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„Tourist Trophy"

Isle of Man 2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Neben Haus bauen, Baum pflanzen und Kinder zeugen gibt es noch etwas was man im Leben gemacht haben sollte, nämlich mit dem Motorrad eine Tour auf die Isle of Man machen und dort die legendäre TT besuchen
Das mit dem Haus hat bei mir noch nicht geklappt, aber dafür kann ich letzteres als erledigt abhaken.

Wir sitzen wieder wie so oft in unserem Stammtischlokal, die Post, in Besigheim zusammen und Achim präsentiert seine ersten Informationen zu unserem Vorhaben.

Ein komplettes Angebot mit Fähren und Frühstücks-Hotel in Douglas für 10 Tage, na das war doch schon mal was und der Preis war mit 950 € p.P akzeptabel und somit  war die Sache beschlossen.

Mit meinem Vorschlag dort vor Ort zu Zelten war ich im Voraus schon gescheitert und wurde überstimmt.

Es ist Donnerstag und wir fahren mit dem Sonnenaufgang los, Ziel Rotterdam.

Ich war im Vorwege etwas optimistisch und hatte mein Volumen in den Seitenkoffern für diverse Bierbüchsen und Ravioli angeboten was aber zur Folge hatte das ich meine Transalp gar nicht wieder erkannte, denn ab 130Km/h auf der Autobahn fing sie an zu pendeln und erst über Erhöhung des Reifendrucks und umladen wurde es besser.

Dazu kam noch die Tatsache das ich erstmals den Metzeler-Enduro4 montiert hatte und ich nicht so recht wusste ob es nun an dem Ravioli oder an den Reifen lag.

Vorne fuhr Bernd mit seiner 750er Suzuki, dann ich, hinter mir Achim mit seiner Triumpf-Daytona und zum Schluss Andreas mit seiner Ducati ST4

 

 

 

 

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Während einer Pause in Holland war noch etwas auffällig geworden.

Wenn man dort einen Jugendlichen fragen würde „Was macht denn Dein Vater beruflich" wird man wohl in 90% der Fälle „ LKW fahr´n „ zu Antwort bekommen. 

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Pause in Holland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Irgendwann so am späten Nachmittag ereichten wir dann auch den Hafen in Rotterdam und parkten unmittelbar direkt vor unserer Fähre, der „Pride of Rotterdam"

 

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Rotterdam Hafen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun noch ein Feierabendbier aus dem Koffer und 2 Stunden später sind wir auch schon an Deck und zurren unsere Mopeds fest. Das benötigte Gurtmaterial steht dabei  reichlich zur Verfügung.

 

Nun ist es auch schon 19:00Uhr geworden und die Zeit an Bord verbringen wir mit der Besichtigung der Fähre, dann Abendessen und noch 2,3 Bierchen an der Bar um dann in der Koje zu verschwinden.

 

 

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an Bord der "Pride of Rotterdam"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nach einem guten Frühstück an Bord geht es dann auch schon los, wir verzurren unser Gepäck auf den Mopeds und fahren durch die Hafenanlage von Kingston-Upon-Hull und werden durch eine art Lagerhalle geschleust wo dann die Zollbeamten die Ausweise sehen wollten, bei dem Ein oder Anderen wurde auch schon mal das Gepäck durchsucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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von Kingston-Ost geht es überland nach Heysham-West

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Engeland wir kommen......, auf der M62 fahren wir ein Stück Richtung Liverpool wo wir dann aber bald rechts abfahren, an Leeds vorbei, um nun über die Landstrasse nach Heysham, dem Hafen an der Westküste, wo wir dann auf die nächste Fähre müssen die uns dann letztendlich auf die Isle of Man bringen soll, weiter zu fahren.

Auf den Linksverkehr hatten wir uns relativ schnell eingestellt und konnten von daher recht zügig fahren.

Die Gegend dort war sehr schön und landestypisch mit vielen Hügeln, Wiesen und Weiden...... so richtig britische Highlands halt.

 

 

 

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Unser „ Guide" Bernd bei der klassischen Variante der Navigation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Heysham angekommen lag die „Lady of Man" bereits im Hafen und wir konnten ohne langes Warten direkt an Bord.

Anders als in Holland waren hier schon mehrere Motorräder unterwegs mit dem gleichen Ziel wie wir. Von der Rehling aus betrachteten wir das Treiben auf dem Hafengelände wo nun mehr und mehr Motorräder heran rollten.

Die Überfahrt zur Insel dauerte nur knapp 3,5 Std. die wir an Deck verbrachten und dabei das schöne Wetter genießen konnten.

 

 

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an Bord der „Lady of Man" im Hafen von Heysham

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun wurde es ernst, denn die „Isle of Man" lag vor uns und es gab kein Zurück mehr.

Wir fuhren im Konvoi in die Hauptstadt Douglas ein, wo wir auch schon die Festzelte für den anstehenden Event passierten und waren dann recht schnell an unserem Hotel angekommen das direkt an der Mainstreet lag  wo es dann standesgemäß erst mal ein Feierabendbier gab.

 

 

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Ankunft im Douglas ( Hafen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Schild mit der Aufschrift „ Alkohol trinken in der Öffentlichkeit ist verboten" ignorierten wir erstmal großzügig und saßen auf der Pier, genossen unser Bier und den Blick auf einen Dreimaster der dort in der Bucht vor Anker lag.

16.05_ankunft_douglas.jpg21.02_feierabend_t2.jpg 
Vor unserem Hotel in Douglas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir wollten neben den Renn u. Trainingsläufen aber auch die Insel erkunden und machten uns mit den Mopeds auf den Weg.

Erstes Ziel war Ramsey , eine schöne Kleinstadt im Norden der Insel, wo die traditionellen Motorrad-Beschleunigungsrennen ausgetragen werden, auch konnte man hier das Ein oder Andere Motorrad anschauen und bewundern.

 

 

 

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Ramsey

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach diesem Stopp machten wir uns auf den Weg zu dem berühmt, berüchtigten Bremspunkt der Strecke....... nach Greg-Ny-Ba.

 

 

Denn hier wo die Mopeds mit 300 Km/h von einem  langen, leichten Bergabstück  ankommen müssen die Piloten eine 90° Rechtskurve bewältigen und danach geht´s wieder mit Vollgas auf die nächste Gerade.

Beeindruckend war dabei die Tatsache das die noch so eben öffentliche Strasse in Null Komma Nix zu einer Rennstrecke umgewandelt wurde. Helfer und Polizisten sperrten die Seitenstrassen ab und schon kamen die ersten „Rennsemmel" heran geflogen.

 

19.05_gregnyba_t2.jpgGreg-Ny-Ba, open for public

19.09_gregnyba_t2.jpg                                  and now Racetrac

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch beeindruckender ist die Tatsache das eine Runde auf der Rennstrecke 60km lang ist und die Spitzendurchschnittsgeschwindigkeit so um die 210km/h liegt.

 

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Greg-Ny-Ba

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch jedes Jahr lassen hier Motorradrennfahrer ihr Leben, so auch in dieser Woche, aber der Reiz hier das Rennen zu bestreiten ist wohl größer als jeglicher Lebenserhaltungstrieb. Fahrfehler werden hier oft mit dem Leben bezahlt, leider 

 

    35.02_kirkmichael_t5.jpg 35.01_kirkmichael_t5.jpgdieser Fahrer hatte nicht überlebt (in KirkMichael) er zerschellte an der Mauer nachdem er schon beim Anbremsen auf einen Rechtsknick wegen einer Bodenwelle gestürzt war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da man die Rennstrecke auf kleinen Strassen umfahren kann nutzten wir diese Gelegenheit und fuhren immer mehrere Stellen an von wo aus wir das Renngeschehen beobachten konnten.

Als da wären: Ballacraine, KirkMichael, Bungalow, Post Corner, Onchen.

Hier waren wir dem Renngeschehen so nah und konnten es kaum glauben mit welchem Speed die Maschinen durch die teilweisen engen und unebenen Strassen heizten, das muss man live erlebt haben, denn es lässt sich kaum in Worte fassen !!

 

20.05_onchen_t2.jpg28.20_ballacraine_t4.jpg39.02_quarterbridgeroad_t6.jpg

 

 

Post Corner                          Ballacraine                      QuaterBridgeRoad

 

28.08_ballacraine_t4.jpg28.09_ballacraine_t4.jpg 
Ballacraine

 

 

 

 

 

 

 

 

So ein Tag ist natürlich auch anstrengend und sollte belohnt werden.

Nachdem wir unsere Mopeds vor dem Hotel geparkt hatten wurde der Abend erstmal mit einem leckeren Feierabendbier eingeleutet J

Nach der Dusche ging es dann zu Fuß in die City wo die Veranstalter einiges auf dem Programm hatten.

Neben Stunt-Show´s und Burn-Out´s sowie Live-Musik gab es fast alles was das Bikerherz erfreut, und im legendären Festzelt „ Bushys"  ging der Punk ab.

In der angrenzenden Fußgängerzone waren neben vielen Pub´s auch einige Speiselokale wo wir uns dann auch hier und da einen fetten Burger ausgefasst hatten und stürzten uns somit gestärkt in das Nachtleben von Douglas........

 

17.07_tag1.jpg17.03_tag1_bushis.jpg17.09_tag1.jpg

                   Stunt´s                                                           Partyzelt "Bushy´s"

 

 

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City

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht typisch englisch war das Wetter, denn während der ganzen Tage hatten wir keinen Regen auf der Insel und hätten von daher auch zelten können, aber das mit dem Hotel war schon ok, denn hier gab es neben tollen roten Plüschteppich auch schöne (sehr) weiche Betten und wir konnten die City zu Fuß erreichen.

Wobei das Frühstück wieder wirklich, typisch, englisch war:

Fetten Speck, mit Würstchen und Spiegelei und dazu Toastbrot aus dem das Öl tropfte.

 

 

18.01_hotel.jpg40.01_nachmittag_t6.jpg18.04_hotel.jpg 
mmmmh...lecker

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen Tag verbrachten am „Grand-Stand", dem Start u. Zielbereich, mit angrenzendem Fahrerlager wo wir die Rennfahrer und Teams aus nächster Nähe bei Ihren Vorbereitungen beobachten konnten. Auch sahen wir den Star der TT, John McGuiness, wie er gerade sein Helmvisier reinigt, hier ist noch alles zum „Anfassen" und keine Abgrenzungen ermöglichen es mitten drin, statt nur dabei zu sein.

McGuiness hat in den letzten Jahren die Rennen hier auf der Isle of Man gewonnen und einen Rundenrekord nach dem Anderen aufgestellt.
Interessant ist auch die riesige Anzeigentafel auf der die Platzierungen und Rundenzeiten während des Rennens noch von Hand aktuell aufgeschrieben werden.

John McGuiness (li) 38.10_mcguiness_t6.jpg

38.21_grandstand_t6.jpgder „Grand Stand"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber keine TT ohne den „Mad-Sunday".
Auch wir sind dabei als tausende von Motorräder auf der Insel unterwegs sind um die Rennstrecke abzufahren.

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Bis auf das Teilstück über Bungalow (Snaefell) und GregNyBa, das zusätzlich als Einbahnstrasse eingerichtet wird, gilt aber die normale StVo.Trotzdem nicht ganz ungefährlich das Ganze, da doch ziemlich hohe Geschwindigkeitsunterschiede zustande kommen. Da fahren die Einen nach „Vorschrift" und die denen das egal ist.

Und somit endet diese Sonntagsausfahrt für manche im Krankenhaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf diesem Inseltrip gibt es neben dem Renngeschehen aber noch mehr zu sehen.

Schön ist auch die Stadt Peel im Westen mit einer kleinen vor gelagerten Insel oder ganz im Süden Port Erin, wo man mit ein bisschen Glück Seehunde beobachten kann.

 

33.02_sden_t5.jpg33.07_sden_t5.jpg 33.05_sden_t5.jpg
im Süden der Isle of Man

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Peel war eine kleine Eventmeile aufgebaut wo viele Motorradhersteller sich präsentierten und Ihre Sachen zu Kauf anboten und die „Verrückten" Purpel-Helmets Ihre Stunt-show mit Ihren klapprigen Crossmaschinen vorführten.

Wir machten dort einen ausgiebigen Rundgang und genossen bei Sonnenschein das doch so a-typische Inselwetter.

24.07_peel_t3.jpgEventmeile in Peel

24.06_peel_t3.jpg ein „PurpelHelmet"

 

Sehr schön war auch der Marine-Drive, allerdings eine Sackgasse, südlich von Douglas gelegen mit schönem Ausblick auf die Stadt und die irischen See.

 

29.03_marinedrive_t4.jpg29.02_marinedrive_t4.jpg 
"Marine Drive" bei Douglas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So langsam geht nun unsere Reise zu Ende, möchte aber noch den Besuch des Denkmals von dem vor Jahren tödlich verunglücktem „Joe Dunlop" und dem dazu gehörigem Museum empfehlen.

Dies befindet sich auf der höchsten Erhebung (Hügel) der Insel (ca.650 ü.M) auf dem so genannten „Bungalow", wo auch eine kleine Eisenbahn aus der Hauptstadt Douglas ankommt.

Im Museum selbst sieht man unter anderem viele alte, tolle und spektakuläre Fotos von den Vergangenen Rennen und der Geschichte der „Tourist-Trophy" sowie die der Isle of Man.

 

 

Joe Dunlop in Messing 23.11_bungalow_t3.jpg
23.17_bungalow_t3.jpg23.04_bungalow_t3.jpg   
Spektakuläre Fotos im Museum       Die Tram aus Douglas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach 8Tagen nehmen wir Abschied von der Isle of Man und von der TT und sind froh beides so erlebt zu haben.

Wer weis wie lange es dieses gefährlichste Motorrad-Straßenrennen der Welt noch geben wird.

 

 

 

 

 

 

 

Wieder zu Hause gibt es wie immer das wohlverdiente Feierabendbierchen

 

45.01_pause-gemmrigheim.jpgBiergarten in Gemmrigheim

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Eckdaten

  • Reisedauer: 10Tage
  • 2200km auf Strasse, Stuttgart-Rotterdam 2x 700km, England Ost nach Westküste 2x 250km und 300 km auf der Insel
  • 4x mit Fähre
  • Die Isle of Man hat eine eigene Währung, das Geld ist nur hier zu bekommen

   ( EC-Bankomat ) und auch nur hier gültig!

 

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Fotos
Ingo Tiegs, Andreas Fischer, Achim Metz, Bernd Reuschle

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Info´s

 

http://www.isleofman.com/

http://www.isle-of-man.de/

 

 

 

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