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Deutschland

Donnerstag 25.Febr.2010
Besigheim 

Nun bin ich wieder zu Hause............, und das ist gut so.

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wieder im Kreis der Lieben......
und Katrin, meine Frau, hat gekocht,
es gibt mein Leibgericht: Frikadelle, Kartoffelbrei mit Bohnen&Speck :-)

Und am Abend kommt noch meine "Besigheimer"  Stammtischbrüder auf ein Bierchen vorbei:
Willkommen zu Hause

Werde hier auf dieser Seite noch ein Schlusswort schreiben und ein paar Tourfacts präsentieren, aber dazu brauch ich wohl noch ein paar Tage....

Also bis denne
Euer Ingo
Besigheim 26.Febr.2010

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Und dann das !!!!!
Samstag. 27.Febr.2010 

 

Mit Entsetzen sehe ich heute in den Nachrichten das in es in Südchile ein schweres Erdbeben gegeben hat.......
Dort wo ich erst vor ein paar Wochen noch war, und mir wird bewusst das es dort niemehr so sein wird wie ich es erlebt und erfahren habe....,
das stimmt mich traurig....
Auch mache ich mir große Sorgen über Weggefährten die dort noch mit Ihren Motorrädern gerade unterwegs sind und frage per e-mail an:

>Arno u. Ali sind in Iquique/Nord-Chile und sind OK
>Olly Jones , z.Z.t ja mit den Beiden zusammen unterwegs, dto.
>Flo und Micha noch keine Antwort
>Tobias noch keine Antwort ( ca. in Punta Arenas, Südchile unterwegs )
>Marcus & Mireille sind ja bereits in Buenos Aires

muchas suerte für Alle die da noch unterwegs sind !!!!
und mein Beileid an die Menschen die das erleben müssen!!!!

Bin in meinen Gedanken bei Euch ALLEN
Ingo

Sonntag 28. Febr.2010
Good News !!!
Alle Weggefährten und Bekannte befanden sich ausserhalb der "Gefahrenzone" und sind alle wohlauf

 

 

 

 

Neuer Eintrag 6.Febr.2009_ELCalten bis Torres del Paine

 

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Argentinien2

 

 

 

Freitag 29.Jan 2010

Chile Chico (Grenze_Chile / Argentinien) bis Bajo Caracoles

Ruta 40_ 201km

 

Als ich frisch geduscht zum Frühstück, im Hotel Austral hier in Chile Chico, gehe sitzen da schon alte Bekannte, Marcus & Mireille !!!

Die zwei waren Gesternabend so um 21 Uhr angekommen und hatten durch Zufall das gleiche Hotel ausgesucht.

Wir frühstücken gemeinsam und durch das ganze blablabla usw. komme ich auch erst gegen Mittag weg und überquere nach 20km die Grenze zu Argentinien,

alles easy und schnell.

Dann rechts ab auf die Ruta 40 die noch bis 50km nach Pertio Moreno, wo ich noch

mal vollgetankt hatte, aus Asphalt besteht und dann kommt der Schotter……!

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Berümt und berüchtigt, die Ruta40

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Hinweis auf das was einen erwartet, zwar keine Bäume aber dafür um so mehr Wind,

kräftigen Wind !!

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Die Schotterpiste in der weiten Pampa Argentiniens

 

Schön aber heftig, viele Kiesbettpassagen mit kleinen Spurrillen machen einem das Leben schwer und zwischendurch dann auch kurze normale Piste.

Befinde mich nun mitten in der argentinischen Pampa, keine Bäume und Wälder mehr nur noch Büschel und Pampagras.

Zeit auch mal links und rechts die Landschaft anschauen und plötzlich tut es einen Schlag und Gaul und Reiter fliegen im hohen Bogen durch die Luft und landen im

Staub und Kies der Ruta 40!!!

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Was war los, was ist geschehen ??

Habe beim spazieren gucken den großen Stein ( weit und breit der einzige in dieser Größe) nicht gesehen und bin voll drübergerauscht.

Man was für ein Einschlag !!!

Das Moped liegt auf der linken Seite wobei es auf der rechten Seite eingeschlagen war, das sagt Alles.

Und zerstreut herum, liegen die Plastikteile vom Windschutz, von der Verkleidung, mein Visier und die Visierverschlüsse.....

Die rechte Stofftasche ist vom Sturzbügel abgerissen und auch mein kleiner Fotoapparat wurde aus der Jackentasche geschleudert und liegt da im Kies.

Also erstmal den Gaul aufrichten und die ganzen Teile wieder zusammengesammelt.

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Hier Vorort was reparieren macht keinen Sinn und die 80km bis Bajo Caracoles werden auch so gehen.

Ach ja, dem Reiter ist nichts passiert …….

 

In Bajo Caracoles kommt ein leichter Graupelschauer runter, ist es auch an der Zeit zu tanken und die Tankstelle ist auch gleich ein Hotel und wie der Zufall es will ist neben der Kasse auch ein Ständer mit Klebersortiment und Panzertape.

„1x Hotelzimmer, 1x Epoxy-2 Komponenten Kleber und eine Rolle Panzertape bitte“….. und ich habe bis nachts um 1 die Teile wieder zusammengeklebt.

Hatte ich noch zu anfangs draußen gearbeitet wurde es aber zu kalt, der Kleber reagierte nicht mehr und habe dann im Hotelzimmer weitergearbeitet.

Am Morgen dann noch die Stofftasche genäht und um die Mittagszeit bin ich wieder

on the Road bzw. on the Ruta 40.

 

 

Samstag 30.Jan. 2010

Bajo Caracoles – La Siberia ( Lago Cardiel)

Ruta 40 _ 246km

 

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Der Gaul ist bandagiert und wieder startklar !!

 

Habe am Hotel noch nette Leute aus Hannover kennen gelernt die auch sehr daran interessiert waren was ich da tu und haben mir eine weiterhin gute Reise gewünscht und der Herr hat mir sogar noch seine restliche chilenischen Pesos geschenkt, da ich ja noch mal nach Chile reinkomme. Die 2 wollen nun mit dem Mietwagen nach El Bolson, um dort Klaus & Andrea Schubert zu besuchen. Klaus & Andrea waren doch 16 Jahre lang mit dem Motorrad um die Welt gereist und haben im Anschluss das Buch „ Abgefahren“ veröffentlicht und betreiben nun eine Estanzia mit Gästezimmer usw.

 

Von hier aus könnte man auch noch die „Cueva de Manos“ (Höhle der Hände) anschauen. Ureinwohner dieser Gegend haben hier Malereien ( Handabdrücke) an

den Höhlenwänden hinterlassen, aber mir ist nicht so recht nach Kultur.

 

Das Wetter ist super und auch der Wind hat nachgelassen nur die Ruta 40 ist nach

wie vor herausfordernd.

Auf der Piste ist die Sturzgefahr allgegenwärtig, und es geht viel geradeaus durch die Pampa Argentiniens.

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Man fährt fast den ganzen Tag alleine, sehr einsam hier, wenig Verkehr.

Dieses ständig konzentriert sein ist sehr anstrengend und nach 100km Piste kommt ein 50 km langes Asphaltstück, angenehm, doch dann wieder das Schild „ Fin de Pavimento“ und es kommen noch mal 100 km Piste bis ich mein Nachtquartier am späten Nachmittag in La Siberia erreichen werde.

Die Ruta 40 hat wieder angerichtet, es gibt Kiesbetten mit Spurrillen auf Wellblech,

na denn guten Appetit.

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Allein, allein,

fühle mich wohl hier in der Weite 

 

 

Sonntag 31.Jan 2010

La Siberia – El Chalten

Ruta 40, Ruta 23_218Km

 

Über die Ruta 40 brauch ich nichts mehr sagen, sie hat sich über Nacht nicht verändert, außer das es heute als Nachtisch noch starken Seitenwind gibt.

Zeit auch mal was über die Fauna der Gegend zu berichten, denn so trostlos wie es hier auch aussieht man begegnet doch sehr vielen Tieren hier. Am häufigsten den Fuchs, die Guanacos, aber auch Gürteltier und Nandos (Straussenvogel) sind vertreten.

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" Hab doch gar nichts gemacht, bin doch nur über die Strasse gelaufen"

 

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Nach nun 345km seit der letzen Tankstelle kommt Tres Lagos in sicht und es gibt

hier wieder Benzin. Ich bin überrascht wie sparsam der Gaul mit dem Kraftstoff

umgegangen war, hatte weniger als 5Ltr/100km gebraucht, aber auch kein Wunder denn ich war auf der Piste ja nur mit 20-50km/h meistens nur im 2.od.3.Gang unterwegs.

Hier treffe ich auf Janik aus Kanada der mit seiner Yamaha-Tenere unterwegs ist und Motorenprobleme hat. Er meint er habe einen Ventilschaden und hofft diesen in El Calafate reparieren zu können, „ muchas Suerte“ !!

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Janik aus Kanada, hier in Tres Lagos_Ruta40

 

Hier ab der Tankstelle deren Zu und Ausfahrt noch mal richtig Offroad-fahren ermöglicht endet die „Piste“ und es geht auf bester Aspahltstrasse 120km bis nach

El Chalten.

Noch 60km bis El Chalten und vor mir tun sich die schneebedeckten Berge der südlichen Anden auf und mitten drin der Fitz Roy mit seinen 3400mtr..

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Ein gigantisches Bild, jedoch ziehen dichte Wolken um die Berggipfel und als ich näher dran bin sind die Gipfel schon nicht mehr zu sehen und es zieht immer weiter zu…. Morgen dann vielleicht.

El Chalten am Fitz Roy ist ein Mekka der Bergwanderer, und Eiskletterer und entsprechend ist der Ort ausgestattet. Adventure-Agenturen und Outfiter en mas.

 

Auf dem Campingplatz treffe ich ne Menge Leute, meist mit dem Fahrrad unterwegs. Den Österreicher der sogar seine Ski dabei hat und eine 3-Tagestour auf dem südlichen Schneefeld auf Skieren schon hinter sich gebracht hat, oder das nette Pärchen aus Neuseeland oder den jungen Mann aus Dresden der mit seinem Kumpel auf Fahrradtour ist und die meisten Fahrradfahrer die er so getroffen hat nicht leiden kann, weil die so extrem auf Tagesetappen mit max. Km-Distanz aus sind.

Aber auch mit der Truppe aus Brasilien die hier zum Eisklettern sind konnte ich mich gut unterhalten während wir am Abend um den wärmenden Ofen der sich dort unter einem Holverschlag befindet stehen oder sitzen.

 

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von Chile-Chico bis El Chalten (3 Tage)

 

 

 

Montag 1.Febr. 2010

El Chalten

Ruhetag

 

Es ist kalt und windig hier, der Himmel ist grau und immer wieder regnet es. Nichts ist von den Bergen mehr zu sehen.

 

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men at work

 

Zeit sich ein bisschen um das Material zu kümmern, denn von meinem Tankrucksack ist der Anschluß für den Lenkkopfriemen abgerissen ( Folgeschaden vom Sturz ) und ich nähe diesen wieder an und bekomme noch Besuch.

Markus und Mireille sind auch hier in El Chalten und wir gehen gemeinsam zum Kaffeetrinken und am Abend noch ein lecker Steak.

Treffe auch noch mal die Jungs vom Motorrad-Aktion-Team wieder die hier in einem Hotel untergebracht sind.

Von den Eiskletterer habe ich erfahren das Morgen das Wetter wieder aufmacht……..  

 

 

 

 

 

Dienstag 2.Febr. 2010

El Chalten_ Runde im Tall

132km

 

Wow !!! die Sonne lacht schon als ich aus dem Zelt krabble und ich beeile mich damit ich loskomme. Erst mal zurück zum Taleingang und dann Fotosession…….

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 Gibt es was schöneres, kann man mehr Glück haben ??

>> ist, glaub ich, kaum zu topen !

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......und das Grinsen kriegt man an solch einem Tag nicht mehr weg.

 

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 " ohne Worte"

 

Und im Anschluss fahre ich noch zurück durch das Tal durch bis zum Lago del Desierto.

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Hier kann man auch den Fitz Roy und viele Gletscher von der anderen Seite bewundern und kommt am Lago und auch am Ende der Talstrasse ( 40km Schotterpiste ) an.

 

Es gibt einen Pfad hier am Seeufer entlang und an dessen Ende erreicht man nach weiteren 30km eine Fähre die einem nach Villa O`Higgins und somit direkt zur Carretera Austral bringt.

War mal eine Rute die ich von Norden her kommend angedacht hatte, aber es war zu lesen das es sich dort nur um einen Pfad handelt und sicherlich nicht mit meinem schwer beladenen Motorrad zu bewältigen ist.

Wanderer und Fahrradfahrer nutzen aber diesen Weg sehr häufig da er ja mehrere hundert Kilometer Abkürzung bedeutet und man muss nicht den beschwerlichen Weg über die Ruta 40 nehmen um von Süden her kommend auf die Carretera-Austral zu gelangen.

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und den Kaffee hab ich mir heute redlich verdient ( kleines Restaurant im Tal zum Lago)

 

Am Nachmittag dann noch ein Telefonat mit der Heimat….. Alles Ok !!

 

 

 

Mittwoch 3. Febr. 2010

El Chalten bis El Calafate

Ruta 23; Ruta 40, Ruta 11

222km

 

 

Es steht nur eine kleine Etappe auf dem Programm, quasi nur ins nächste Tal und

somit habe ich es nicht eilig, das Wetter ist wieder Super, wobei es in der Nacht sehr kalt war und es hat in den Bergen geschneit!!

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100 Höhenmeter vor meinem Zelt ging der Schnee dann aber in Regen über, wäre ja sonst noch lustig geworden.

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Berge die Gestern, angesichts des Fitz Roy bei schönem Wetter, kaum Beachtung bekommen hatten sehen heute mit dem Schnee drauf auch sehr interessant aus.

 

Auf Asphalt kommt man hier gut voran und das Asphaltband zieht seine Bahn durch

die Pampa.

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Kamille-Sträucher säumen den Straßenrand

 

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Rio Santa-Cruz, fliesst in den Lago Argentina

 

Begleitet vom Rio Elena und dann über den Rio Santa Cruz erreiche ich auch bald

El Calafate.

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doch zuvor empfängt mich der Lago Argentina in seinem fantastischem türkis 

 

 

Wieder ein Touri-Ort, sogar mit Intern.-Flughafen und entsprechend voll ist es auch hier.

Denn am Ende des Tals befindet sich der Gletscher Perito Moreno der hier in den Lago Argentino „hinein-kalbt“

Von weitem sah der Ort nicht schön aus, aber hier im Ortskern ist es ganz nett, Straßenkaffee´s und Buden laden zum Rumtingeln ein.

Habe auf dem Camping-Municipal mein Zelt aufgeschlagen und genieße das Duschen im geräumigen und beheiztem Duschhäuschen. :-)

 

 

 

Donnerstag 4.Febr.2010

Gletscher Perito Moreno

155km

 

Fast wäre ich wieder umgedreht…..

 

...denn 30km vor dem Gletscher muss man erstmal umgerechnet 15€ Eintritt bezahlen und dann noch 2km vor dem Ziel auf einem Parkplatz parken und dann mit dem Shuttel-Bus oder zu Fuss weiter..

Das ist ja was für mich, da geht der Ofen aus, Bemühungen die Bediensteten hier zu überreden mich doch durchfahren zulassen scheitern…

Na gut wenn ich schon mal da bin…..

Doch der Anblick auf den Gletscher entschädigt dann wieder, es knackt und grummelt im „ewigen“ Eis und hin und wieder bricht ein Stück aus und fällt in den See.

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60mtr. hoch und mehrere hundert Meter breit ist diese Wand aus Eis des

"Perito Moreno"

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 und ich entdecke in der Eiswand eine Abbildung einer Hand

 

 

Ich bleibe hier noch 2 Stunden und die Menge der Besucher nimmt stetig zu bis es mir zu voll wird und ich das Weite suche und auf der schönen kurvigen Strasse mein Fahrvergnügen habe.

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Werde auch Morgen noch hier im Ort bleiben, mich in ein Internet-Kaffe begeben

und die Homepage aktualisieren.

Tja, und dann mach mir auch so langsam Gedanken wie ich denn die Rückreise nach Hause gestalten will und frage schon mal bei der Lufthansa und LH-Cargo an.

Es sind nur noch knappe 1000km bis Ushuaia und außer dem Nationalpark Torres del Paine kommt glaube nicht mehr viel.

 

Die Speicher und Festplatten sind voll, nicht nur die vom Computer,

nein auch meine sind am überlaufen……, kann nicht´s mehr wirklich aufnehmen und betrachte wohl den Rest der Reise nur noch als das Ereichen des südlichsten Ortes, den südlichsten Punkt auf Erden den man mit einem Landfahrzeug auf öffentlicher Strasse anfahren kann.

Oder ????.....

 

 

Bis denne

Euer Ingo

5.Febr.2010

El Calafate; Süd-Patagonien/Argentinen

Gesamt-Tour-Km: 49.356

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Samstag 6. Febr. 2010

El Calafate – Lago Pehoe (Torres del Paine)

Ruta11 / Ruta 40 / Ruta 7

365 Km

 

Es pisst wie sau und ich hab schon den Regenkombi an als ich mein Zelt zusammenpacke und fahre dann die 32km zurück aus dem Tal bis ich wieder auf die Routa 40 nach Süden treffe.

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Zwischendurch dann noch mal 70 km Schotter auf der R40,

wo mir auch eine ganze Truppe Mopedfahrer aus Deutschland entgegenkommen,

mehr als ein kleiner Small-Talk mit den letzten 2 der Gruppe ist aber nicht drin.

 

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Der Regen hatte schon längst aufgehört und ich erreiche die Abfahrt zum Nationalpark Torres del Paine die ich aber im ersten Anlauf verpasse. Der Nationalpark liegt ja bekanntlich auf der chilenischen Seite und die Argentinier haben es da nicht nötig mit einem Schild darauf hinzuweisen das es hier nun dort hin rechts ab geht.

Auf Schotter geht es zum argentinischen Grenzposten die Passkontrolle geht fix, Ausreisestempel in Pass und zum nächsten Schalter.

 

Den Zöllner wecke ich mit einem „ Hola“ erstmal auf und er nimmt mein Zollpapier entgegen haut den Stempel rein und bevor ich meine Dokumente in der Jackentasche verstaut hatte saß er schon wieder auf seinem Sofa und hatte die Augen zu.

Nachdem ich auch die chilenischen Einreiseformalitäten erledigt habe geht es erst auf Asphalt und dann auf Schotter in den Park. Noch die 15.000 Pesos ( ca. 12€ ) Eintritt bezahlen und es lohnt sich dennoch.....!!!!!

 

 

Weiter mit Chile_3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eintrag_ 18.Jan. - 21.Jan.2010 >> Santiago bis Puerto Montt

Neuster Eintrag_22.Jan - 27.Jan.2010 >> Puerto Montt bis ChileChico   

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Chile2

Samstag 16.Jan.2010
Nach La Serena  und bis Santiago
Ruta 41 / Ruta 5 (PanAm)
635km

Oh man wie die Zeit verinnt......

In La Serena schaue ich noch bei Tonino-Moto vorbei wegen neuen Reifen, Conti TKC 80 sollten es schon sein, hat er aber nicht, in Santiago gibts welche bekomme ich zur Antwort. Und wie sieht es mit einem Tachoantrieb (Kunstoffritzel) aus, auch in Santiago war die Antwort.

Nun also doch nach Santiago....

Rutsche die 460 km auf der Ruta 5 ( Panamericana), die hier durchweg 4-spurig ist, noch am Nachmittag ab und rolle mit dem letzten Sonnenstrahl in Santiago de Chile ein.

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km-Angabe ab La Serena

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auch an der PanAm kurz vor Santiago gibt es einen schönen Sonnenuntergang
Die Zeit für ein Foto nehme ich mir. 

Anders als noch in Quito, Lima oder La Paz hatte ich hier keine Adresse die man hätte anfahren können.
Die Ruta 5 (PanAm) geht quer durch und so auf der Mitte der Stadt halte ich links auf das Centrum zu und finde das kleine Hotel Riviera.

 

Sonntag 17. Juni 2010
Santiago

Es ist Wahlsonntag in Chile, der Präsident soll gewählt werden und während ich an der Homepage arbeite beginnt nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein lautes Hup-Konzert in den Strassen.
Die Chilenen feiern Ihren Präsidenten und damit die Party nicht ausufert ist in den Lokalen und Strassenkaffee`s Alkoholauschank-Verbot.  

Morgen werde ich bei  www.motouring.cl  hier in Santiago neue Reifen ausfassen, die Wäsche und Fahrerkleidung in die Reinigung bringen (ggf. kriegt der Gaul auch noch ne Dusche, nötig hätte er es mal ) und mich am Dienstag auf den Weg, 1000km bis zur Fähre, in Puerto Montt machen, von wo es dann auf der Carretera-Austral weiter Richtung Süden direkt nach Patagonien gehen soll. ( freu )

Also bis denne
Euer Ingo
18.Jan. 2010_ Santiago de Chile
Tour-km: 45.480  
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18.Jan 2010 _ Santiago

 

 

 

 

 

 

Fahre heute raus zu Motouring-Chile, habe mir dazu den Wegpunkt im GPS vermerkt und find auch zielsicher die Adresse Los Juncos 388 im Stadtteil Las Condes, ca 10 km vom Hotel entfernt.

Heute ist Montag und die Stadt „lebt“ wieder, richtig was los hier.

Carlos erwartet mich schon, aber wer denkt hier ein Motorradgeschäft im herkömmlichen Sinne zu finden täuscht sich. Es ist eine Wohngegend und hinter der hohen Hoftür befindet sich eine kleine Werkstatt und der Laden befindet in Zimmern des Wohnhauses.

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Schönes Ambiente um neue Reifen aus zu fassen, hier bei Carlos Ramirez

www.motouring.cl 

 

Carlos hat hier einen Monteur beschäftigt und seine Frau schmeist den Laden.
Nett hier und mind. 5 BMW´s stehen im Garten „ Das sind Kunden-Motorräder“ sagt Carlos mir.

Er hat einen erlesen Kreis von Stammkunden für die er den Service macht und auf Wunsch die Motorräder mit Zubehör ausstattet.
In den Regalen sehe ich Teile von Touratech, Wilbers, BMW, Schubert-Helme usw. und im Reifenregal den begehrten Conti TKC80. Die Reifen sind schnell gewechselt und auch habe ich die Gelegenheit meinen Luftfilter zu reinigen und neu zu ölen. Ist nicht billig hier der Laden, für die Reifen inclu.
Montage bezahle ich 219.000 Pesos, aber was soll´s habe hier das bekommen was ich wollte und kann mit der Visa bezahlen Carlos ist mir noch behilflich bei der Beschaffung des Kunststoffritzel´s für meinen Tachoantrieb.

2 Block weiter befindet sich ein Hondahändler und der besorgt das Teil bis zum Abend.

 

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Im Anschluss gönne ich dem Motorrad noch eine gründliche Wäsche.

 

 

 

Dann zurück zum Hotel und die Klamotten in die Reinigung gebracht. Vor allem die Motorradklamotten hatte es mal wieder dringend nötig.
Oft sind es die Kleinigkeiten die einen mehr als nur beschäftigen können, so wie heute die Tatsache das ich noch chilenische Briefmarken hatte, an der Hotelreception gab es die Postkarten dazu, also 2 Postkarten nach good old Germany geschrieben.

Nun noch einen Briefkasten……. Mh, ach ja hatte ich doch gestern eine Correos ( Post ) gesehen. Laufe los und finde die Post, um ein paar Ecken weiter, wieder. Schon zu und kein Briefkasten weit und breit, laufe noch ein wenig spazieren, immer mit dem suchenden Blick nach einer Möglichkeit die Postkarten einzuwerfen, nichts, nada !!
Gebe letztendlich die Postkarten in der Hotelreception, mit der Bitte diese Weiterzuleiten, ab.

 

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in Santiago-City

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Dienstag 19.Jan. 2010
Santiago bis Los Angeles (Chile) 
Ruta5_495km

Der Blick auf den Kalender sagt mir das ich mich nun ein wenig sputen sollte, habe noch 5 Wochen und will ja in Patagonien das ein oder andere noch anschauen.
Beschließe von daher die 1000km bis Puerto-Montt auf der Ruta 5, der Panamericana, zu fahren.
Bin emotionslos, denn die Fahrt auf der 4-spurigen PanAm, gerade aus, ist eintönig und langweilig.

Nur die Anden die mich auf der linken Seite in 100km Entfernung begleiten lassen mich hin und wieder aufschauen.

2010.01.19_001.hp.jpg  Die Cordillere de Los Andes in Südchile, höhe San Fernado

Die sich im Dunst befindlichen Gipfel sind reichlich schneebedeckt und die Peaks gut noch 5000m.ü.M.

Dann ab Talca, 200 km südl. von Santiago, wird die Gegend wieder abwechslungsreicher.

Bin doch soweit weg, aber man fühlt sich auf einmal ein wenig wie zu Hause. Die Gegend ist mal, als befindet man sich im Voralpenland, dann mal im Harz oder auch mal in Norddeutschland in der holsteinischen Schweiz zwischen Plön und Eutin.

Richtige zusammenhängende Wälder, grüne Wiesen auf denen gelb blühende Blumen wachsen, Flüsse und Seen. Auch der wohlbekannte Geruch von frisch geschnittenem Gras, es ist Heuernte, kann man genießen.
Die Schwarzbunten grasen auf den Wiesen und die Bauern sind mit Ihren Traktoren und Maschinen dabei das Heu zu Ballen zu pressen.

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Auf den Tankstellen ist viel los, die Chilenen haben Urlaub, es sind Schulferien, denn hier ist nun Hochsommer und die Tagestemperaturen sind +30-35°C.

Werde auch wieder oft angesprochen woher und wohin oder auch warum.

Finde zum Abend hin 30 km nördl. von Los Angeles einen kleinen Campingplatz mit kleinem See und mache es mir am Lagerfeuer gemütlich.
Schön ist auch das es inzwischen nicht mehr so früh dunkel wird.
Die Sonne ist erst um 21:30Uhr weg.

  

Mittwoch 20.Jan. 2010
Los Angeles bis Lago Llanquihue ( Osorno)
Ruta5 _ 526km

Wieder beleiten mich die Schneebedeckten Gipfel der Anden und ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und biege nach Temuco links ab um Richtung Vulcan-Villarica zu gelangen. Nach 20km halte ich an mache ein paar Fotos und drehe wieder um…….

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Der Vulcan Villarica ( 2840mtr ) lockt mich dann doch runter von der PanAm.
Der kleine Abstecher von oneway 25Km hat sich aber gelohnt.

Am Abend biege in Osorno links ab zum Lago Llanquihue um dort
a: nach einem Camp zu suchen und
b: will ich die Rute um den See fahren und am nächsten Tag den Vulcan-Osorno besuchen.
Auf einer Schotterstrasse ereiche ich nach 10km Playa Maiten und dort auch den vermuteten Campingplatz.
Direkt am See schlage ich mein Zelt auf und „geniesse“ die laute Musik der einheimischen Zeltnachbarn.

Ach ja das Wetter, wird es nun umschlagen ????, Es ziehen dunkle Wolken auf und es tröpfelt hin und wieder auch leicht. Auch der Wind hier am See bringt feuchte Luft und alles ist schon klamm als ich in den Schlafsack krieche.

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Wird das Wetter nun umschlagen ???

 

Donnertag 21.Jan. 2010
Lago Llanquihue bis Metri (Puerto Montt)
Schotterpiste um den See und ab Vulkan Osorno auf Asphalt nach Puerto Montt 182km

Es sind nur 13°C heute Morgen, windig und feucht, krieche wieder ins Zelt um dort meinen Kaffee zu trinken.
Habe es gar nicht eilig, und überlege ob es bei diesem Wetter überhaupt Sinn macht weiter zum Vulcan zu fahren, nachdem ich in meine feucht-klamme Motorradstiefel gestiegen bin…….

Als ob das Wetter sich mit mir versöhnen will schickt es ein paar Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke, als ich um halb elf gerade losfahren will und im Südosten kann ich ein paar blaue Flecken ausmachen…., also los hin zum Vulcan Osorno und es war eine weise Entscheidung, denn das Wetter macht zunehmend auf und der Himmel wieder immer blauer.

Die Piste ist recht gut, bis auf die vielen Baustellen wo es manchmal recht eng und rutschig zuging. Die Strasse zum Vulcan ist dann wieder asphaltiert und es geht steil nach oben von 100 m.ü.M bis auf 1200 m.ü.M und immer wieder sieht man den schneebedeckten Gipfel des 2650 mtr. hohen Vukans durch die Bäume aufblitzen.

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Dann weicht der Wald immer mehr zurück und gibt den Blick auf den Vulcan frei….. wahnsinn. Der weise Kegel vor blauem Himmel !!!

Wie ich später erfahre hatte ich Glück, denn das ist so nicht oft der Fall.

Oben angekommen mache ich am Bergrestaurant Mittagspause und genieße auch den Blick hinunter bis ins Tal wo der Lago Llanquihue in seinem Blau durch die Wolken, die hin und wieder aufziehen, strahlt und in der Ferne sieht man weitere schneebedeckte Berggipfel.

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Der Seitenständer der Honda-Transalp im Vulcan-Kies-Sand des Osorno 

 

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Am Panorama-Restaurant ( Vulcan Osorno )

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schöne Kulisse für ein Erinnerungsfoto  

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.... und der Gaul muss auch als Foto-Motiv herhalten

2010.01.21_109.hp.jpg  Der Peak des Osorno ( 2650mtr), ist sicherlich bis auf 2000mtr runter mit Schnee & Eis bedeckt.

2010.01.21_hhenprofil.hp.jpg  wie man erklennen kann ist die Gegend hier relativ flach und es sind nun auch keine Hochlagen mehr zu erwarten.
Höchste Zeit die Vergaserhauptdüsen wieder zurück zu bauen.  

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und zwischendurch nochmal ein Blick zurück
( Volcan Osorno am Lago Llanquihue )
Noch ein paar Fotos und dann weiter, die Serpentinen hinab und unten am See entlang nach Puerto Montt das ich 1 ½ Stunden später erreiche.

Auffällig auch die Schilder mit deutscher Herkunft, die man sehr oft hier am Lago Lianquihue sieht:
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Bin wieder am Pacific, bzw . in einer Bucht davon und schlängel mich durch den dichten Verkehr der inzwischen grossen Stadt Puerto Montt hier in Südchile.

Es ist Donnerstag und im Fährbüro erfahre ich das ich erst am Samstagnacht einen Platz auf der Fähre nach Chaiten bekomme… mh….ok, buchen.

Die Fähren von Hornoprien, einer kleinen Stadt 100km südöstlich von Puerto Montt, sind über einen längeren Zeitpunkt ausgebucht, es ist halt Hochsommer und somit Haupturlaubszeit.

Puerto Montt ist mir zu voll und habe keine Lust hier nach einem Quartier für die nächsten 2 Tage zu suchen was sicherlich auch noch recht teuer sein wird, also raus hier und weiter südlich auf der Ruta 7 finde ich in Metri einem kleinen Ort an der Pacificbucht ein Hostal.
Hostal-Mozart heist es und Helmut, ein Österreicher aus dem Salzkammergut, heißt mich recht herzlich willkommen.

Wirklich nett hier und ich kann die gut ausgestattete Werkstatt vom Helmut benutzen um meine Kofferstreben so umzubauen wie ich es wollte.
( was mir ja in den peruanischen u .chilenischen Werkstätten bisher nicht gelungen war )

2010.01.21_134.hp.jpg  Die Küste befindet sich direkt hinterm Hostal-Mozart

 

Am Abend dann noch Fotos vom herrlichen Sonnenuntergang. 2010.01.21_146.hp.jpg genießen, heist die Devise........ hier im Süden von Chile

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und der Mond gesellt sich noch dazu...

na denn "Gute Nacht"

 

Bis denne 
Euer Ingo
22.Jan. 2010
Puerto Montt ( Metri) _ Südschile / Patagonien
Gesamt-Tour-km: 46.576

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Samstag/Sonntag 23./24. Jan 2010

Puerto Montt nach Chaiten
ca. 350km Seeweg

Bin nun auf der Fähre von Puerto Montt auf dem Weg nach Chaiten.
Der gleichnamige Vulkan ist dort seit Mai 2008, als er ausgebrochen war, mehr oder weniger aktiv und der Ort Chaiten ist seit dem verwaist….. bin mal gespannt.

Die Überfahrt war Ok und ich hatte es mir im „Schlafsaal“ unter Deck in meinem Schlafsack gemütlich gemacht und bis morgen 7Uhr durchgeschlafen.

Die Anfahrt auf das Festland war interessant, da sich die Sonne durch den Nebel durchkämpfen musste ergab sich ein sehr gespenstisches Bild. Kam mir vor wie auf der Expedition die in dem Film King-Kong auf die Insel zusteuerte.

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Das Patagonische Festland bei Chaiten ist in Sicht

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Auf der Fähre lerne ich noch 5 Chilenen aus Santiago kennen die auch mit Ihren Motorräder ein Stück die Carretera-Austral fahren wollen. ( 1x Transalp 08, 2x Varadero, 1x Aprillia-Caponord, 1x Yamaha-Tenere)

Sonntag 24.Jan.2010
Chaiten bis Nachtlager am Ventisquero Colgante
Ruta7 ( Carretera_Austral )
224km

Runter von der Fähre biege aber erstmal links ab, Richtung Caleta Gonzalo, will mir den Vulkan mal näher anschauen, der hier das Chaos angerichtet hat, drehe aber nach 5km um denn alles ist noch Wolkenverhangen und von daher gibt es nicht viel zu sehen.

Von Bord der Fähre sah die Ortschaft ziemlich „normal“ aus, aber nun wo ich durchfahre erkenne ich das dort kaum noch Menschen sind, die Häuser sind verlassen, die Tankstelle und Schule ist geschlossen und überall sieht man die Vulkan-Asche bzw. Sand mal 10 cm, mal aber auch 1Meter hoch herumliegen.

Nur wenige Leute sind hier und räumen auf und richten Ihre Häuser wieder her.

Es ist aber zu lesen und zu hören das die Regierung eigentlich plant die Ortschaft umzusiedeln und 10km weiter neu aufzubauen, aber ob das die Menschen die hier leben oder gelebt haben wirklich wollen…….?

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sieht doch ganz nett aus oder...?

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Die Tankstelle ist unversehrt, aber geschlossen (Stand:24.Jan.2010)

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traurige Stimmung, bin ein wenig beeindruckt und lege eine Gedenkminute ein...

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denn in grossen Teilen der Ortschaft sieht es doch recht trostlos aus

 

Doch nun fahre ich auf der legendären Carretera-Austral, ( Strasse nach Süden ), der Ruta 7 die damals vom General Pinochet zum Bau in Auftrag gegeben wurde.

2010.01.24_186.hp.jpg  ( dieses Schild steht in La Junta, 160km südl. von Chaiten) 

Und 30 km nach Chaiten ist dann der Asphalt auch zu ende und die Schotterpiste nach Süden fängt an. Tolle Gegend hier, viel grüner Wald und saftige Wiesen, Bäche und die schneebedeckten Berggipfel sind wie Balsam auf mein Fernweh.

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die Carretera-Austral / Strasse nach Süden (Ruta7) wird auch Longitude Austral genannt, hier ca 50km südl von Chaiten

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kurioses am Strassenrand. Dieser Flieger im Vorgarten diente mal als Wohnung wie ich mal aus einer ZDF-Reportage weis 

Mit der Piste ist das aber so eine Sache, denn im Lauf des Tages entwickelt sich so etwas wie eine Hass-Liebe !
Liebe > weil die Gegend so gigantisch schön ist !
Hass > weil oft 5-10cm hoch auf geschütterter Kies einem den Spaß ein wenig verderben.
Die Straßenbauer haben hier oft Kilometerlang recht unmotiviert Tonnen von Kies auf die Piste abgeladen und das Motorrad rollt auf den runden Steinen von links nach rechts.
Schade, man ist so auf das Fahren konzentriert das man dabei die Landschaft nicht immer genießen kann.

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manchmal hat man eine Spur,........

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.... oft aber auch nicht

Erst viel später dann wieder „normale“ Pistenzustände und es macht mächtig spass hier zu sein, hier auf der „Strasse nach Süden“.

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Fast ein wenig " Matterhorn"  

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Fast hätte ich es verpasst als ich auf der Suche nach einer Übernachtung war und erst im Rückspiegel sehe ich den Gletscher in der Sonne leuchten und drehe um.
Es geht ein kleiner Weg ab und führt mich zu einem Campingplatz hier am Ventisquero Colgante.

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Manchmal lohnt sich ein Blick zurück, der Gletscher Colgante war so nur im Rückspiegel zu erkennen.

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vom Camp aus gelangt man nach 15min Fussweg zu diesem Ausichtspunkt

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Montag 25.Jan. 2010
Ventisquero Colgante – NP Cerro Castillo Ruta7 ( Carretera Austral )
296km

Oh man, war ne sackkalte Nacht, aber dafür mit gigantischem Sternenhimmel.
Treffe heute die Jungs von der Fähre wieder und nach einem kleinen small-talk fahre ich weiter.

Irgendwann so nach 30 km kommt ein Asphaltstück und dann auch bald das Schild „fine de Pavimento“ und es geht sogar über Schotterpisten-Serpentinen bis auf 500m.ü.M hinauf und dann wieder fast bis auf Meereshöhe hinab.

Am Abzweig (rechts geht’s nach Puerto Aisen) treffe ich auf eine große Motorradgruppe die hier Pause macht.
Es ist das Motorrad-Action-Team von der Motorrad-Zeitschrift die hier mit Kunden aus Deutschland eine geführte Patagonien-Motorradtour macht.

Daniel, der Guide vom Action-Team, kommt auf mich zu und wir plaudern ein wenig, auch einige aus der Truppe sind interessiert und wir kommen ins Gespräch.

Halbe Stunde später ist auch das Begleitfahrzeug der Gruppe vor Ort und die Jungs kriegen Ihre Pausenmahlzeit gereicht.

2010.01.25_027.hp.jpg  im Bild rechts, Daniel, der Guide von Motorrad-Action-Team
Im Hintergrund das Begleitfahrzeug

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600XT-Yamaha stellt das Action-Team für die Tour zur Verfügung

 

Ab hier geht es wieder auf Asphalt weiter mit einer kurzen Schottereinlage = 10km Kiesbett und dann auf die Klein-Stadt Coihaique zu.

2010.01.25_040.hp.jpg  Achtung... Kopf einziehen

Hier in der Fußgängerzone von Coihaique in einem Straßencafe treffe ich Markus und ?? aus Frankfurt, auch Sie hatte ich auf der Fähre kurz kennen gelernt, sie sind mit einem gemieteten Kleinwagen auf Patagonien-Tour.
Wir Essen eine Kleinigkeit und Markus übernimmt die Zeche, bin eingeladen, Danke !

Wäre hier eine gute Gelegenheit mal wieder zu Hause anzurufen und die Homepage zu machen, aber nach 2 Anfragen in Hotel und Hostals die ausgebucht sind mache ich mich dann doch weiter auf den Weg, noch schnell Wasser und Brot aus dem Supermarkt geholt und ab.

Es ist wie verhext, fahre nun schon 50 km auf der asphaltierten Carretera-Austral südlich von Coihaique und keine Chance einen Platz für das Nachtquartier, denn hier ist alles Weideland und eingezäunt.
Gut, ich hätte auch meine Sachen über den Zaun schmeißen können, bin mir aber nicht sicher ob das dann schon Landfriedensbruch ist und man ggf. Ärger bekommt oder in der Nacht trampelt dir so ein tonnen-schwerer Stier oder Ochse auf der Zeltschnur rum.

Auf beides hatte ich keine Lust und erreiche dann aber so um 21 Uhr den NP-Cerro Castillo wo sich auch gleich ein kleiner Campingplatz an der Laguna Chiguay befindet.
Nett angelegt und die Spots haben einen Lagerfeuerplatz mit Holzvorrat und auch einen kleinen Unterstand. Gut so, denn inzwischen hat es angefangen zu regnen. Der erste Regen seit Wochen…… lasst mich mal überlegen…., ach ja es war in Bolivien auf dem Weg zum Salar Uyuni in den Bergen südl. von Potosi wo wir in Ticatica bei strömendem Regen und einbrechender Dunkelheit noch das Bett in der Lehmhütte bekommen hatten.

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Dieses Bild stammt vom Morgen dannach :-)

Dienstag 26.Jan. 2010
NP Cerro Castillo bis Rio Tranquilo Ruta7 ( Carretera-Austral)
250km

Die letzten Offroad-Tage müssen wohl anstrengend gewesen sein, wie sonst ist es zu erklären das ich erst um 10 Uhr aus dem Zelt krieche und, bei nur +7°C, meinen Kaffe koche.

Aber, man hab ich ein Dusel......! Wieder scheint die Sonne und der Himmel ist Fernweh-Blau und dann diese Landschaft…….

Habe ja viel über Patagonien und die Carretera-Austral im Vorwege gelesen und wusste das es hier schön sein soll, aber das es hier so Giga-schön ist hatte keiner geschrieben.

Der Absolute Hammer als ich über den Pass komme, der hier dann doch noch mal die 1100m.ü.M erreicht !!

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Lasst Bilder sprechen, denn sie sagen mehr als tausend Worte :

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 2010.01.26_042.hp.jpg Der Gletscher des Cerro Castillo

In der Ortschaft Cerro Castillo mach ich eine Kaffeepause und stelle fest das ich auf dem Campingplatz den Beutel mit meinem 12V-Ladegerät und sonstigen Gruscht habe liegen lassen.

Also noch mal die 40km zurück. Wäre ja nicht so tragisch, darf ich doch die Giga-Landschaft noch mal geniesen, wenn es nicht aber 80km mehr Kraftstoffverbrauch sind, in einer Gegend wo es nicht allzu oft Tankstellen gibt…..das könnte noch spannend werden.

Ab Cerro Castillo ist dann wieder schottern angesagt und es macht wieder mächtig spass durch diese herrliche Landschaft zu fahren und dann wieder das Gefühl......
„Ja, genau hier, hier und heute wolltest du sein“ !!

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schon ein bisschen in die Tage gekommen ist dieses Schild, der Pfeil das es nach R.Tranquilo geradeaus geht fehlt schon. 

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man beachte den Hinweis das man hier vorsichtig sein sollte

2010.01.26_076.hp.jpg  Gegen Nachmittag komme ich an den Lago General Carrera… wow!! was für eine Farbe… mal blau mal türkis leuchtend.

Ich erreiche den Ort Rio Tranquilo und stoppe gleich links bei einem Bootsfahrt-Anbieter, denn von hier aus kann man über den See zu den Marmor-Felsen gelangen.
Für umgerechnet 50 USD bekomme ich eine exclusiv-Fahrt , und Adolfo der Bootsmann und Kapitän legt mir die Schwimmweste an.

Das kleine Boot mit dem Aussenborder hat gut zu kämpfen, denn draußen auf dem See peitscht der Wind das Wasser auf und es gibt gut und gerne 1mtr. hohe Wellen.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die Felsen wo über Jahr Millionen das Wasser die Sedimente weggespült und den blanken Marmorfelsen freigelegt hat.

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Tolle Bilder, und Adolfo zeigt mir alles ausführlich, es geht sogar durch einen „Tunnel“ und auch unter der „Catedrale“ kann man durchschippern.

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2010.01.26_115.hp.jpg  Eindrücklich ist das hier und auch die Rückfahrt hat was.

Der Wind hat kräftig zugelegt und das Boot macht mächtige Sätze über die Wellen.
Adolfo kennt das aber, fährt ja jeden Tag hier raus und manövriert das Boot gekonnt durch und über die Wellen.

Im Ort gibt es noch eine Zapfsäule linker Hahn Diesel, rechter Hahn 95-Oktan-Gasolina.
1x Volltanken bitte, und 17 Ltr. von dem begehrten Stoff wechseln den Besitzer.

Gleich Ortsausgang zum Campingplatz und da fang ich mir einen Nagel im Hinterreifen ein der mich noch zu einer spät abendlichen Beschäftigung führt, begleitend dabei Sonnenuntergang und fast Vollmond

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Am Lago General Carrera_Campingplatz nach Rio Tranquilo

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Mittwoch 27.Jan.2010
Rio Tranquilo – Chile Chico
Ruta7 ( Carretera-Austral ) und Ruta256
167km

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Der Morgen fängt wieder gut an, doch ab 11 Uhr fängt es an zu regnen und ich ziehe seit langem mal wieder den Regenkombi an.
Ursprünglich hatte ich geplant über den Paso Roballos , kurz vor Cochrane links ab über die Grenze nach Argentinien zu fahren, aber Daniel, der Guide vom Motorrad-Aktion-Team hatte mir die Route am See entlang nach Chile Chico empfohlen und es gab keinen Grund diesen Tipp auszuschlagen.

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Also links ab und ich verlasse nach 3 ½ Tage und ca. 800km die Carretera-Austral.
Weiter nach Süden führt sie ja bis Villa O`Higgins, jedoch dann als Einbahnstrasse.

Es gibt viele Stimmen die da sagen „na ja die Austral ist nicht mehr das was sie mal war“ usw. usw. 
Ich weis nicht, packt mal Euer Zelt und alles was dazu gehört aufs eigene Moped und fahrt die Strecke mal, ich war auf jeden Fall froh das es zwischendurch Asphaltstrecken gibt.

Mensch kann sich erholen und Maschine und Material wird etwas geschont.

Ist schon enorm was so ein Motorrad alles aushält bzw. aushalten muss, den ganzen Tag über Stock und Stein durch Schlaglöcher und über Wellblechpisten und das alles mit Gepäck !!
Und nach der Austral ist die Tour ja noch nicht zu Ende, es geht auf der Ruta40 ebenso weiter.!!
Und ganz davon abgesehen führt sie durch eine der schönsten Landschaften dieser Erde.

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War auch super die Tour die der Daniel da mir an Herz gelegt hatte, nur leider fehlte auf Grund des Regens hier und da mal die Sonne um das geniale Foto zu machen, wie zum Beispiel hier an der Laguna Verde.

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Das trübe Licht verhindert leider die bestimmt tolle Farbe der Laguna Verde

 

Aber was soll´s so ist es nun mal, aber der Pistenverlauf ist hier einmalig. Es geht auf und ab, und mit jede menge Kurven am See entlang.

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die Schattierung im Bild zeigt den Pistenverlauf

 

In Chile Chico angekommen ist es an der Zeit sich mal wieder zu Hause zu melden.
Alles ist Ok und der Winter hat Deutschland immer noch fest im Griff.

 

Also bis denne

Euer Ingo
28.Jan.2010_ChileChico / Chile,  an der Grenze wieder nach Argentinien
Gesamt-Tour km : 45875

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Weiter mit Argentinien 2

flagge_argentinien_animiert.gif

Argentinien1

Mittwoch 13. Jan. 2010
Refugio No.2 bis Nachtlager_Schotterpass Ruta 40
Ruta 60 & Ruta 40
375km 

Hola Argentinien, ich bin früh wach und on the Road again.

Die Ruta 60 führt mich durch einen schönen Canyon mit dem Rio ohne Namen wo sich auch die Farben und Gesteinsformationen laufend wechseln.

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mal rot mal Grau oder gelbliche Farbtöne

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und dann öffnet sich das Tal und übrig bleibt eine öde, trockene Steinwüste.

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Und das Wasser vom Rio ohne Namen wird nun kanalisiert bevor es im Sand versiegt .

Es ist heis hier auf nur 1000 m.ü.M, +35°C im Fahrtwind und der Horizont ist im Dunstnebel nicht mehr zu erkennen auch der Himmel hat deutlich an Farbe verloren.
Ich rolle in Fiamballa ein, ein Ort in dem vor ein paar Tagen auch die Ralley-Dakar ein Nachtlager hatte.

Tanken, Geld besorgen und Wasser kaufen stehen auf dem Zettel.

Vor einem Hotel sehe ich die Suzukis von Mireille u. Markus stehen. Ich halte an, trinke noch einen Kaffe an der Hotelbar und wir fahren nochmal den Tag gemeinsam.
Es wird, sagen wir mal ein ganz normaler "Arbeitstag" werden, denn die Ruta 60 hat , ausser der alten Eisenbahnline die mich rechter Hand begleitet und hin und wieder ein schönes Fotomotiv gibt, nicht viel zu bieten.

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Die Tage dieser Eisenbahn sind schon lange gezählt.

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Diese Eisenbahnrücke ( mit Schatten von der fast senkrecht stehenden Sonne ) sieht noch recht intakt aus.......

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.... was man hier nicht mehr behaubten kann, die Gleise haben an Halt verloren

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Dann endlich in Apasinche geht es rechts auf die legendäre Ruta 40 die sich ja von Nord bis Südargentinien über viele tausend km erstreckt.

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Aber auch dort nur Steppe, Wüste und gerade aus.

In Pituil, einem kleinen Nest an der Ruta 40 werden wir von ein paar Jungs angesprochen die auch, allerdings mit dem Auto, auf der Ruta 40 unterwegs sind .

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und das Gruppenfoto ist schon obligatorisch

Dann erstmal entgültig Tschüss, wir sind in Chilecita angekommen wo Markus und Mireille sich in einem Hotel einquartieren wollen, ich aber noch 2 Stunden weiter richtung Berge fahren will.
Auch trennen sich hier unsere Wege vorübergehend.
Die 2 wollen auf der 40 weiter nach Süden über San Juan nach Mendoza während ich noch einen Pass erklimmen will, den 4780mtr hohen " Paso de Agua Negra" mit seinen vergletscherten Bergen.

Ich ereiche eine Stunde später die Schotterpiste ( Ruta 40 mal ganz anders mit dem Namen "Camino del Inka") die bis auf 2000 m.ü.M an einer wunderschönen Schlucht entlang führt und will mich hier auch um einen Platz für die Nacht umsehen.

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die Schattierung zeigt den Pistenverlauf

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die 50km lange Schotterstrasse ( Ruta 40; Camino del Inca) von Sanogasta bis kurz vor Villa Union

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irgendwo da unten werde ich mein Nachtlager erichten.

 Es ist wieder ein toller Abend zwar kein spektakulärer Sonnenuntergang, aber eine sternenklare Nacht mit Millionen von Sternen am Firmament und vielen Glühwürmchen die um mein Zelt herumschwirren.

Habe mal versucht den Sternemhimmel zu fotografieren aber irgendwie bekomme ich das nicht hin.
Werde von daher auch kein Bild von meinen Versuchen hier einstellen :-(

Donnerstag 14. Jan. 2010
Nachtlager Ruta 40 bis Las Flores/Iglesia
Ruta 40 / Ruta 150
290km

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10 Packen weniger 9 Packen = ein-packen
so wie jeden Morgen muss alles wieder  zusammen gepackt und an seinem Platz verstaut werden

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Das Licht der Morgen-Sonne lässt das Rot der Erde kräftig leuchten

Es wird nun Zeit Erkundigungen über den Paso de Agua Negra und den damit verbundenen Grenzübertritt zurück nach Chile einzuholen.

Fahre deshalb nach Villa Union rein und finde auch ein Tourist-Infostand.
Dort bekomme ich aber lediglich die Auskunft wo das Tourist-Office ist.

Also weiter und ich erhalte die Auskunft das der Pass geöffnet ist und die Zoll u. Migracions Büros sich an der Grenze befinden, na das ist doch was.

An der Ortsausfahrt halte ich bei einer kleinen Werkstatt an, will die durch meine Stürze gebrochenen Streben an den Alukoffern instand setzen.

Der Meister legt auch gleich Hand an und muss dann doch feststellen das er keinen 6mm Gewindeschneider hat. Er schwingt sich in seinen alten Ford-Taunus und besorgt sich schnell einen aus der Stadt.

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hier ist noch richtig Handarbeit an der Tagesordnung........

....... und an Ideen fehlt es auch nicht,

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wie man an der Anhängerkupplung an dem R12 erkennen kann.

 

Treffe noch 2 Schweizer mit Ihren 1250 GS die vom Süden her kommend die Carretera-Austral gefahren sind und bekommen gute Infos über die Situation rund um den Vulcan-Chaiten in Südchile.:
Die Fähre von Puerto-Montt bis Chaiten ist in Betrieb, wobei Caletta Conzales nicht empfohlen wird da die Strasse nach Chaiten mehr oder weniger eine Baustelle ist.
Der Vulcanausbruch von 2008 hat da ganze Arbeit geleistet und auch Chaiten ist immer noch nicht bewohnbar und es gibt auch immer noch kein Benzin dort.

Die Ruta 40 nimmt wieder ihren öden Verlauf an und es geht schnurrgeradeaus durch die Wüste und Steppengegend.

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Ruta 40 zwischen Villa Union und San Jose de Jachal

und dann auch Wüstenfeeling pur:

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verendeter Gaul und....

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..... verendete Karosse.

 doch dann runter von der 40, rechts ab auf die Ruta 150, ab in die Berge :-) 2010.01.14_022.hp.jpg

Die Ruta 150 verläuft durch das wunderschöne Tal des Rio Jacha, der hier mit seinem Wasser einen 200mtr breiten grünen Streifen in die Wüste zaubert .

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Ich finde einen kleinen Weg runter zum Fluss und kann der Verlockung, ein frisches Bad , nicht wiederstehen,....brrrr, ganz schön "frisch"

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Die Ruta 150 im Rio Jacha-Tal

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Staussee an der Ruta 150, baden ist aber verboten

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"oh, what a day",  da freut sich das Gespann :-)

In Las Flores dann noch mal die Vorräte auffüllen, denn ab hier gibt es auf den nächsten 260km, davon sind 150 km Piste, nichts mehr.

Doch ich komme 45 Min zu spät am argentinischen Grenzposten, der sich 100km vor der eigentlichen Grenze auf der Passhöhe befindet, in Las Flores an.
Der Grenzbeamte lässt mich nicht mehr durch. Um 16:55 Uhr ist jeden Tag Schluss.
"Manana" ( Morgen ) erklärt er mir, kann ich wieder kommen.

Mh...., na gut.

Ich folge einem Hinweisschild "Camping_Bella Vista" 10km, und lande in Iglesia wo ich mich zum Campingplatz durchfrage und bin angenehm überrascht als ich dort ganz am Ende des Dorfes ankomme.
Sauber angelegte Spots für die Zelte, alles im Schatten unter Bäumen, mit Waschbecken für Geschirr und saubere Duschen mit heiss Wasser.......
und ein Zeltnachbar der sich gleichmal erkundigt wohin und woher und mir ein lecker mit Käse belegtes Brot rüberbringt.

und natürlich um ein Foto bittet....

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Guillermo ist Argentinier und mit seiner Frau auf Urlaubsreise 

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schönes Plätzchen hier auf dem Camping "Bella Vista" in Iglesia
www.bellavistacamping.com

 

 

Freitag 15. Jan. 2010
Iglesia bis Westseite Paso de Agua Negra ( Chile )
Ruta 150 / Ruta 41
202km

Mein Tatendrang am frühen Morgen wurde jäh gestoppt,  denn am Grenzhäuschen des argentinischen Zoll und Migracion warten schon 20 Pkw´s und in jedem sitzen 3-4 Personen, das heist das 60-80 Pässe kontolliert und umständlich registriert werden müssen.

Ich also an der Pkw-Schlange vorbei und Moped im Schatten geparkt und dann hinten anstelllen, nach 2 Stunden bin ich dran und 5Min später auf dem Weg zum Paso de Agua Negra.

Es ist eine atemberaubende und beeindruckende Passfahrt und ich geniese die Fahrt bei Fernweh-Blauem Himmel.

Hier einige Impressionen vom Paso de Agua Negra: 2010.01.15_065.hp.jpg  

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Es ist kaum auszuhalten...,WAHNSINN, aber ein paar Bilder kommen noch

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oben angekommen fällt auf das der Gaul heute , trotz der Höhe, wieder einwandfrei funktionier hat, lag wohl doch am Kraftstoff.

Wieder tolle und überwältigende Eindrücke die man hier in der Cordillera de los Andes bekommt und auch die westliche, chilenische Seite des Passes hat einiges zu bieten:  

2010.01.15_045.hp.jpg

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 2010.01.15_057.hp.jpg

 2010.01.15_059.hp.jpg

Tja, der Paso de Agua Negra, für mich ein "must be" auf einer Südamerikatour und kann dieser Rute getrost eine 5Sterne+ geben.

Wenn da nicht noch der chilenische Zoll wäre, der hier oben in den Bergen eine riesige Durchfahrtshalle hingestellt hat und alles kontrolliert was hier rein will.
Fleisch, Wurst, Obst und Gemüse dürfen nicht eingeführt werden.
Auch ich muss die Prozedur über mich ergehen lassen und das ganze Gepäck abrödeln und öffnen nach dem ich 1 Stunde in der Schlange gewartet hatte.

Trotzdem, wie schon gesagt: es ist ein "must be" !!!

Es war hier somit meine 4. und zugleich letzte Anden-Überquerung und bin wieder mal mehr als froh mich dafür entschieden zu haben, einfach nur geil sich in dieser schönen aber eigentlich menschenfeindlichen Gegend aufzuhalten.

Durch die Zollgeschichte ist es spät geworden und es reicht mir nicht mehr die 150km bis zur Küste nach La Serena zu fahren.
Schlage hier in der Schlucht mein Zelt auf .

Der Gaul bekommt noch seine Kettenpflege und ich eine Tomatensuppe 2010.01.15_079.hp.jpg

   

Weiter mit Chile_2

 

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