mal meine Vorräte auf und mache mich auf den Weg. Auf einer Schotterstrasse geht es rasch auf 3000mtr hinauf und es fängt an zu regnen. Wenig später auf 3600mtr. kurz vor dem Eingang zum Nationalpark-Huascaran finde ich eine gute Stelle zum Campen und schlage mein Zelt im Regen auf.

 

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Nachtlager am NP-Huascaran auf 3600mtr...... wenn da bloß nicht diese Wetter wäre.

Es regnet noch lange in der Nacht und ich liege im warmen Schlafsack und hoffe das zum Morgen das Wetter wieder besser ist

26. – 27.Nov.2009
NP-Huarascan und Punta Olimpica bis Huaraz (258km)

“Am Limit”, so werde ich diese Tour nachdem ich sie gefahren bin betiteln,
denn was in den folgenden 2 Tagen kam ging an die Grenze von Mensch und Maschine…………, aber wie immer der Reihe nach 

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The Day after, zwar noch Nebel aber ein paar Bergspitzen sind zu sehen :-)

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Es fing alles recht harmlos an, man hoppelt auf 3700m.ü.M so über die Piste bezahlt 5 Soles am Parkeingang und es fängt dann aber an zu Regnen.
Erst leicht, Tendenz stärker werdend. Vorbei an türkisfarbenen Seen und Wasserfällen kommt man am Ende des Hochtales an einen Pass und klettert im wahrsten Sinne des Wortes über unzählige steile, enge und steinige Serpentinen auf 4700m.ü.M.

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Am NP-Eingang, das Personal besteht auf ein Foto

 

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im Hintergrund der Lago Lallunguoa

 

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Einfach nur fantastisch...., wie wäre es wohl bei schönem Wetter ???,
wahrscheinlich garnicht auszuhalten......

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..... der Blick aus 4579 m.ü.M

Ich verfluchte den Regen wie noch nie auf der gesamten Tour, nahm er mir doch die Sicht auf diese wunderschöne Berg und Gletscherwelt der Cordillera-Blanca und beraubte mich damit der Belohnung für die Anstrengungen.

Denn es war kein Zuckerschlecken diese Serpentinen zu meistern.
Anders als am Chimborazzo wo ich zwar auch bis 4800m.ü.M gefahren war, geht hier der Weg eng und steil nach oben und die engen Kurven sind steinig und ausgewaschen.

Ich musste stehts aufpassen das die Motordrehzahl nicht unter 4500 1/min abfällt und konnte nur mit der schleifenden Kupplung die Geschwindigkeit reduzieren und nutze den steilwandähnlichen äusseren Kurvenrand um mit genug Schwung um die Ecke zu kommen.
Gefährlich waren dabei die Rechtskurven da ich dabei immer die Gegenverkehrseite nutzte. Also vorher hupen und rum ums Eck und ja nicht Drehzahl und Schwung verlieren.

Ist schon enorm was so ein Motorrad leistest und aushält. Steine und Felsen schlagen auf den Motorschutz und Räder ein und die Conti TKC80 suchen verzweifelt nach Grip den sie zum Glück immer finden.

Ich mache immer wieder eine kleine Verschnaufpause und bin trotz der nur +6°C restlos durchgeschwitzt als ich endlich die Passhöhe auf 4692 m.ü.M erreicht habe.

 

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Die Hoffnung das ich auf der anderen Seite des Berges vielleicht besseres Wetter habe konnte ich schnell begraben….. Nebel, Regen, keine Sicht auf die Berge und Serpentinen auf Schotter nun bergab.

Doch wer nun glaubt das Schwerste hintersich zu haben der Irrt !!!!!
Denn immer auf Höhe zwischen 3000 u. 2500 m.ü.M wurde die Strasse moorastig u. schmodderig, kein Wunder es hatte ja genug geregnet. Und es regnet immer noch als ich durch 10-50mtr. lange Schlamm u. Wasserlöcher durch musste, ja nicht zu schnell und auch nicht zu langsam hieß die Devise, im 2.Gang, ohne Wheelspin am Hinterrad. Blöd waren nur die steilen Abfahrten im Schlamm, dort nicht zu schnell zu werden war nicht einfach,oft stand die Maschine fast quer.
Phu !! , geschafft irgendwie bin ich da durchgekommen und habe im Gesammten gefühlte 20 beinahe Stürze gezählt.

Fotos gibt es von den Schlammpassagen keine, denn ich wollte nicht anhalten, wollte nicht den Rhythmus verlieren, bloß noch durch hier und weiter.
Lediglichdie Helmcamera hat auf Video-Tape aufgezeichnet.
Auch die Tatsache das viele Hunde die hier in den Bergdörfern leben einem immer an die Wäsche wollen machen die Sache hier nicht zum Vergnügen ( es nervt ) I
In Chacas dann ist die Strasse dicht, hunderte von Menschen bevölkern die Strasse.
Was ist los ? „frage ich einen Restaurantbesitzer der vor seinem Restaurant steht. „ Grande Fiesta ?“„Nein“ sagt er, „Es ist nur Banktag und die Leute holen ihr Geld“.

Ich bahne mir langsam einen Weg durch die Menschenmenge und ein Polizist versucht mit seiner Trillerpfeife mir einen Weg frei zu machen. 
So geht das ganze 50km bis ich den Loop endlich geschafft und auf der anderen Seite des Tals, bei inzwischen besserem Wetter, den Pass zum Punta Olimpica erreicht habe.

2009.11.26_060.hp.jpgBild mit seltensheits Wert,an diesem Tage.

Am nachmittag endlich mal wieder Sonne und ich ziehe den Regenkombi aus.

 

Ich fahre noch bis auf 3700m.ü.M hoch und baue mein Zelt in der bereits fortgeschrittenen Dämmerung auf, es gibt Tee, Nudelsuppe und Brot.

Ganze 142 km stehen heute  auf dem Tacho, nicht viel für 8 Stunden Fahrzeit!!

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Quartier am Passo Punta Olimpica

 

 

 

Freitag 27.Nov. 2009
Punta Olimpica bis Huaraz
Schotterpiste und löchriger Asphalt116 Km 


Es war eine kalte Nacht hier auf 3700mtr., aber trocken. Der Morgen ist allerdings ernüchternd, die Berge in Wolken und es ist neblig aus dem es leicht nieselt.

Ich komme um 9:00 los und erreiche auf der felsigen und nassen Bergpiste so gegen Mittag die Gletscherberge auf 4500mtr.

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Schade, es regnet in strömen und ich sehe nicht viel von den vielen vergletscherten 5 u. 6 Tausendern die mich hier umgeben. Man kann sich gut vorstellen wie überwältigend schön es hier sein muss wenn die Sonne scheint.
Aber soll ich mit meinem Schicksal hardern weil es nicht so ist ? 
Ich mache dennoch ein paar Bilder auch wenn es mir fast nicht gelingt die Linse trocken zu halten.

 

 

 

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Traumhaft!!!..., Auge in Auge mit den Gletschern, auf 4500mtr. am Punta Olimpica    2009.11.27_019.hp.jpgrecht uneben ist es hier oben und da muss man schonmal etwas nachhelfen um das Gefälle auszugleichen.

 

Während meiner Fotosasion passieren 2 Kleinbusse.
Nicht schlecht denke ich, wer etwas Abenteuer will sollte sich ein Bussticket mit Fensterplatz kaufen.

Nun heisst es die letzten 400 Höhenmeter zu packen,eigendlich müsste ich kleinere Düsen in die Vergaser einbauen aber bei diesem Wetter…….
Ich tanke 5ltr. aus meinem Reservekanister nach, die Vergaser haben den Tank Richtung leer gesaugt. Das ständige im 1.Gang mit hoher Drehzahl Fahren hat in den letzten 1 ½ Tagen reichlich Benzin gekostet. Wobei ich nicht wirklich weis wie viel Sprit noch drin ist und hier in den Bergen steht das Moped ja irgendwie nie gerade um eine verlässliche  Anzeige der Benzinuhr zu erhalten,
aber ich will nicht riskieren das mir auf den letzten sehr steilen 400 Höhenmeter zum Punta Olimpica womöglich mitten in einer 20 Kehren der Sprit ausgeht, was unweigerlich zum Umfallen führen würde

 

Also los……. Der Regen ist inzwischen in Schneegriesel übergegngen.
Man ist das steil hier, mit 5-6000 umdr., 1.Gang und schleifender Kupplung geht es durch die Kehren die jeweils genau im Scheitelpunkt tief ausgewaschen und felsig sind.

Auch hier gilt, ja nicht Motordrehzahl und Schwung verlieren !!!!

 

Dann durchatmen, Luft holen, ….Bin oben, auf 4900 m.ü.M am Punta Olimpica angekommen. 

2009.11.27_047.hp.jpgPunta Olimpica bei leichten Schneegriesel.


Mensch und Maschine ( Reiter u. Gaul) waren am Limit, es hätte keine Kehre weiter höher gehen dürfen......
Mein Adrenalinfass war am überlaufen und ich wusste nicht ob ich mich freuen oder weinen sollte......

War aber dann doch stolz diesen Punkt erreicht zu haben :-) !!!!!!!

 

Nun ging es wieder in unzähligen Kehren bergab bis ich auf eine Hochebne auf 4000mtr. gekommen bin und nehme mir meine wohlverdiente Pause, zumal es auch aufgehört hat zu regnen :-) .

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Die Westrampe des Punta Olimpica, unten das Tal liegt dann immerhin noch auf 4000mtr., wo schon wieder Esel und Kühe der Begbauern weiden

 

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geschafft, Danke Gaul

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slow down, langsam komme auch ich wieder von der Drehzahl runter

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" uups, wer bist Du denn", der Esel würde sicher nicht verstehen das ich wegen so ein bisschen Berg solch ein Aufstand mache.

Der Weg runter zu Hauptstrasse war alles andere als einfach, aber nichts im Vergleich zu dem Zurückgelegten.
Komme dann auch um 16 Uhr in Huaraz an und beziehe im Hostal "Olazas" Quatier.
Am Abend treffe ich Gabi aus Luzern (zum zweitenmal) und wir gehen mit Ihrem Freund noch auf ein Bier.

Wo wohl Mirelle u. Markus gelandet sind ??

 

Sa. 28.Nov. 2009 _ Huaraz
Bleibe 2 Nächte hier um meinen Besuch beim Kindernothilfe-Projekt zu planen und mich anzukündigen.
Auch schaue ich mich nach einem Händler in Lima um bei dem ich neue Reifen kaufen kann.

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auf der Dachterasse vom Hostal "Olazas" in Huaraz, mit Blick auf die Berge

 

So. 29.Nov. 2009 _ Huaraz bis Lima ( Miraflores )

Ruta N3/14 und Panamericana
390km

 Huaraz war alles andere als schön,,,,,staubig, laut und dreckig mit Ausnahme von meinem Hostel denn da konnte man vom Fussboden essen !! also geht doch!!

 

Auf schlechter löchriger Strasse geht es nochmal von 3040 auf 4100 mtr. auf eine schöne Hochebene hinauf und es regnet wieder in strömen.2009.11.29_076.hp.jpg schöne Hochebene auf 4100mtr., ca 50km südl. von Huaraz

und ihr wisst ja "wie schön wäre es bei.... bla, bla , bla "

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Doch kurz darauf wird alles gut, es regnet nicht mehr, die Strasse in 1a Zustand.

Also Regenkombi aus und durch die Serpentinen ins Tal , wo es dann auch wieder trocken und wüsternartig wird, zur PanAm.

 

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auf geht´s nach Lima......, so nach dem Motto "Die Erde hat mich wieder" ........

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......geht es auf der PanAm fast auf Meereshöhe nach Süden

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Ab 100km vor Lima ist die PanAm sogar 4-spurig und zeitweise mit Blick auf den Pacific.

Meistens ist sie aber von vielen, riesigen Hühnerfarmen umsäumt.
Irgenwo müssen die Viecher ja auch herkommen die hier in Peru täglich zu millionen verzehrt werden.

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"Transalp against the Sky". PanAm _Lima/Peru_29.11.2009

Dank GPS hab ich auch gleich mein Pirwa-Hostel in Lima/San Juan Miraflores gefunden und bin noch in die City und mich ereilte eine Art von Kulturshock.

Wenn man 2 Wochen in den Bergen unterwegs war und sieht wie ärmlich die Menschen dort leben müssen ist es kaum zu begreifen wenn man hier auf dem Kennedy-Plaza den "Prunk" sieht wie es solch krasse Unterschiede in einem Land geben kann.
Sitze lange auf einer Bank hier auf der Plaza und lasse erst mal alles auf mich wirken und viele Gedanken drüber rassen mir dabei durch den Kopf.

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Lima/Miraflores_ Kennedy-Plaza......

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... und Hyper-Moderne Shoppingcenter und es weihnachtet .

 

 

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Im Hostal_PIRWA

per Mail erfahre ich das ich am 2. Dez hier in Lima noch einen Termin bei Aportas, der Partnergesellschaft von der Kindernothilfe eV. , habe.
Man möchte mich kennelernen und sie sind sehr stolz mich hier in Peru begrüssen zu können, schreibt mir Carmen Aleman von Aportas.

Doch erst mal muss ich meinen Gaul versorgen:

> reinigen
> Ölwechsel mit Filter
> Luftfilter Reinigen
> Reifen erneuern ( eigendlich Schade, verschenke wieder ein paar Milimeter, aber wer weiss wo ich wieder welche bekommen und will dann doch nicht mit abgefahrenen Reifen durch die Pampa fahren.
Bin seit Costa Rica /Orosi wo ich die Reifen zuletzt erneuert hatte nun 8500km gefahren. ( Hi hat noch 3mm; Vo. noch 5mm)
> und seit einem Tag geht mein Tacho und Kilometerzähler nicht mehr !! ??

 

Mo 30.Nov - Mittwoch 2. Dez
Lima / San Juan Miraflores

 

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 der Gaul bekommt seine wohlverdiente Wäsche

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und hier bei Honda " Desert-Racing" kaufe ich neue Reifen, allerdings bekommt man in ganz Peru keine Conti´s und ich entscheide mich für den Pirelli MT21 die ich dann im Hof meines Hostals draufmontiere und dabei auch den Fehler des nicht funktioniernden Tachos finde.

Die Mitnehmescheibe am Radlager ist total verbogen und der Tachotrieb voll mit Schlamm !! Wahrscheinlich war der Antrieb mal fest gelaufen und und ist am Mitnehmer drübergeschnappt und hat dabei das Blech verbogen. Kann das wieder hinbiegen und Tacho funzt wieder. 

Adressen für Reifen in Lima:

http://www.honda-desert.com/

und

http://www.direlimotos.com/

 

Hatte am Waschplatz Jorge und Daniel vom Motorradclub-Lima getroffen
Sie ermöglichen es mir bei Ihrem Kummpel in der Autowerkstatt tagsdrauf das Motoröl zu wechseln.

Und da ich am Abend in der City bei Starbucks Marcus und Mireille wieder treffe nehme ich die gleich mit, denn Ihre Suzukis DR650 habe auch einen Ölwechsel nötig.

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Oelwechsel im Meisterbüro wo auch die Drehbank steht :-)

 

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Die Jungs vom Motoclub-Lima die 30 Mitglieder in Ihrem Club haben
2.vl ist Jorge und 3.Vl ist Daniel, im Hintergrund Rodrigez, dann Christian, und re. Carlos

 

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und Jorge ist ein begnadeter Zeichner und hat mich mal eben abgemalt :-)

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und nach einer kleinen Motorradtour durch Lima sitzen wir noch ein wenig zusammen.

Sie fragen ua. auch ob wir ärger mit der Polizei hatten, denn es interessiert Sie schon als Club ob Motoradtraveller von der Polizei unbeheligt bleiben, wie auch in Deutschland würden sie als Club dagegen intervenieren.

Auch sonst bieten sie jegliche Hilfestellung fuer Motorradtraveller an.
Kontakt:
http://www.limamotoclub.com/

 

Do. 3.Dez.2009 _ Lima - Ica
Ruta: Panamericana
303 km

Eigentlich sind es ja nur die 300km auf der PanAm die man in 4 Stunden schaffen wuerde, wenn da nicht 2 Plattfüsse am Hinterrad dazwischen gekommen wären:-(

Resumee: Die Schlauchflickerei taugt nur für den Notfall !!! auf kurz oder lang halten die Flicken nicht dicht und schon garnicht wenn man auf der gleichen Stelle wie ich 2x nachgelickt hat.

Also neue Schlauch rein und weiter.

In Ica steuere ich die Oase Huacachina an wo ich im Hotel La Huacachienero einchecke.

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hier kann man es aushalten, Pool, Palmen und Sand-Dünen

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Ich bin 45min die Düne hochgekraxelt um den, na was wohl, Sonnenuntergang zu geniesen.

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Die Wüstendünen von Ica

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Blick auf die Oase Huacachina, ca. 3km von Ica entfernt

Die schon heute mit Wasser zusätzlich gespeist wird, sonst wäre sie wohl wie die anderen 4 Lagos im Umkreis nicht mehr da.

 

4.Dez. 2009 Ica _ "Hilfe fuer Peru"

Aber nun wartet viel "Arbeit" auf mich, denn ich will  ja die Kinder die seit dem Erdbeben von Aug. 2007 von der deutschen Kindernothilfe e.V  mit der peruanischen Organisation Aportas gemeinsam unterstützt werden, besuchen und diese mit dem gesammelten Geld aus meiner Spendenaktion " Hilfe für Peru" darüber hinaus zusätzlich helfen.

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Teamwork, das Aportas-Team in Ica
v.l. Liz, Susan, Orelia, Yingrid (u. Jose Manuel, der gerade fotografiert)

 

Danke an ALLE die gespendet haben.

Ihr glaubt garnicht wie dankbar die Menschen hier sind und sie haben sich mehr als nur einmal dafür bedankt !!
Auch die Kinder haben sich, mit glänzenden Augen, über meinen Besuch gefreut.
Ich möchte hier nun die vielen Umarmungen der Kinder an Euch weitergeben.

 

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Im Vorwege war ja zu lesen das das Erdbeben hier die ärmsten der Armen getroffen hat und das war wahrlich nicht übertrieben !!!!

Die Menschen arbeiten, hier in den Aussenbezirken von Ica, für trinken und Essen!! für mehr reicht es nicht.  

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Auch eine Frau gehört zum Bautrupp und packt kräftig mit an

 

Die 2 Hilfsorganistionen haben hier für die Menschen inzwischen 90 Häuser gebaut wobei es sich dabei um 2-Zimmer-Wohnungen mit 40qm handelt und für die 4 Aussenbezirke jeweills 1 "Casa de la Sonrisa " wo die Kinder mit spielen und Workshops 3x wöchentlich betreut werden.

Und hier konnte ich das gesammelte Geld gut einsetzen.

Folgendes wurde angeschafft:

Bastelsachen ( Papier, Pappe, Scheren, Kleber, Leim, Farben, Buntstifte, Knetgummi usw. usw.)
Fuss u. Volley-Bälle
Tische u. Stühle
Bücherschränke
Schubladenschränke für die Utensilien
Reinigungsgerät und Putzmittel
auch eine neue Fensterscheibe für ein Casa del Sonrisa wurde angeschafft

 

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Alles muss rauf auf den Pickup, und Jose-Manuel hat alles im Griff

 

Dann für die 119 Kinder  jeweils ein Geschenk für die geplante Weihnachtsfeier und wir setzen noch einen drauf und organisieren die Weihnachtsfeier nun in einem Restaurant in Ica !!

Hier waren die Kinder noch nie !!! und haben auch noch nie ein Menue mit Hähnchen, Pommes und einer Cola gehabt !!!

Der Restaurantbesizter ist auch begeistert davon und bestellt noch einen Clown zur Unterhaltung dazu.

Auch für den Bustransport muss gesorgt und organisiert werden.

Na das wird eine Party, 200 Pers. ( inclu. Eltern und Betreuer), nur ich bin leider nicht dabei, da die Feier erst am 18.Dez. stattfinden kann und ich da schon wieder viele km gen Süden bin.

 

Ja die Woche war anstengend , den wir besuchten die 4 Bezirke je 2mal und es sind jedesmal viele km zu fahren.

Dann noch ein Besuch bei einer Familie die mit einem schwer behinderten Kind zusätzlich belastet sind.
Ich entscheide das auch hier geholfen wird und wir kaufen für die Familie wichtige Dinge die sie für das Kind brauchen:
Badewanne, Handtücher, Pampers, Badeschaum, Kopfkissen, Milch.

Auch hier liebe Spender, 1000 dank von dieser Familie
Denn, so erzählt mir der Vater, es waren schon viele hier die Fotos von dem schwerbehinderten Kind gemacht haben und dann helfen wollten, aber wir wären die Ersten die nach einem Besuch tatsächlich auch ein paar Tage später mit "Hilfe" wieder kommen..... Unglaublich !!

 

 

Kämpfe wieder mal mit einer schlechten Internetverbindung und kann keine Bilder mehr hochladen :-(
Mehr dann später mal

 

Bis denne
Euer Ingo
Ica / Peru_ 11.Dez. 2009
Tourkm.  39.569

 

11. Dez.2009

Nach 7 Tagen in Ica heist es wieder Tschüss sagen ich verabschiede mich von den Kindern und vom Aportas-Team in Ica.  

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Bekomme zum Abschied noch eine Aportas-Weste und Kappe geschenkt.
"Muchas Gracias, Aportas y Kindernothilfe e.V"

 

 

Nächstes Ziel ist der Colca-Canyon, aber auf der PanAm kurz vor Nazca treffe ich auf ein Pärchen aus Kanada/Ottawa.
Jaques war mit seiner BMW K75 gestürzt und ich half Ihm seine Maschiene wieder fahrtüchtig zu machen, er hatte sich eine schmerzhafte Rippenprellung zu gezogen und seine Gefährtin mit Namen Solange verarztet ein paar Schürfwunden.
Die ganze Aktion dauert 2 Stunden und wir beschliessen bis Nazca gemeinsam zu fahren und uns dort in ein Hotel einzuquartieren.

Hier in Nazca kann man ja auch die "Linien von Nazca"  besichtigen die von der deutschen Maria Reiche über viele Jahre hinweg erkundet wurden.

Man wird im Ort sehr heftig als Kunde umworben ( Flug buchen) und dann ist bei mir sowieso schon der Ofen aus und lehne dankend ab.

 

Sa.12.Dez 2009_Nazca bis Ocona

PanAm
322Km

 

Am Morgen breche ich früh auf und verabschiede mich von den Beiden und fahre auf der PanAm weiter Süden.

Viele werden mich nun für verrückt erklären, denn hier in Nazca war der Abzweig nach Osten, Richtung Cusco/ Macu Pichu.

Doch ich habe mich ganz bewußt gegen den Besuch des "Weltwunders " entschieden. Je näher ich diesem Punkte gekommen bin, habe ich mehr und mehr Leute getroffen die schon mal dort waren und davon erzählt haben.

Es ist dort sicherlich ohne Frage schön, aber:
Teuer, viele Touristen und sehr reglementiert, ja man darf dort nicht mal sein eigenes Getränk oder Sandwich mit hinnehmen, man könnte ja die Umwelt verschmutzen.

Komisch, das "ganze" Land ist mit Plastikmüll übersät und hier wollen mir die Peruaner beibringen wie man die Lanschaft schützt. Ne ohne mich , fahre weiter und schau mir lieber die gigantische Landschaft an als mit hunderten von Touristen zusammen das Machu-Pichu.

Es ist schon beängstigend wie, sagen wir mal, gleichgültig, mir die vielen kulturellen und historischen Highlights, die diese Länder in Lateinamerica zu bieten haben, geworden sind.
Das war noch zur Zeit bei der Tourplanung noch anders.

Aber Angesichts der folgenden Bilder bin ich schon zufrieden und kann mein Fernweh kurieren:

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 " Fernweh so weit die Räder tragen" ist doch mein Reisemotto, und was will man da noch mehr. (Wüste und Pazific; PanAm 100km südlich von Nazca)

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 oder hier.......

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....nur ich, mein Zelt und mein "Gaul" auf weiter Flur.

"Fernweh, was wilst du mehr ?"
Da sind sie wieder die Momente " Genau hier und heute wollte ich sein"

Wenn man hier mal selbst ganz ruhig ist, dann hört man das man nichts hört, nur das Rauschen des eigenen Blutes im Ohr.

Ein Ort wie z.B Machu-Pichu könnte mir nicht mal einen Bruchteil davon geben.

Ich denke man kann verstehen.......

 

50 km nach Nazca biege ich links ab um den "Cementerio de Chauchilla" zu besichtigen
Es geht 7km oneway über eine Piste zu den Ausgrabungen wo man mumifiezierte Skelette in den original Fundstätten ( Gräber ) besichtigen kann.

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eines von 12 Gräbern

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Die Piste zu den Gräbern-Chauchilla vor beeindruckender Steinwüstenkulisse. Ein paar Sandpassagen waren dabei auch zu bewältigen.

Ich war ganz allein hier bei den Gräbern und soweit wieder aufzubrechen als ein Reisebus ankam und die Reisenden hatten mich sogleich als Fotomotiv ausgemacht.
Ich ergab mich meinem Schiksal und erzählte fleisig, woher und wohin........

2009.12.12_043.hp.jpg Das mögen die Menschen hier, wie schon in ganz Zentral u. Südamerika...
ein gemeinsames Foto mit einem Motorradreisenden. 

Und dann weiter auf der PanAm deren Verlauf hier schön und Abwechslungsreich ist.
Gute Entscheidungen denke ich mir und baue mein Zelt mitten auf einer Anhöhe mit Blick auf den Pazifik auf und geniesse, ihr wisst ja wie schon so oft, den Sonnenuntergang.

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Zwischen PanAm und Pazifik, 20 km vor Ocona

Und wie ich mich umdrehe dann dies........

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Mein Nachquartier in tollem Rot-Braunen Licht getaucht.

 

 

So. 13.Dez.2009_Ocona - Nachlager nähe Huambo
PanAm und Piste
258km

In Camana sage ich dem Pazifik erst mal für längere Zeit adieu, denn die PanAmn biegt links ab Richtung Arequipa und ich entscheide mich dann für die Hardcorevariante, nämlich Offroad zum Colca Canyon.

100 km vor Arequipa geht es links ab in die Berge, vorher nochmal vollgetankt und es folgen 200km Offroad vom feinsten bis auf 4100 mtr. wo ich nach ca. 100km mein Zelt aufbaue und bei etlichen Minusgraden übernachte.

2009.12.13_071.hp.jpg  und wieder ein beindruckendes Lichtspektakel am Himmel der Cordillera de Ambuto nahe dem Colca Canyon auf 4100m.ü.M 

 

Um 21 Uhr schaue ich nochmals kurz auf Thermometer -6°C...brrr.
Am Morgen dann um 7 Uhr immer noch -2°C und ich wärme meine Hände an dem Pott Kaffee den ich mir gekocht habe.

Ich Atme ein wenig schwer war ich ja am Vortag von Meerehöhe bist auf 4100mtr. gefahren und war noch nicht recht aklimatisiert.

Zusammenpacken  und los um 8:30 Uhr dann schon wieder +20°C

 

Mo. 14. Dez. 2009 
Nachtlager bei Huambo über Chivay (Colca Canyon) bis Nachlager bei San Antonio de Chuco

Piste und Strasse
238km

Es geht noch bis auf 4400mtr hoch, aber kein Vergleich zum Punta Olimpica.
Die Piste ist für peruanische Verhältnisse sehrgut und die Kurven und Steigungen sind gemach.

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Die Piste führt durch ein Hochtal  ( 4000m.ü.M )

 

Gegen Mittag erreiche ich den Colca-Canyon und bin ein bisschen entäuscht.

Die Strasse entlang des Canyon verläut meist 100-200mtr abseits und nur an 3 Stellen hat man einen Blick in den Canyon.

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Ein Blick in den Canyon, beim Mirador "Cruz del Condor"

Ok, ganz schön tief, soll ja irgendwo tiefer sein als der Grand-Canyon der aber in seinem gesammten Ausmass viel mächtiger und schöner ist als hier der Colca-Canyon

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Ok, mich hält hier nichts weiter, von Condoren keine Spur und auf dem sehr holperigen Weg nach Chivay dann doch noch durch ein Schlammloch.
In Chivay mache ich Mittagspause und verdrücke eine Pizza, Vorräte noch aufgefrischt und weiter.
Nach Chivay geht es, auf guter Asphaltstrasse, noch mal mächtig hoch bis auf
4750mtr.
Es wird Zeit nach einem Zeltplatz zu suchen und würde gern etwas tiefer herunterkommen aber weniger als 4300mtr. sind nicht drin.

Ich bin auf der Hochebene das "Altiplano"  das sich von hieraus bis rüber nach Bolivien, Argentinien und Chile erstreckt, angekommen.
Ich finde eine geeignete Stelle und koche mir eine lecker Tomatensuppe nach dem ich mein Zelt aufgebaut und eingerichtet habe.
Stelle fest das mein 12V Ladegerät für das Laptop nicht mehr funzt. Es kommen nur 2,5 V Anstelle der benötigten und eingestellten 20V raus. Stelle weiter fest das aber auch nur 2,5V reingehen, also Steckdose checken, 12V, ist ok. Stecker vom Ladegerät ok, dann bleibt da nur noch die Drossel die im Kabel eingebaut ist übrig.

Bin leider kein Elektrotechniker und weis nicht ob diese Drossel wichtig ist oder ob ich sie einfach rauszwicken kann...., mal sehen.

Heute abend also keine Bilder und Tracks downloaden, gute (kalte) Nacht.

 

 

Di.15. Dez.2009_ Nachlager bis Puno ( Titicaca-See )
Ruta 30B

Heute hat meine Tochter Melanie Geburtstag, darf auf keinen Fall vergessen anzurufen.
Gute Gelegenheit mal wieder zwischendurch das Satelitentelefon zu testen.

" Hallo Melanie, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag"2009.12.15_010.hp.jpg

Bin auf dem Weg nach Puno und passiere die Stadt Juliaca, so was hab ich noch nicht gesehen. Hier sieht es aus wie nach einem Bombenhagel und die Menschen wären gerade dabei wieder aufzuräumen. Alles ist unfertig und nur halb.

Schnell weiter.....

 

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Bin am Titicaca-See angekommen.

Pippi Langstrumpf hatte ja schon in Ihren Geschichten von dem See erzählt

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hier mit Blick auf Puno

Werde hier 2 Tage bleiben und neben der Hompage-Arbeit auch die schwimmenden Inseln "Uros" besichtigen.

Die Aktion gleicht ein wenig einer "Kaffeefahrt", ihr wisst schon mit Verkaufsveranstaltung.....

War aber trotzdem informativ, der Guide hat sehr anschaulich über die Geschichte und Entstehung der Inseln erzählt.

Im Anschluss darf man dann von den Inselbewohnern deren handgemachten Gifts erwerben.

 

Auf den schwimmenden Inseln von Uros:

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So, war mal wieder ein hartes Stück Arbeit die Homepage zu aktualisiieren, laufend bricht die ohnehin schon langsame Internetverbindung zusammen.
Habe aber dabei 2 Cocatee getrunken und 3 Coca-Blätter gekaut und somit war das Ganze erträglich :-)

Also bis denne
Euer Ingo
16.Dez.2009_Titicaca / Puno / Peru
Tourkm: 40.791



17.Dez 2009_Puno ( Titicaca-See) bis Copacabana ( Grenze zu Boliven) 143km

Auch hier, fernab der "eigendlichen" PanAm an der Küste, heist auch diese Strasse hier am Lago Titicaca, Panamericana und führt mich durch eine schöne Berg und Seenlandschaft.

Es ist frischer als es auf den Fotos aussieht, mehr als 15°C sind heute nicht drin.

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"Wer bist Du denn? "
"Gestatten, Esel.....,Langohresel" , "Angenehm, Gaul.... HondaTransalp" !!

 

Der Grenzübertritt von Peru nach Bolivien war auch hier easy-going und war schnell erledigt, bekomme allerdings nur 30 Tage Aufenthalt genehmigt und ich mache im 8km entfernten Copacabana für eine Übernachtung halt.

 

Adios Peru
Hola Bolivien

Am späten Nachmitag treffe ich eine alte Bekannte wieder, Gabi aus der Schweiz !!
Nun schon zum dritten mal auf meiner Reise, wir gehen auf nen Kaffee und erzählen uns was in den letzten Wochen jeder so erlebt hat.

 

weiter mit Bolivien

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