Eintrag_ 18.Jan. - 21.Jan.2010 >> Santiago bis Puerto Montt
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Chile2
Samstag 16.Jan.2010
Nach La Serena und bis Santiago
Ruta 41 / Ruta 5 (PanAm)
635km
Oh man wie die Zeit verinnt......
In La Serena schaue ich noch bei Tonino-Moto vorbei wegen neuen Reifen, Conti TKC 80 sollten es schon sein, hat er aber nicht, in Santiago gibts welche bekomme ich zur Antwort. Und wie sieht es mit einem Tachoantrieb (Kunstoffritzel) aus, auch in Santiago war die Antwort.
Nun also doch nach Santiago....
Rutsche die 460 km auf der Ruta 5 ( Panamericana), die hier durchweg 4-spurig ist, noch am Nachmittag ab und rolle mit dem letzten Sonnenstrahl in Santiago de Chile ein.
km-Angabe ab La Serena
auch an der PanAm kurz vor Santiago gibt es einen schönen Sonnenuntergang
Die Zeit für ein Foto nehme ich mir.
Anders als noch in Quito, Lima oder La Paz hatte ich hier keine Adresse die man hätte anfahren können.
Die Ruta 5 (PanAm) geht quer durch und so auf der Mitte der Stadt halte ich links auf das Centrum zu und finde das kleine Hotel Riviera.
Sonntag 17. Juni 2010
Santiago
Es ist Wahlsonntag in Chile, der Präsident soll gewählt werden und während ich an der Homepage arbeite beginnt nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein lautes Hup-Konzert in den Strassen.
Die Chilenen feiern Ihren Präsidenten und damit die Party nicht ausufert ist in den Lokalen und Strassenkaffee`s Alkoholauschank-Verbot.
Morgen werde ich bei www.motouring.cl hier in Santiago neue Reifen ausfassen, die Wäsche und Fahrerkleidung in die Reinigung bringen (ggf. kriegt der Gaul auch noch ne Dusche, nötig hätte er es mal ) und mich am Dienstag auf den Weg, 1000km bis zur Fähre, in Puerto Montt machen, von wo es dann auf der Carretera-Austral weiter Richtung Süden direkt nach Patagonien gehen soll. ( freu )
Also bis denne
Euer Ingo
18.Jan. 2010_ Santiago de Chile
Tour-km: 45.480
Fahre heute raus zu Motouring-Chile, habe mir dazu den Wegpunkt im GPS vermerkt und find auch zielsicher die Adresse Los Juncos 388 im Stadtteil Las Condes, ca 10 km vom Hotel entfernt.
Heute ist Montag und die Stadt „lebt“ wieder, richtig was los hier.
Carlos erwartet mich schon, aber wer denkt hier ein Motorradgeschäft im herkömmlichen Sinne zu finden täuscht sich. Es ist eine Wohngegend und hinter der hohen Hoftür befindet sich eine kleine Werkstatt und der Laden befindet in Zimmern des Wohnhauses.
Schönes Ambiente um neue Reifen aus zu fassen, hier bei Carlos Ramirez
Carlos hat hier einen Monteur beschäftigt und seine Frau schmeist den Laden.
Nett hier und mind. 5 BMW´s stehen im Garten „ Das sind Kunden-Motorräder“ sagt Carlos mir.
Er hat einen erlesen Kreis von Stammkunden für die er den Service macht und auf Wunsch die Motorräder mit Zubehör ausstattet.
In den Regalen sehe ich Teile von Touratech, Wilbers, BMW, Schubert-Helme usw. und im Reifenregal den begehrten Conti TKC80. Die Reifen sind schnell gewechselt und auch habe ich die Gelegenheit meinen Luftfilter zu reinigen und neu zu ölen. Ist nicht billig hier der Laden, für die Reifen inclu. Montage bezahle ich 219.000 Pesos, aber was soll´s habe hier das bekommen was ich wollte und kann mit der Visa bezahlen Carlos ist mir noch behilflich bei der Beschaffung des Kunststoffritzel´s für meinen Tachoantrieb.
2 Block weiter befindet sich ein Hondahändler und der besorgt das Teil bis zum Abend.
Im Anschluss gönne ich dem Motorrad noch eine gründliche Wäsche.
Dann zurück zum Hotel und die Klamotten in die Reinigung gebracht. Vor allem die Motorradklamotten hatte es mal wieder dringend nötig.
Oft sind es die Kleinigkeiten die einen mehr als nur beschäftigen können, so wie heute die Tatsache das ich noch chilenische Briefmarken hatte, an der Hotelreception gab es die Postkarten dazu, also 2 Postkarten nach good old Germany geschrieben.
Nun noch einen Briefkasten……. Mh, ach ja hatte ich doch gestern eine Correos ( Post ) gesehen. Laufe los und finde die Post, um ein paar Ecken weiter, wieder. Schon zu und kein Briefkasten weit und breit, laufe noch ein wenig spazieren, immer mit dem suchenden Blick nach einer Möglichkeit die Postkarten einzuwerfen, nichts, nada !!
Gebe letztendlich die Postkarten in der Hotelreception, mit der Bitte diese Weiterzuleiten, ab.
in Santiago-City
Dienstag 19.Jan. 2010
Santiago bis Los Angeles (Chile)
Ruta5_495km
Der Blick auf den Kalender sagt mir das ich mich nun ein wenig sputen sollte, habe noch 5 Wochen und will ja in Patagonien das ein oder andere noch anschauen.
Beschließe von daher die 1000km bis Puerto-Montt auf der Ruta 5, der Panamericana, zu fahren.
Bin emotionslos, denn die Fahrt auf der 4-spurigen PanAm, gerade aus, ist eintönig und langweilig.
Nur die Anden die mich auf der linken Seite in 100km Entfernung begleiten lassen mich hin und wieder aufschauen.
Die Cordillere de Los Andes in Südchile, höhe San Fernado
Die sich im Dunst befindlichen Gipfel sind reichlich schneebedeckt und die Peaks gut noch 5000m.ü.M.
Dann ab Talca, 200 km südl. von Santiago, wird die Gegend wieder abwechslungsreicher.
Bin doch soweit weg, aber man fühlt sich auf einmal ein wenig wie zu Hause. Die Gegend ist mal, als befindet man sich im Voralpenland, dann mal im Harz oder auch mal in Norddeutschland in der holsteinischen Schweiz zwischen Plön und Eutin.
Richtige zusammenhängende Wälder, grüne Wiesen auf denen gelb blühende Blumen wachsen, Flüsse und Seen. Auch der wohlbekannte Geruch von frisch geschnittenem Gras, es ist Heuernte, kann man genießen.
Die Schwarzbunten grasen auf den Wiesen und die Bauern sind mit Ihren Traktoren und Maschinen dabei das Heu zu Ballen zu pressen.
Auf den Tankstellen ist viel los, die Chilenen haben Urlaub, es sind Schulferien, denn hier ist nun Hochsommer und die Tagestemperaturen sind +30-35°C.
Werde auch wieder oft angesprochen woher und wohin oder auch warum.
Finde zum Abend hin 30 km nördl. von Los Angeles einen kleinen Campingplatz mit kleinem See und mache es mir am Lagerfeuer gemütlich.
Schön ist auch das es inzwischen nicht mehr so früh dunkel wird.
Die Sonne ist erst um 21:30Uhr weg.
Mittwoch 20.Jan. 2010
Los Angeles bis Lago Llanquihue ( Osorno)
Ruta5 _ 526km
Wieder beleiten mich die Schneebedeckten Gipfel der Anden und ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und biege nach Temuco links ab um Richtung Vulcan-Villarica zu gelangen. Nach 20km halte ich an mache ein paar Fotos und drehe wieder um…….
Der Vulcan Villarica ( 2840mtr ) lockt mich dann doch runter von der PanAm.
Der kleine Abstecher von oneway 25Km hat sich aber gelohnt.
Am Abend biege in Osorno links ab zum Lago Llanquihue um dort
a: nach einem Camp zu suchen und
b: will ich die Rute um den See fahren und am nächsten Tag den Vulcan-Osorno besuchen.
Auf einer Schotterstrasse ereiche ich nach 10km Playa Maiten und dort auch den vermuteten Campingplatz.
Direkt am See schlage ich mein Zelt auf und „geniesse“ die laute Musik der einheimischen Zeltnachbarn.
Ach ja das Wetter, wird es nun umschlagen ????, Es ziehen dunkle Wolken auf und es tröpfelt hin und wieder auch leicht. Auch der Wind hier am See bringt feuchte Luft und alles ist schon klamm als ich in den Schlafsack krieche.
Wird das Wetter nun umschlagen ???
Donnertag 21.Jan. 2010
Lago Llanquihue bis Metri (Puerto Montt)
Schotterpiste um den See und ab Vulkan Osorno auf Asphalt nach Puerto Montt 182km
Es sind nur 13°C heute Morgen, windig und feucht, krieche wieder ins Zelt um dort meinen Kaffee zu trinken.
Habe es gar nicht eilig, und überlege ob es bei diesem Wetter überhaupt Sinn macht weiter zum Vulcan zu fahren, nachdem ich in meine feucht-klamme Motorradstiefel gestiegen bin…….
Als ob das Wetter sich mit mir versöhnen will schickt es ein paar Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke, als ich um halb elf gerade losfahren will und im Südosten kann ich ein paar blaue Flecken ausmachen…., also los hin zum Vulcan Osorno und es war eine weise Entscheidung, denn das Wetter macht zunehmend auf und der Himmel wieder immer blauer.
Die Piste ist recht gut, bis auf die vielen Baustellen wo es manchmal recht eng und rutschig zuging. Die Strasse zum Vulcan ist dann wieder asphaltiert und es geht steil nach oben von 100 m.ü.M bis auf 1200 m.ü.M und immer wieder sieht man den schneebedeckten Gipfel des 2650 mtr. hohen Vukans durch die Bäume aufblitzen.
Dann weicht der Wald immer mehr zurück und gibt den Blick auf den Vulcan frei….. wahnsinn. Der weise Kegel vor blauem Himmel !!!
Wie ich später erfahre hatte ich Glück, denn das ist so nicht oft der Fall.
Oben angekommen mache ich am Bergrestaurant Mittagspause und genieße auch den Blick hinunter bis ins Tal wo der Lago Llanquihue in seinem Blau durch die Wolken, die hin und wieder aufziehen, strahlt und in der Ferne sieht man weitere schneebedeckte Berggipfel.
Der Seitenständer der Honda-Transalp im Vulcan-Kies-Sand des Osorno
Am Panorama-Restaurant ( Vulcan Osorno )
schöne Kulisse für ein Erinnerungsfoto
.... und der Gaul muss auch als Foto-Motiv herhalten
Der Peak des Osorno ( 2650mtr), ist sicherlich bis auf 2000mtr runter mit Schnee & Eis bedeckt.
wie man erklennen kann ist die Gegend hier relativ flach und es sind nun auch keine Hochlagen mehr zu erwarten.
Höchste Zeit die Vergaserhauptdüsen wieder zurück zu bauen.
und zwischendurch nochmal ein Blick zurück
( Volcan Osorno am Lago Llanquihue )
Noch ein paar Fotos und dann weiter, die Serpentinen hinab und unten am See entlang nach Puerto Montt das ich 1 ½ Stunden später erreiche.
Auffällig auch die Schilder mit deutscher Herkunft, die man sehr oft hier am Lago Lianquihue sieht:
Bin wieder am Pacific, bzw . in einer Bucht davon und schlängel mich durch den dichten Verkehr der inzwischen grossen Stadt Puerto Montt hier in Südchile.
Es ist Donnerstag und im Fährbüro erfahre ich das ich erst am Samstagnacht einen Platz auf der Fähre nach Chaiten bekomme… mh….ok, buchen.
Die Fähren von Hornoprien, einer kleinen Stadt 100km südöstlich von Puerto Montt, sind über einen längeren Zeitpunkt ausgebucht, es ist halt Hochsommer und somit Haupturlaubszeit.
Puerto Montt ist mir zu voll und habe keine Lust hier nach einem Quartier für die nächsten 2 Tage zu suchen was sicherlich auch noch recht teuer sein wird, also raus hier und weiter südlich auf der Ruta 7 finde ich in Metri einem kleinen Ort an der Pacificbucht ein Hostal.
Hostal-Mozart heist es und Helmut, ein Österreicher aus dem Salzkammergut, heißt mich recht herzlich willkommen.
Wirklich nett hier und ich kann die gut ausgestattete Werkstatt vom Helmut benutzen um meine Kofferstreben so umzubauen wie ich es wollte.
( was mir ja in den peruanischen u .chilenischen Werkstätten bisher nicht gelungen war )
Die Küste befindet sich direkt hinterm Hostal-Mozart
Am Abend dann noch Fotos vom herrlichen Sonnenuntergang. genießen, heist die Devise........ hier im Süden von Chile
und der Mond gesellt sich noch dazu...
na denn "Gute Nacht"
Bis denne
Euer Ingo
22.Jan. 2010
Puerto Montt ( Metri) _ Südschile / Patagonien
Gesamt-Tour-km: 46.576
Samstag/Sonntag 23./24. Jan 2010
Puerto Montt nach Chaiten
ca. 350km Seeweg
Bin nun auf der Fähre von Puerto Montt auf dem Weg nach Chaiten.
Der gleichnamige Vulkan ist dort seit Mai 2008, als er ausgebrochen war, mehr oder weniger aktiv und der Ort Chaiten ist seit dem verwaist….. bin mal gespannt.
Die Überfahrt war Ok und ich hatte es mir im „Schlafsaal“ unter Deck in meinem Schlafsack gemütlich gemacht und bis morgen 7Uhr durchgeschlafen.
Die Anfahrt auf das Festland war interessant, da sich die Sonne durch den Nebel durchkämpfen musste ergab sich ein sehr gespenstisches Bild. Kam mir vor wie auf der Expedition die in dem Film King-Kong auf die Insel zusteuerte.
Das Patagonische Festland bei Chaiten ist in Sicht
Auf der Fähre lerne ich noch 5 Chilenen aus Santiago kennen die auch mit Ihren Motorräder ein Stück die Carretera-Austral fahren wollen. ( 1x Transalp 08, 2x Varadero, 1x Aprillia-Caponord, 1x Yamaha-Tenere)
Sonntag 24.Jan.2010
Chaiten bis Nachtlager am Ventisquero Colgante
Ruta7 ( Carretera_Austral )
224km
Runter von der Fähre biege aber erstmal links ab, Richtung Caleta Gonzalo, will mir den Vulkan mal näher anschauen, der hier das Chaos angerichtet hat, drehe aber nach 5km um denn alles ist noch Wolkenverhangen und von daher gibt es nicht viel zu sehen.
Von Bord der Fähre sah die Ortschaft ziemlich „normal“ aus, aber nun wo ich durchfahre erkenne ich das dort kaum noch Menschen sind, die Häuser sind verlassen, die Tankstelle und Schule ist geschlossen und überall sieht man die Vulkan-Asche bzw. Sand mal 10 cm, mal aber auch 1Meter hoch herumliegen.
Nur wenige Leute sind hier und räumen auf und richten Ihre Häuser wieder her.
Es ist aber zu lesen und zu hören das die Regierung eigentlich plant die Ortschaft umzusiedeln und 10km weiter neu aufzubauen, aber ob das die Menschen die hier leben oder gelebt haben wirklich wollen…….?
sieht doch ganz nett aus oder...?
Die Tankstelle ist unversehrt, aber geschlossen (Stand:24.Jan.2010)
traurige Stimmung, bin ein wenig beeindruckt und lege eine Gedenkminute ein...
denn in grossen Teilen der Ortschaft sieht es doch recht trostlos aus
Doch nun fahre ich auf der legendären Carretera-Austral, ( Strasse nach Süden ), der Ruta 7 die damals vom General Pinochet zum Bau in Auftrag gegeben wurde.
( dieses Schild steht in La Junta, 160km südl. von Chaiten)
Und 30 km nach Chaiten ist dann der Asphalt auch zu ende und die Schotterpiste nach Süden fängt an. Tolle Gegend hier, viel grüner Wald und saftige Wiesen, Bäche und die schneebedeckten Berggipfel sind wie Balsam auf mein Fernweh.
die Carretera-Austral / Strasse nach Süden (Ruta7) wird auch Longitude Austral genannt, hier ca 50km südl von Chaiten
kurioses am Strassenrand. Dieser Flieger im Vorgarten diente mal als Wohnung wie ich mal aus einer ZDF-Reportage weis
Mit der Piste ist das aber so eine Sache, denn im Lauf des Tages entwickelt sich so etwas wie eine Hass-Liebe !
Liebe > weil die Gegend so gigantisch schön ist !
Hass > weil oft 5-10cm hoch auf geschütterter Kies einem den Spaß ein wenig verderben.
Die Straßenbauer haben hier oft Kilometerlang recht unmotiviert Tonnen von Kies auf die Piste abgeladen und das Motorrad rollt auf den runden Steinen von links nach rechts.
Schade, man ist so auf das Fahren konzentriert das man dabei die Landschaft nicht immer genießen kann.
manchmal hat man eine Spur,........
.... oft aber auch nicht
Erst viel später dann wieder „normale“ Pistenzustände und es macht mächtig spass hier zu sein, hier auf der „Strasse nach Süden“.
Fast ein wenig " Matterhorn"
Fast hätte ich es verpasst als ich auf der Suche nach einer Übernachtung war und erst im Rückspiegel sehe ich den Gletscher in der Sonne leuchten und drehe um.
Es geht ein kleiner Weg ab und führt mich zu einem Campingplatz hier am Ventisquero Colgante.
Manchmal lohnt sich ein Blick zurück, der Gletscher Colgante war so nur im Rückspiegel zu erkennen.
vom Camp aus gelangt man nach 15min Fussweg zu diesem Ausichtspunkt
Montag 25.Jan. 2010
Ventisquero Colgante – NP Cerro Castillo Ruta7 ( Carretera Austral )
296km
Oh man, war ne sackkalte Nacht, aber dafür mit gigantischem Sternenhimmel.
Treffe heute die Jungs von der Fähre wieder und nach einem kleinen small-talk fahre ich weiter.
Irgendwann so nach 30 km kommt ein Asphaltstück und dann auch bald das Schild „fine de Pavimento“ und es geht sogar über Schotterpisten-Serpentinen bis auf 500m.ü.M hinauf und dann wieder fast bis auf Meereshöhe hinab.
Am Abzweig (rechts geht’s nach Puerto Aisen) treffe ich auf eine große Motorradgruppe die hier Pause macht.
Es ist das Motorrad-Action-Team von der Motorrad-Zeitschrift die hier mit Kunden aus Deutschland eine geführte Patagonien-Motorradtour macht.
Daniel, der Guide vom Action-Team, kommt auf mich zu und wir plaudern ein wenig, auch einige aus der Truppe sind interessiert und wir kommen ins Gespräch.
Halbe Stunde später ist auch das Begleitfahrzeug der Gruppe vor Ort und die Jungs kriegen Ihre Pausenmahlzeit gereicht.
im Bild rechts, Daniel, der Guide von Motorrad-Action-Team
Im Hintergrund das Begleitfahrzeug
600XT-Yamaha stellt das Action-Team für die Tour zur Verfügung
Ab hier geht es wieder auf Asphalt weiter mit einer kurzen Schottereinlage = 10km Kiesbett und dann auf die Klein-Stadt Coihaique zu.
Achtung... Kopf einziehen
Hier in der Fußgängerzone von Coihaique in einem Straßencafe treffe ich Markus und ?? aus Frankfurt, auch Sie hatte ich auf der Fähre kurz kennen gelernt, sie sind mit einem gemieteten Kleinwagen auf Patagonien-Tour.
Wir Essen eine Kleinigkeit und Markus übernimmt die Zeche, bin eingeladen, Danke !
Wäre hier eine gute Gelegenheit mal wieder zu Hause anzurufen und die Homepage zu machen, aber nach 2 Anfragen in Hotel und Hostals die ausgebucht sind mache ich mich dann doch weiter auf den Weg, noch schnell Wasser und Brot aus dem Supermarkt geholt und ab.
Es ist wie verhext, fahre nun schon 50 km auf der asphaltierten Carretera-Austral südlich von Coihaique und keine Chance einen Platz für das Nachtquartier, denn hier ist alles Weideland und eingezäunt.
Gut, ich hätte auch meine Sachen über den Zaun schmeißen können, bin mir aber nicht sicher ob das dann schon Landfriedensbruch ist und man ggf. Ärger bekommt oder in der Nacht trampelt dir so ein tonnen-schwerer Stier oder Ochse auf der Zeltschnur rum.
Auf beides hatte ich keine Lust und erreiche dann aber so um 21 Uhr den NP-Cerro Castillo wo sich auch gleich ein kleiner Campingplatz an der Laguna Chiguay befindet.
Nett angelegt und die Spots haben einen Lagerfeuerplatz mit Holzvorrat und auch einen kleinen Unterstand. Gut so, denn inzwischen hat es angefangen zu regnen. Der erste Regen seit Wochen…… lasst mich mal überlegen…., ach ja es war in Bolivien auf dem Weg zum Salar Uyuni in den Bergen südl. von Potosi wo wir in Ticatica bei strömendem Regen und einbrechender Dunkelheit noch das Bett in der Lehmhütte bekommen hatten.
Dieses Bild stammt vom Morgen dannach :-)
Dienstag 26.Jan. 2010
NP Cerro Castillo bis Rio Tranquilo Ruta7 ( Carretera-Austral)
250km
Die letzten Offroad-Tage müssen wohl anstrengend gewesen sein, wie sonst ist es zu erklären das ich erst um 10 Uhr aus dem Zelt krieche und, bei nur +7°C, meinen Kaffe koche.
Aber, man hab ich ein Dusel......! Wieder scheint die Sonne und der Himmel ist Fernweh-Blau und dann diese Landschaft…….
Habe ja viel über Patagonien und die Carretera-Austral im Vorwege gelesen und wusste das es hier schön sein soll, aber das es hier so Giga-schön ist hatte keiner geschrieben.
Der Absolute Hammer als ich über den Pass komme, der hier dann doch noch mal die 1100m.ü.M erreicht !!
Lasst Bilder sprechen, denn sie sagen mehr als tausend Worte :
Der Gletscher des Cerro Castillo
In der Ortschaft Cerro Castillo mach ich eine Kaffeepause und stelle fest das ich auf dem Campingplatz den Beutel mit meinem 12V-Ladegerät und sonstigen Gruscht habe liegen lassen.
Also noch mal die 40km zurück. Wäre ja nicht so tragisch, darf ich doch die Giga-Landschaft noch mal geniesen, wenn es nicht aber 80km mehr Kraftstoffverbrauch sind, in einer Gegend wo es nicht allzu oft Tankstellen gibt…..das könnte noch spannend werden.
Ab Cerro Castillo ist dann wieder schottern angesagt und es macht wieder mächtig spass durch diese herrliche Landschaft zu fahren und dann wieder das Gefühl......
„Ja, genau hier, hier und heute wolltest du sein“ !!
schon ein bisschen in die Tage gekommen ist dieses Schild, der Pfeil das es nach R.Tranquilo geradeaus geht fehlt schon.
man beachte den Hinweis das man hier vorsichtig sein sollte
Gegen Nachmittag komme ich an den Lago General Carrera… wow!! was für eine Farbe… mal blau mal türkis leuchtend.
Ich erreiche den Ort Rio Tranquilo und stoppe gleich links bei einem Bootsfahrt-Anbieter, denn von hier aus kann man über den See zu den Marmor-Felsen gelangen.
Für umgerechnet 50 USD bekomme ich eine exclusiv-Fahrt , und Adolfo der Bootsmann und Kapitän legt mir die Schwimmweste an.
Das kleine Boot mit dem Aussenborder hat gut zu kämpfen, denn draußen auf dem See peitscht der Wind das Wasser auf und es gibt gut und gerne 1mtr. hohe Wellen.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die Felsen wo über Jahr Millionen das Wasser die Sedimente weggespült und den blanken Marmorfelsen freigelegt hat.
Tolle Bilder, und Adolfo zeigt mir alles ausführlich, es geht sogar durch einen „Tunnel“ und auch unter der „Catedrale“ kann man durchschippern.
Eindrücklich ist das hier und auch die Rückfahrt hat was.
Der Wind hat kräftig zugelegt und das Boot macht mächtige Sätze über die Wellen.
Adolfo kennt das aber, fährt ja jeden Tag hier raus und manövriert das Boot gekonnt durch und über die Wellen.
Im Ort gibt es noch eine Zapfsäule linker Hahn Diesel, rechter Hahn 95-Oktan-Gasolina.
1x Volltanken bitte, und 17 Ltr. von dem begehrten Stoff wechseln den Besitzer.
Gleich Ortsausgang zum Campingplatz und da fang ich mir einen Nagel im Hinterreifen ein der mich noch zu einer spät abendlichen Beschäftigung führt, begleitend dabei Sonnenuntergang und fast Vollmond
Am Lago General Carrera_Campingplatz nach Rio Tranquilo
Mittwoch 27.Jan.2010
Rio Tranquilo – Chile Chico
Ruta7 ( Carretera-Austral ) und Ruta256
167km
Der Morgen fängt wieder gut an, doch ab 11 Uhr fängt es an zu regnen und ich ziehe seit langem mal wieder den Regenkombi an.
Ursprünglich hatte ich geplant über den Paso Roballos , kurz vor Cochrane links ab über die Grenze nach Argentinien zu fahren, aber Daniel, der Guide vom Motorrad-Aktion-Team hatte mir die Route am See entlang nach Chile Chico empfohlen und es gab keinen Grund diesen Tipp auszuschlagen.
Also links ab und ich verlasse nach 3 ½ Tage und ca. 800km die Carretera-Austral.
Weiter nach Süden führt sie ja bis Villa O`Higgins, jedoch dann als Einbahnstrasse.
Es gibt viele Stimmen die da sagen „na ja die Austral ist nicht mehr das was sie mal war“ usw. usw.
Ich weis nicht, packt mal Euer Zelt und alles was dazu gehört aufs eigene Moped und fahrt die Strecke mal, ich war auf jeden Fall froh das es zwischendurch Asphaltstrecken gibt.
Mensch kann sich erholen und Maschine und Material wird etwas geschont.
Ist schon enorm was so ein Motorrad alles aushält bzw. aushalten muss, den ganzen Tag über Stock und Stein durch Schlaglöcher und über Wellblechpisten und das alles mit Gepäck !!
Und nach der Austral ist die Tour ja noch nicht zu Ende, es geht auf der Ruta40 ebenso weiter.!!
Und ganz davon abgesehen führt sie durch eine der schönsten Landschaften dieser Erde.
War auch super die Tour die der Daniel da mir an Herz gelegt hatte, nur leider fehlte auf Grund des Regens hier und da mal die Sonne um das geniale Foto zu machen, wie zum Beispiel hier an der Laguna Verde.
Das trübe Licht verhindert leider die bestimmt tolle Farbe der Laguna Verde
Aber was soll´s so ist es nun mal, aber der Pistenverlauf ist hier einmalig. Es geht auf und ab, und mit jede menge Kurven am See entlang.
die Schattierung im Bild zeigt den Pistenverlauf
In Chile Chico angekommen ist es an der Zeit sich mal wieder zu Hause zu melden.
Alles ist Ok und der Winter hat Deutschland immer noch fest im Griff.
Also bis denne
Euer Ingo
28.Jan.2010_ChileChico / Chile, an der Grenze wieder nach Argentinien
Gesamt-Tour km : 45875