Neuer Eintrag 6.Febr.2009_ELCalten bis Torres del Paine

 

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Argentinien2

 

 

 

Freitag 29.Jan 2010

Chile Chico (Grenze_Chile / Argentinien) bis Bajo Caracoles

Ruta 40_ 201km

 

Als ich frisch geduscht zum Frühstück, im Hotel Austral hier in Chile Chico, gehe sitzen da schon alte Bekannte, Marcus & Mireille !!!

Die zwei waren Gesternabend so um 21 Uhr angekommen und hatten durch Zufall das gleiche Hotel ausgesucht.

Wir frühstücken gemeinsam und durch das ganze blablabla usw. komme ich auch erst gegen Mittag weg und überquere nach 20km die Grenze zu Argentinien,

alles easy und schnell.

Dann rechts ab auf die Ruta 40 die noch bis 50km nach Pertio Moreno, wo ich noch

mal vollgetankt hatte, aus Asphalt besteht und dann kommt der Schotter……!

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Berümt und berüchtigt, die Ruta40

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Hinweis auf das was einen erwartet, zwar keine Bäume aber dafür um so mehr Wind,

kräftigen Wind !!

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Die Schotterpiste in der weiten Pampa Argentiniens

 

Schön aber heftig, viele Kiesbettpassagen mit kleinen Spurrillen machen einem das Leben schwer und zwischendurch dann auch kurze normale Piste.

Befinde mich nun mitten in der argentinischen Pampa, keine Bäume und Wälder mehr nur noch Büschel und Pampagras.

Zeit auch mal links und rechts die Landschaft anschauen und plötzlich tut es einen Schlag und Gaul und Reiter fliegen im hohen Bogen durch die Luft und landen im

Staub und Kies der Ruta 40!!!

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Was war los, was ist geschehen ??

Habe beim spazieren gucken den großen Stein ( weit und breit der einzige in dieser Größe) nicht gesehen und bin voll drübergerauscht.

Man was für ein Einschlag !!!

Das Moped liegt auf der linken Seite wobei es auf der rechten Seite eingeschlagen war, das sagt Alles.

Und zerstreut herum, liegen die Plastikteile vom Windschutz, von der Verkleidung, mein Visier und die Visierverschlüsse.....

Die rechte Stofftasche ist vom Sturzbügel abgerissen und auch mein kleiner Fotoapparat wurde aus der Jackentasche geschleudert und liegt da im Kies.

Also erstmal den Gaul aufrichten und die ganzen Teile wieder zusammengesammelt.

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Hier Vorort was reparieren macht keinen Sinn und die 80km bis Bajo Caracoles werden auch so gehen.

Ach ja, dem Reiter ist nichts passiert …….

 

In Bajo Caracoles kommt ein leichter Graupelschauer runter, ist es auch an der Zeit zu tanken und die Tankstelle ist auch gleich ein Hotel und wie der Zufall es will ist neben der Kasse auch ein Ständer mit Klebersortiment und Panzertape.

„1x Hotelzimmer, 1x Epoxy-2 Komponenten Kleber und eine Rolle Panzertape bitte“….. und ich habe bis nachts um 1 die Teile wieder zusammengeklebt.

Hatte ich noch zu anfangs draußen gearbeitet wurde es aber zu kalt, der Kleber reagierte nicht mehr und habe dann im Hotelzimmer weitergearbeitet.

Am Morgen dann noch die Stofftasche genäht und um die Mittagszeit bin ich wieder

on the Road bzw. on the Ruta 40.

 

 

Samstag 30.Jan. 2010

Bajo Caracoles – La Siberia ( Lago Cardiel)

Ruta 40 _ 246km

 

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Der Gaul ist bandagiert und wieder startklar !!

 

Habe am Hotel noch nette Leute aus Hannover kennen gelernt die auch sehr daran interessiert waren was ich da tu und haben mir eine weiterhin gute Reise gewünscht und der Herr hat mir sogar noch seine restliche chilenischen Pesos geschenkt, da ich ja noch mal nach Chile reinkomme. Die 2 wollen nun mit dem Mietwagen nach El Bolson, um dort Klaus & Andrea Schubert zu besuchen. Klaus & Andrea waren doch 16 Jahre lang mit dem Motorrad um die Welt gereist und haben im Anschluss das Buch „ Abgefahren“ veröffentlicht und betreiben nun eine Estanzia mit Gästezimmer usw.

 

Von hier aus könnte man auch noch die „Cueva de Manos“ (Höhle der Hände) anschauen. Ureinwohner dieser Gegend haben hier Malereien ( Handabdrücke) an

den Höhlenwänden hinterlassen, aber mir ist nicht so recht nach Kultur.

 

Das Wetter ist super und auch der Wind hat nachgelassen nur die Ruta 40 ist nach

wie vor herausfordernd.

Auf der Piste ist die Sturzgefahr allgegenwärtig, und es geht viel geradeaus durch die Pampa Argentiniens.

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Man fährt fast den ganzen Tag alleine, sehr einsam hier, wenig Verkehr.

Dieses ständig konzentriert sein ist sehr anstrengend und nach 100km Piste kommt ein 50 km langes Asphaltstück, angenehm, doch dann wieder das Schild „ Fin de Pavimento“ und es kommen noch mal 100 km Piste bis ich mein Nachtquartier am späten Nachmittag in La Siberia erreichen werde.

Die Ruta 40 hat wieder angerichtet, es gibt Kiesbetten mit Spurrillen auf Wellblech,

na denn guten Appetit.

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Allein, allein,

fühle mich wohl hier in der Weite 

 

 

Sonntag 31.Jan 2010

La Siberia – El Chalten

Ruta 40, Ruta 23_218Km

 

Über die Ruta 40 brauch ich nichts mehr sagen, sie hat sich über Nacht nicht verändert, außer das es heute als Nachtisch noch starken Seitenwind gibt.

Zeit auch mal was über die Fauna der Gegend zu berichten, denn so trostlos wie es hier auch aussieht man begegnet doch sehr vielen Tieren hier. Am häufigsten den Fuchs, die Guanacos, aber auch Gürteltier und Nandos (Straussenvogel) sind vertreten.

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" Hab doch gar nichts gemacht, bin doch nur über die Strasse gelaufen"

 

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Nach nun 345km seit der letzen Tankstelle kommt Tres Lagos in sicht und es gibt

hier wieder Benzin. Ich bin überrascht wie sparsam der Gaul mit dem Kraftstoff

umgegangen war, hatte weniger als 5Ltr/100km gebraucht, aber auch kein Wunder denn ich war auf der Piste ja nur mit 20-50km/h meistens nur im 2.od.3.Gang unterwegs.

Hier treffe ich auf Janik aus Kanada der mit seiner Yamaha-Tenere unterwegs ist und Motorenprobleme hat. Er meint er habe einen Ventilschaden und hofft diesen in El Calafate reparieren zu können, „ muchas Suerte“ !!

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Janik aus Kanada, hier in Tres Lagos_Ruta40

 

Hier ab der Tankstelle deren Zu und Ausfahrt noch mal richtig Offroad-fahren ermöglicht endet die „Piste“ und es geht auf bester Aspahltstrasse 120km bis nach

El Chalten.

Noch 60km bis El Chalten und vor mir tun sich die schneebedeckten Berge der südlichen Anden auf und mitten drin der Fitz Roy mit seinen 3400mtr..

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Ein gigantisches Bild, jedoch ziehen dichte Wolken um die Berggipfel und als ich näher dran bin sind die Gipfel schon nicht mehr zu sehen und es zieht immer weiter zu…. Morgen dann vielleicht.

El Chalten am Fitz Roy ist ein Mekka der Bergwanderer, und Eiskletterer und entsprechend ist der Ort ausgestattet. Adventure-Agenturen und Outfiter en mas.

 

Auf dem Campingplatz treffe ich ne Menge Leute, meist mit dem Fahrrad unterwegs. Den Österreicher der sogar seine Ski dabei hat und eine 3-Tagestour auf dem südlichen Schneefeld auf Skieren schon hinter sich gebracht hat, oder das nette Pärchen aus Neuseeland oder den jungen Mann aus Dresden der mit seinem Kumpel auf Fahrradtour ist und die meisten Fahrradfahrer die er so getroffen hat nicht leiden kann, weil die so extrem auf Tagesetappen mit max. Km-Distanz aus sind.

Aber auch mit der Truppe aus Brasilien die hier zum Eisklettern sind konnte ich mich gut unterhalten während wir am Abend um den wärmenden Ofen der sich dort unter einem Holverschlag befindet stehen oder sitzen.

 

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von Chile-Chico bis El Chalten (3 Tage)

 

 

 

Montag 1.Febr. 2010

El Chalten

Ruhetag

 

Es ist kalt und windig hier, der Himmel ist grau und immer wieder regnet es. Nichts ist von den Bergen mehr zu sehen.

 

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men at work

 

Zeit sich ein bisschen um das Material zu kümmern, denn von meinem Tankrucksack ist der Anschluß für den Lenkkopfriemen abgerissen ( Folgeschaden vom Sturz ) und ich nähe diesen wieder an und bekomme noch Besuch.

Markus und Mireille sind auch hier in El Chalten und wir gehen gemeinsam zum Kaffeetrinken und am Abend noch ein lecker Steak.

Treffe auch noch mal die Jungs vom Motorrad-Aktion-Team wieder die hier in einem Hotel untergebracht sind.

Von den Eiskletterer habe ich erfahren das Morgen das Wetter wieder aufmacht……..  

 

 

 

 

 

Dienstag 2.Febr. 2010

El Chalten_ Runde im Tall

132km

 

Wow !!! die Sonne lacht schon als ich aus dem Zelt krabble und ich beeile mich damit ich loskomme. Erst mal zurück zum Taleingang und dann Fotosession…….

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 Gibt es was schöneres, kann man mehr Glück haben ??

>> ist, glaub ich, kaum zu topen !

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......und das Grinsen kriegt man an solch einem Tag nicht mehr weg.

 

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 " ohne Worte"

 

Und im Anschluss fahre ich noch zurück durch das Tal durch bis zum Lago del Desierto.

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Hier kann man auch den Fitz Roy und viele Gletscher von der anderen Seite bewundern und kommt am Lago und auch am Ende der Talstrasse ( 40km Schotterpiste ) an.

 

Es gibt einen Pfad hier am Seeufer entlang und an dessen Ende erreicht man nach weiteren 30km eine Fähre die einem nach Villa O`Higgins und somit direkt zur Carretera Austral bringt.

War mal eine Rute die ich von Norden her kommend angedacht hatte, aber es war zu lesen das es sich dort nur um einen Pfad handelt und sicherlich nicht mit meinem schwer beladenen Motorrad zu bewältigen ist.

Wanderer und Fahrradfahrer nutzen aber diesen Weg sehr häufig da er ja mehrere hundert Kilometer Abkürzung bedeutet und man muss nicht den beschwerlichen Weg über die Ruta 40 nehmen um von Süden her kommend auf die Carretera-Austral zu gelangen.

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und den Kaffee hab ich mir heute redlich verdient ( kleines Restaurant im Tal zum Lago)

 

Am Nachmittag dann noch ein Telefonat mit der Heimat….. Alles Ok !!

 

 

 

Mittwoch 3. Febr. 2010

El Chalten bis El Calafate

Ruta 23; Ruta 40, Ruta 11

222km

 

 

Es steht nur eine kleine Etappe auf dem Programm, quasi nur ins nächste Tal und

somit habe ich es nicht eilig, das Wetter ist wieder Super, wobei es in der Nacht sehr kalt war und es hat in den Bergen geschneit!!

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100 Höhenmeter vor meinem Zelt ging der Schnee dann aber in Regen über, wäre ja sonst noch lustig geworden.

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Berge die Gestern, angesichts des Fitz Roy bei schönem Wetter, kaum Beachtung bekommen hatten sehen heute mit dem Schnee drauf auch sehr interessant aus.

 

Auf Asphalt kommt man hier gut voran und das Asphaltband zieht seine Bahn durch

die Pampa.

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Kamille-Sträucher säumen den Straßenrand

 

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Rio Santa-Cruz, fliesst in den Lago Argentina

 

Begleitet vom Rio Elena und dann über den Rio Santa Cruz erreiche ich auch bald

El Calafate.

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doch zuvor empfängt mich der Lago Argentina in seinem fantastischem türkis 

 

 

Wieder ein Touri-Ort, sogar mit Intern.-Flughafen und entsprechend voll ist es auch hier.

Denn am Ende des Tals befindet sich der Gletscher Perito Moreno der hier in den Lago Argentino „hinein-kalbt“

Von weitem sah der Ort nicht schön aus, aber hier im Ortskern ist es ganz nett, Straßenkaffee´s und Buden laden zum Rumtingeln ein.

Habe auf dem Camping-Municipal mein Zelt aufgeschlagen und genieße das Duschen im geräumigen und beheiztem Duschhäuschen. :-)

 

 

 

Donnerstag 4.Febr.2010

Gletscher Perito Moreno

155km

 

Fast wäre ich wieder umgedreht…..

 

...denn 30km vor dem Gletscher muss man erstmal umgerechnet 15€ Eintritt bezahlen und dann noch 2km vor dem Ziel auf einem Parkplatz parken und dann mit dem Shuttel-Bus oder zu Fuss weiter..

Das ist ja was für mich, da geht der Ofen aus, Bemühungen die Bediensteten hier zu überreden mich doch durchfahren zulassen scheitern…

Na gut wenn ich schon mal da bin…..

Doch der Anblick auf den Gletscher entschädigt dann wieder, es knackt und grummelt im „ewigen“ Eis und hin und wieder bricht ein Stück aus und fällt in den See.

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60mtr. hoch und mehrere hundert Meter breit ist diese Wand aus Eis des

"Perito Moreno"

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 und ich entdecke in der Eiswand eine Abbildung einer Hand

 

 

Ich bleibe hier noch 2 Stunden und die Menge der Besucher nimmt stetig zu bis es mir zu voll wird und ich das Weite suche und auf der schönen kurvigen Strasse mein Fahrvergnügen habe.

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Werde auch Morgen noch hier im Ort bleiben, mich in ein Internet-Kaffe begeben

und die Homepage aktualisieren.

Tja, und dann mach mir auch so langsam Gedanken wie ich denn die Rückreise nach Hause gestalten will und frage schon mal bei der Lufthansa und LH-Cargo an.

Es sind nur noch knappe 1000km bis Ushuaia und außer dem Nationalpark Torres del Paine kommt glaube nicht mehr viel.

 

Die Speicher und Festplatten sind voll, nicht nur die vom Computer,

nein auch meine sind am überlaufen……, kann nicht´s mehr wirklich aufnehmen und betrachte wohl den Rest der Reise nur noch als das Ereichen des südlichsten Ortes, den südlichsten Punkt auf Erden den man mit einem Landfahrzeug auf öffentlicher Strasse anfahren kann.

Oder ????.....

 

 

Bis denne

Euer Ingo

5.Febr.2010

El Calafate; Süd-Patagonien/Argentinen

Gesamt-Tour-Km: 49.356

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Samstag 6. Febr. 2010

El Calafate – Lago Pehoe (Torres del Paine)

Ruta11 / Ruta 40 / Ruta 7

365 Km

 

Es pisst wie sau und ich hab schon den Regenkombi an als ich mein Zelt zusammenpacke und fahre dann die 32km zurück aus dem Tal bis ich wieder auf die Routa 40 nach Süden treffe.

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Zwischendurch dann noch mal 70 km Schotter auf der R40,

wo mir auch eine ganze Truppe Mopedfahrer aus Deutschland entgegenkommen,

mehr als ein kleiner Small-Talk mit den letzten 2 der Gruppe ist aber nicht drin.

 

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Der Regen hatte schon längst aufgehört und ich erreiche die Abfahrt zum Nationalpark Torres del Paine die ich aber im ersten Anlauf verpasse. Der Nationalpark liegt ja bekanntlich auf der chilenischen Seite und die Argentinier haben es da nicht nötig mit einem Schild darauf hinzuweisen das es hier nun dort hin rechts ab geht.

Auf Schotter geht es zum argentinischen Grenzposten die Passkontrolle geht fix, Ausreisestempel in Pass und zum nächsten Schalter.

 

Den Zöllner wecke ich mit einem „ Hola“ erstmal auf und er nimmt mein Zollpapier entgegen haut den Stempel rein und bevor ich meine Dokumente in der Jackentasche verstaut hatte saß er schon wieder auf seinem Sofa und hatte die Augen zu.

Nachdem ich auch die chilenischen Einreiseformalitäten erledigt habe geht es erst auf Asphalt und dann auf Schotter in den Park. Noch die 15.000 Pesos ( ca. 12€ ) Eintritt bezahlen und es lohnt sich dennoch.....!!!!!

 

 

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